Das Unternehmen wurde 1982 gegründet, die Börsennotiz erreichte B + S über den Mantel des ehemaligen Neuer-Markt-Werts Data Design. Das Management zielt darauf ab, mit Langfristkunden Umsätze zu erwirtschaften. Und aufgrund der immer höheren regulatorischen Anforderungen sollte der Pool der Lizenzeinnahmen mit diesen Kunden auch größer werden. In der Vergangenheit gelang es B + S immer wieder, mit den eigentlich für Altkunden entwickelten Lösungen auch Neukunden zu gewinnen. Das vergrößert den Lizenzpool. An der Kursentwicklung lässt sich das gut ablesen. Seit 2004 gab es drei große Bewegungen, die Kursniveaus von über vier Euro erreichten. Das Hoch lag zwischenzeitlich sogar bei mehr als sechs Euro. Seitdem ist der Titel kräftig gefallen. Im Moment könnte das Einstiegsniveau erreicht sein.
Einige Pfeile im Köcher
Der Kurseinbruch im laufenden Jahr resultierte aus den schwachen Zahlen für das Geschäftsjahr 2018/19, das am 30. Juni endete. Die genauen Ergebnisse kommen mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 28. September. Auch ein Verlust ist vorstellbar, dürfte jedoch in den Kursen bereits enthalten sein.
B + S läuft unter Plan, weil sich zwei Abschlüsse verzögert haben, große Teile der Vorleistungen aber schon verbucht wurden. Werden diese Aufträge nun im neuen Geschäftsjahr erteilt, wird es zu einer deutlichen Umsatzausweitung mit entsprechend hohen Deckungsbeiträgen kommen. Und das ist nicht der einzige Joker: Mit der gekauften Firma ByteWorx deckt das Unternehmen nun auch den Wertpapierhandel ab. Die Eingliederung führt zu einem Umsatzanstieg von gut zehn Prozent. Und damit nicht genug: Neue Richtlinien für Kontozugriffe könnten B + S künftig zusätzliche Aufträge etwa von großvolumigen Datendienstleistern wie Schufa oder Datev bringen.
In den Kursen ist davon nichts enthalten. Das Unternehmen wird im Moment mit rund 14 Millionen Euro bewertet. Allein die fremdvermietete Immobilie deckt nach Abzug der Schulden fast den halben Firmenwert ab. Damit dürfte das Rückschlagrisiko begrenzt sein. Könnte B + S dann den einen oder andern Auftrag verbuchen, ist eine Verdoppelung der Notierung nicht ausgeschlossen.