Die Sprachlernplattform mit geschätztem Marktwert von über einer Milliarde Euro ist nach eigenen Angaben auch eines der wenigen deutschen Startups mit erfolgreichem US-Geschäft. Die Erlöse aus dem Börsengang - 180 Millionen Euro aus einer Kapitalerhöhung - sollen in die US-Expansion fließen und in Zukäufe. Der US-Konkurrent Duolingo hatte sein Börsendebüt an der Wall Street im Juli und ist mit 6,5 Milliarden Dollar bewertet worden.
Börse Online: Sie sehen sich als "deutsche Tech-Erfolgsstory" und haben den US-Markt im Visier. Warum gehen Sie dann in Frankfurt an die Börse und nicht gleich in New York?
Arne Schepker: Obwohl wir ein internationales Unternehmen sind, haben wir als 2007 in Berlin gegründete Firma unsere Wurzeln auf dem deutschen Markt - mit einer Markenbekanntheit von 88 Prozent. Daher streben wir ein Listing in Frankfurt an. Auf dem US-Markt sehen wir große Wachstumschancen. Mit einer Bekanntheit von 64 Prozent ist Babbel auch in diesem Markt bereits eine etablierte und starke Marke.
Und was wollen Sie mit dem Börsengang?
Der Börsengang ermöglicht es uns unter anderem, Zukäufe stärker in Betracht zu ziehen und unsere Expansion weiter voranzutreiben. Wir haben stets eine aktive Akquisitions-Pipeline und bewegen uns in einem attraktiven und schnell wachsenden Markt.
Dieser Markt ist aber auch sehr unübersichtlich und zersplittert. Welche Marktanteile streben Sie an?
Der weltweite Markt für das Erlernen von Fremdsprachen wird auf 50 Milliarden Euro (2019) geschätzt und soll bis 2025 jährlich vier bis elf Prozent wachsen. Ein Großteil entfällt auf digitale Lösungen - mit hohem Potenzial. Mit Blick auf die verschiedenen Lernmethoden ist der Markt tatsächlich stark fragmentiert. Wir glauben, dass wir perfekt positioniert sind, um eine zentrale Rolle im Konsolidierungsprozess zu spielen.
40 Prozent der Babbel-Anteile halten die Gründer, weitere 60 Prozent liegen bei Institutionellen. Wie könnte die Aktionärsstruktur nach dem Börsengang aussehen?
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns derzeit nicht dazu äußern können. Informationen auch zur Geschäftsentwicklung gibt es demnächst im Börsenprospekt.