Deutsche Autobauer wie BMW und VW drücken heute kräftig auf die Bremse und ziehen den DAX gleich mit sich. Fällt er womöglich bald schon wieder unter eine alarmierende Marke?
Kein guter Tag für den deutschen Leitindex: Der DAX liegt bereits üb 0,6 Prozent im Minus und steht bei 18.007 Punkten. Damit bewegt er sich gefährlich nahe auf die Marke von unter 18.000 Punkten zu. Erst kürzlich hatte er sich davon erholt und konnte wieder über 18.000 Punkte klettern. Auch beim europäischen Pendant schaut es nicht besser aus: Der Euro Stoxx 50 liegt sogar 0,77 Prozent im Minus und liegt mit 4.942 Punkten wieder unter der Marke von 5.000.
Angesichts vieler Geschäftszahlen und Wirtschaftsdaten sowie vor der Feiertagspause und dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch scheuten die Anleger das Risiko, hieß es am Markt. Bei 18 200 Punkten liege ein hartnäckiger Widerstand, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Hier dürfte sich auch die Frage entscheiden, ob die Anleger im Mai der Börse mehrheitlich den Rücken kehrten oder auf eine Fortsetzung der jüngsten Erholung hoffen könnten. Bei 17 900 Punkten sieht der Experte den Index nach unten abgesichert.
Auto-Aktien wie BMW oder VW belasten DAX – doch Vonovia überzeugt
Die drei Schlusslichter im DAX bilden derzeit die Aktien von Volkswagen Vz., BMW und Mercedes, die alle über vier Prozent im Minus liegen. Mercedes hätte noch schwächer als befürchtet abgeschnitten, kommentierte ein Händler den Umsatzrückgang sowie den operativen Ergebniseinbruch im ersten Quartal. Enttäuschend sei vor allem die Umsatz- und Margenentwicklung in der Pkw-Sparte.
Auch die Wolfsburger hatten zu Jahresbeginn eine rückläufige Geschäftsentwicklung verzeichnet. Die Erwartungen seien verfehlt worden, schrieb UBS-Analyst Patrick Hummel. Er geht davon aus, dass die Konsensschätzung für das operative Jahresergebnis um rund fünf Prozent sinken wird. Der Ausblick sei zwar bestätigt worden, erscheine aber ehrgeiziger als bisher.
Ebenfalls über vier Prozent im Minus liegt die Aktie von Zalando.
Dagegen setzte sich Vonovia mit einer weiteren Kurserholung von über fünf Prozent an die Dax-Spitze. Davon profitierte die gesamte Branche. Analyst Neil Green von der US-Bank JPMorgan attestierte Deutschlands größtem Wohnimmobilienkonzern einen ermutigenden Jahresstart. Vonovia erzielte nach einem Milliardenverlust im Vorjahr nun wieder einen Gewinn. Für 2024 hob das Unternehmen zudem die Prognose für das Wachstum der Mieteinnahmen an.
Mit Material von dpa-afx
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