von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Zum Wochenende nahmen Anleger am vergangenen Freitag Gewinne aus Short-Positionen mit. Dadurch stieg der Deutsche Aktienindex leicht an. Nach steilen Verlusten ist dieses Verhalten normal, auch wir haben in der letzten Analyse der Vorwoche dazu geraten. Allerdings sollte daraus nicht voreilig geschlossen werden, dass der kurzfristige Abwärtstrend vorbei ist.

Möglicherweise bleibt es bei nur einem starken Tag, denkbar ist aber auch eine Erholung in Richtung der stärkeren Widerstandszone bei 9380 Zähler. Die Wahrheit liegt meistens irgendwo dazwischen, vielleicht reicht es nicht einmal für einen Anstieg an die erste Hürde bei 9220/40 Zählern. Immerhin ist der DAX stark überverkauft, was an den Indikatoren im Tageschart (Seite 2) gut erkennbar ist.

Sowohl die doppelt geglättete Stochastik als auch der Abstand zur 21-Tage-Linie haben untere Extremwerte erreicht. Das aktuelle Kaufinteresse kommt daher nicht von ungefähr, neben den Bären, die Profite realisieren, dürften auch viele charttechnisch orientierte Investoren jetzt auf eine Gegenbewegung zurück nach oben spekulieren. Wie wir in der letzten DAX-Analyse bereits schilderten, ist das aber in erster Linie etwas für sehr risikofreudige Zocker, da damit gegen den schwungvollen kurzfristigen Abwärtstrend spekuliert wird.

Paradox: Nicht nur Spekulanten, auch langfristig orientierte Anleger können nun in kleinen Häppchen wieder zugreifen. Der Markt ist wieder fast an der 200-Tage-Linie angekommen, sie bildet bei rund 8825 Punkten die nächste Unterstützung. Dem Langfristinvestor kommt es nicht auf den perfekten Einstiegskurs an, daher ist es ihm egal ob der Index seine kurzfristige Abwärtsdynamik noch eine Weile beibehält. Der übergeordnete Trend ist positiv, das ist entscheidend. Wichtig ist zudem, möglichst nicht am Hoch einzusteigen. Diese Gefahr besteht nach einer Zehn-Prozent-Korrektur vom Allzeit-Spitzenwert des DAX derzeit sicher nicht.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart ist die erste stärkere Unterstützung gut erkennbar, sie verläuft bei rund 8825 Zählern und setzt sich aus der 200-Tage-Linie und der Aufwärtstrendkanal-Untergrenze zusammen. Aus dieser Perspektive zeigt sich auch, dass der DAX im Falle einer Korrektur kurzfristig nicht mehr allzu viel Potenzial nach unten hat - die Indikatoren sind bereits fast überverkauft: Der Abstand zur 21-Tage-Linie und der geglättete Stochastik-Signalgeber nähern sich langsam ihren unteren Extrembereichen - ein bisschen Platz nach Süden bleibt aber noch.

Chart 4 - Wochenchart

Der Wochenchart bietet neben den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Dazu verraten die auf Wochenbasis berechneten Indikatoren, der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve, dass der Markt derzeit weder zu stark gestiegen noch zu stark gefallen ist, es bleibt also Spielraum in beide Richtungen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände