Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Das ist zumindest eine der Erkenntnisse des jüngsten Kapitalmarkttags von Europas zweitgrößtem Versicherungskonzern. AXA will in der Zukunft die Ausschüttungsquote auf 55 bis 65 Prozent des Gewinns pro Aktie anheben. Werden die aktuellen Gewinnschätzungen als Basis genommen, würde die Ausschüttung wohl von 1,40 Euro für 2020 bis auf mindestens 1,60 Euro für 2022 ansteigen. Damit würden die Aktien mit gut sieben Prozent gemessen an der erwarteten Ausschüttung im kommenden Jahr rentieren.
Firmenchef Thomas Buberl ist außerdem dabei, den Konzern zu fokussieren. Wenig zukunftsträchtige Bereiche oder Regionen werden abgegeben. Das wirkt sich positiv auf die Ergebnisse aus, zumal die Gewinne aus Firmenverkäufen auch über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgegeben werden. Ein Joker im neuen Jahr könnte die Rückversicherungssparte AXA XL werden. Bisher hatte AXA an der 2018 für 12,4 Milliarden Euro gekauften XL Group keine Freude. Doch nach den hohen Schäden der Vorjahre zeichnen sich im Rückversicherungsgeschäft inzwischen signifikante Prämiensteigerungen ab. Gelingt die Trendwende, könnte die Gewinnsteigerung im neuen Jahr noch höher ausfallen. Die Aktie hat heute bessere Ertragsaus- sichten als zu Jahresbeginn, sie notiert aber noch deutlich unter den damaligen Kursen. Mit einer zweistelligen Eigen- kapitalrendite und mit einem satten Abschlag zum Buchwert ist die Aktie kaufenswert.
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