Weil die Bank in der Ukraine hohe Ausleihungen hat, nahmen Investoren Reißaus, die Aktie stürzte ab. Wer Mut zum Risiko hat, wagt die Comeback-Wette. Von Jörg Lang 

Ein Chart sagt oft mehr als tausend Worte. Das ist etwa bei dieser Bank-Aktie der Fall. Weil die Bank auch ein umfangreiches Geschäft in der Ukraine hat, drittelte sich der Aktienkurs nach Kriegsbeginn. Verständlich, betrug doch das Kreditportfolio dort rund 750 Millionen Euro, also ungefähr den Wert des kompletten Eigenkapitals des Konzerns.

Bank-Aktie mit Potenzial

Der Kriegsbeginn traf die Bank just zu dem Zeitpunkt, als die Umbaumaßnahmen der vergangenen Jahre Früchte zu tragen begannen. Die Bank bearbeitet die südosteuropäischen Märkte und hatte sich auf das Firmenkundengeschäft spezialisiert. Dort sind die Margen hoch und Sicherheiten verlässlicher. Gleichzeitig wurde das Geschäft digitalisiert und die Kosten wurden gesenkt. Letztlich zogen 2021 auch die Zinsen an, was sich günstig auf die Zinseinnahmen auswirken sollte. Schon 2021 verdiente Die Bank-Aktie 1,35 Euro pro Aktie. Ohne Krieg wäre es 2022 wohl Richtung 1,50 Euro gegangenen, entsprechend hätte die Aktie selbst bei hohen Risikozuschlägen mit zweistelligen Kursen flirten können — gut das Dreifache des aktuellen Kurses. Eine Konstellation, die risikobereite Anleger anziehen sollte.

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