"Paradoxerweise wird für das Ausmaß des Zinsschritts am 16. März letzten Endes vermutlich der russische Präsident Wladimir Putin den Ausschlag geben", erklärte die Devisenmarkt-Expertin Antje Praefcke von der Commerzbank mit Blick auf die nächste Sitzung der US-Notenbank. "Denn ungeachtet der hohen Inflationsdaten fürchtet die Federal Reserve sicherlich die möglichen Konsequenzen eines noch stärkeren Einbruchs an den Aktien- und Finanzmärkten." Ein Zinsschritt um "nur 25 Basispunkte" könnte enttäuschen, da mit Blick auf die Teuerungsraten die Chance auf einen doppelten so hohen Schritt um 50 Basispunkte bestanden habe.

Bankwerte hatten zuletzt stark von der Aussicht auf höhere Zinserträge profitiert. In der Spitze war der Bankenindex im noch jungen Jahr um 15 Prozent auf das höchste Niveau seit 2018 geklettert.

Im Fokus stehen zudem weitere Sanktionen des Westens gegen Russland. So war zuletzt auch ein Ausschluss Russlands auf dem internationalen Zahlungsverkehrssystem Swift im Gespräch. Ob es dazu kommt, ist offen. Käme es tatsächlich zum Swift-Rausschmiss Russlands, würde der Warenverkehr mit dem Land zusammenbrechen, hatte der "Spiegel" im Januar einen Bankenmanager zitiert. "Dann würden Banken auf ihren Außenständen in Russland sitzen bleiben und müssten womöglich hohe Kreditausfälle hinnehmen."

dpa-AFX