Die Bahn verfehlte mit einem Betriebsergebnis von rund 2,2 Milliarden Euro ihre Planzahlen von 2,9 Milliarden. Einbrüche gab es in allen Sparten, vor allem jedoch im Güterverkehr, der unter der schwachen Konjunktur in Europa litt. Der Schienengüterverkehr in Deutschland schrieb wieder rote Zahlen. Auch höhere Lohnabschlüsse und mehr Personaleinstellungen belasteten das Ergebnis. Der Konzern wollte sich nicht zu den Zahlen äußern und verwies auf die Bilanzpressekonferenz Ende März.
Die im Frühjahr 2013 korrigierten Annahmen für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wurden erreicht, was Reuters aus Konzernkreisen bereits im Dezember erfahren hatte. Allerdings drückten Sondereffekte den Nettogewinn dann deutlich.
Diese Posten, unter anderem Abschreibungen auf das Schienennetz, die Nahverkehrstochter Arriva sowie Hochwasser-Folgen, summieren sich auf rund 380 Millionen Euro. Damit betrug das unbereinigte Ebit nur noch 1,77 Milliarden Euro. Zusammen mit Zinszahlungen des Konzerns von rund einer Milliarde Euro sowie Steuern von 200 Millionen Euro bleiben unter dem Strich so nur noch 650 Millionen Euro. Davon muss die Dividende gezahlt werden.
AUCH 2014 KEIN GEWINNPLUS IN SICHT
Deutliche Besserung ist auch in diesem Jahr nicht in Sicht: So geht die Bahn den Konzernunterlagen zufolge von einem Betriebsgewinn (Ebit) in der Größenordnung von 2013 aus.
Die verfehlten Gewinnziele werden wohl auch Konsequenzen für das Gehalt von Bahnchef Rüdiger Grube haben, das auch auf der Aufsichtsratssitzung Ende März auf der Tagesordnung steht. Grube wurde zwar 2012 im Zuge einer Vertragsverlängerung eine Anhebung zugesagt. Diese stieß aber bei einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern wegen der Gewinnentwicklung auf Kritik. Für 2012 bekam Grube nach altem Vertrag noch rund 2,6 Millionen Euro inklusive Boni. Allein diese werden schon wegen des geringeren Gewinns deutlich kleiner ausfallen.
Reuters