Gegen Mittag zählte der Branchenindex mit einem Minus von über einem Prozent zu den größten Verlierern im im marktbreiten Stoxx Europe 600. Am Donnerstag hatte er noch den höchsten Stand seit Juni 2018 erreicht.
Im schwächelnden Dax (DAX 30) büßten BMW rund zweieinhalb Prozent ein. Sie wurden auch von einer Abstufung belastet: Die britische Investmentbank Barclays strich im Rahmen einer Branchenstudie ihre Kaufempfehlung für die Münchener. Der neu für europäische Autowerte zuständige Analyst Kai Mueller glaubt zwar, dass die traditionellen Hersteller bereits im laufenden Jahr erste Früchte ihrer bisherigen Investitionen ernten und sich gegen Neuankömmlinge zur Wehr setzen sollten. BMW sei aber schon fair bewertet, heißt es.
Die Titel des heimischen Konkurrenten Daimler stufte Mueller zwar hoch und nannte sie neben Volkswagen (VW) als seinen Favoriten im Sektor. Allerdings sorgte die Nachricht vom Rückruf von 2,6 Millionen Daimler-Fahrzeugen in China wegen eines Softwareproblems nicht gerade für gute Stimmung. Die Papiere der Stuttgarter verloren 2,4 Prozent verloren.
Der kriselnde Autobauer Renault nutzte zudem den zuletzt guten Lauf der Daimler-Aktie für einen Verkauf seiner restlichen Beteiligung. Die Erlöse wollen die Franzosen zum Schuldenabbau nutzen - die industrielle Partnerschaft sei von dem Verkauf nicht betroffen. Renault-Anteilsscheine hielten sich mit einem Kursrückgang um 0,2 Prozent vergleichsweise gut und trotzten so der Barclays-Abstufung.
Die VW-Vorzugsaktien (Volkswagen (VW) vz) verbilligten sich ungeachtet der Barclays-Kurszielanhebung sowie des beibehaltenen Votums als Branchenfavorit um gut ein Prozent. Die Wolfsburger legten zudem Absatzzahlen für den Februar vor. Die weltweiten Verkäufe des Konzerns stiegen zwar wieder deutlich - auf dem Heimatmarkt Westeuropa sieht es nach den Corona-Einbrüchen aber nach wie vor düster aus.
dpa-AFX