"Sie können zwar China ignorieren, aber China wird Sie nicht ignorieren", sagt Mark Tinker, Head of AXA Framlington Asia. China kann nach Ansicht des Experten einen deflatorischen Impuls für die Preise von Vermögenswerten setzen, so wie die chinesische Wirtschaft es zuvor bereits für die Konsumgüterpreise getan habe. Tinker erläutert seine Theorie anhand eines anderen Beispiels: "Wenn wir auf die Generation der Babyboomers blicken, dann erkennen wir, dass sie einen inflationären Impuls mit sich tragen. Das überrascht nicht, da sie dazu neigen, eine erhöhte Nachfrage zu produzieren, was mit Verzögerung wiederum zu einer erhöhten Produktion führt." Das wiederum führe zu einer gegenteiligen Entwicklung, nämlich einer Disinflation, weil das neue Angebot die Nachfrage übersteige. So habe etwa die durch die Altersvorsorgepläne der Babyboomer angeregte Nachfrage in den späten 1990er-Jahren die Preise von Technologieaktien steigen und zugleich die Refinanzierungskosten für die Unternehmen sinken lassen. Jetzt allerdings stünden andere Investments im Fokus dieser Generation. "Inzwischen wollen die Babyboomer vor allem festverzinsliche Papiere", so Tinker. "Daher überrascht es nicht, dass die Kurse am Anleihemarkt deutlich gestiegen sind." Dies liege allerdings nicht nur daran, dass die Nachfrage der Babyboomer das Angebot übersteige - sondern auch daran, dass die Politik durch regulatorische Vorschriften die Nachfrage zusätzlich gesteigert und durch Quantitative Easing das Angebot verknappt habe.
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