Zuletzt hatten Währungsturbulenzen in zahlreichen Schwellenländern für Aufregung an den Finanzmärkten gesorgt. Als eine der Ursachen für den heftigen Währungsverfall in Ländern wie Indien, der Türkei oder Brasilien gelten ein starker Dollar in Verbindung mit steigenden Zinsen in den USA. Geld, das in den vergangenen Jahren aus den USA in die Schwellenländer geflossen war, fließt derzeit wieder zurück in die Vereinigten Staaten.
Als weitere Gründe für Kursturbulenzen nannte die BIZ die angespannten Handelsbeziehungen führender Volkswirtschaften. Ausgehend von einem zunehmenden Protektionismus der USA kam es zuletzt zu immer neuen Eskalationsstufen im Handelskonflikt zwischen den USA und China, den beiden führenden Volkswirtschaften der Welt. Konfliktlinien hatten sich aber auch zwischen den USA und der Türkei gezeigt. Außerdem habe eine schwächere Konjunktur in China belastet, heißt es in der BIZ-Analyse.
Obwohl die BIZ in einigen Schwellenländern bereits von einer krisenhaften Entwicklung spricht, sind die Experten der in Basel beheimateten Organisation mit Blick auf die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft nicht besorgt. Die Gefahr einer Ansteckung bezeichneten sie als "begrenzt".
BIZ-Experte Claudio Borio verwies aber dennoch auf ein weiteres ernstes Risiko. Mit den derzeit ungewöhnlich niedrigen Leitzinsen und einer nie dagewesenen Aufblähung der Notenbankbilanzen gebe es kaum Spielraum, um auf eine mögliche neue Finanzkrise zu reagieren. Sollten die Märkte einen ernsten Rückschlag erleiden, blieben den Notenbanken nur wenig Möglichkeiten, warnte der Experte./jkr/jsl/stw