KKR wird größter Aktionär und überflügelt sogar Verlegerwitwe Friede Springer. Die Amerikaner nehmen rund 2,9 Milliarden Euro in die Hand und halten künftig 43,54 Prozent. Die Vereinbarung mit KKR sieht vor, dass keine Entscheidung ohne die Zustimmung der Verlegerwitwe getroffen werden kann. "Es geht nichts ohne Friede Springer", bekräftige eine Konzern-Sprecherin.

Der Deal soll Ende 2019 oder im ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein. "Das Ergebnis des Angebots ist ein sehr starkes Fundament für die geplante strategische Partnerschaft mit KKR", sagte Springer-Chef Mathias Döpfner. "Wir konzentrieren uns in den kommenden Monaten auf die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie, die wir weiter beschleunigen werden." Döpfner hatte wiederholt betont, mit KKR wolle man Chancen nutzen, um im digitalen Journalismus und im Geschäft mit Kleinanzeigen im Internet zu wachsen.

KKR sicherte sich mit seinem Übernahmeangebot von 63 Euro je Aktie etwa 42,5 Prozent an Europas größtem Digitalverlag, wie beide Seiten mitteilten. Darüber hinaus kaufte KKR weitere 1,04 Prozent am Markt. Friede Springer kommt etwa auf 42,6 Prozent, Döpfner auf rund 2,8 Prozent und die Enkel von Axel Springer auf rund 6,1 Prozent.

Die Übertragung der Aktien zugunsten von KKR soll dem Investor zufolge erst nach dem sogenannten Closing des Deals über die Bühne gehen. Allerdings könnte die Börse bereits kurzfristig entscheiden, dass Springer den Aktienindex MDax verlassen müsste. Experten halten es sogar für möglich, dass es dazu noch diese Woche kommen könnte. Wenn die Deutsche Börse einen solchen Schritt ankündigt, wird er nach zwei vollen Handelstagen umgesetzt. Springer dürfte nach den Vorstellungen von KKR ohnehin mittelfristig vom Börsenparkett verschwinden.

rtr