Der Logistikspezialist Aves One bietet Anlegern eine attraktive Perspektive. Die Hamburger agieren als aktiver Bestandshalter für Logistik-Equipment. Vorstand Jürgen Bauer will das Asset-Portfolio, das Ende 2016 bei 445 Millionen Euro lag, bis Ende 2018 auf 750 Millionen Euro ausbauen und zwei Jahre später sogar die Milliardengrenze knacken. Neben den Kernbereichen "Rail" und "Container" soll das Geschäft zukünftig um das Segment "Logistikimmobilien" erweitert werden. Im Visier haben die Hanseaten unter anderem Umschlagshallen in guten Lagen, die langfristig an Branchenschwergewichte mit großen Logistikzentren, etwa Amazon, Deutsche Post oder Zalando, vermietet werden könnten und Aves One hohe Renditen bescheren würden.
Nicht abschrecken lassen sollten sich Investoren aktuell von den hohen Bilanzverlusten. Im ersten Halbjahr fuhr Aves One bei einem Umsatz von knapp 25 Millionen Euro ein Minus von über 15 Millionen Euro ein. Der Verlust war größtenteils nicht cashwirksam. Die Nordlichter investieren ihr Geld hauptsächlich in Seecontainer und Güterwaggons. Das Anlagevermögen lag zuletzt bei über 440 Millionen Euro. Das operative Containergeschäft bewegt sich volatil zwischen den beiden Leitwährungen Dollar und Euro. Aves refinanziert sich im Euroraum, die Mieten und der Ankauf der Container werden aber durch den Dollar abgewickelt. Ohne die Wechselkursverluste lag das operative Ergebnis mit fast 13 Millionen Euro deutlich im Plus. Die operative Marge betrug so über 50 Prozent und hat sich gegenüber der Marge von 32 Prozent aus dem Vorjahr spürbar verbessert.
Forderungen in Aktien tauschen
Der sehr rentable Rail-Bereich wurde durch Zukäufe gestärkt, zudem zieht das Containergeschäft weltweit kräftig an. Dort hat das Management noch ein Ass im Ärmel. Die Container werden nämlich fortlaufend durch Container-Direktinvestments finanziert. Investoren bekommen eine feste Verzinsung und sogleich eine Rückkaufvereinbarung für die Container.
Aves bietet Anlegern nun an, Forderungen in Aktien zu tauschen. Das ist für beide Seiten lukrativ. Aus illiquiden Forderungen werden täglich handelbare Aktien. Aves spart im Gegenzug Zinsen, stärkt das Eigenkapital und kann mehr Geld in neue Container und demnächst auch in ein drittes Standbein, in ausgewählte Logistikimmobilien, investieren. Dadurch dürfte sich das Wachstum beschleunigen, und absehbar sollte es auch der Aktie neuen Schub verleihen.