Nach dem gestrigen Abverkauf der Tech-Aktien schauen Anleger heute ganz genau auf die Börse. Sind die neuesten Zahlen der US-Banken ein gutes Omen für Aktien? Oder eher die letzte Chance, an der Börse noch gut zu verkaufen?
Zunächst können Anleger aufatmen. Denn nach dem gestrigen Kurs-Rutsch bei Aktien wie Nvidia, Tesla, Apple, Microsoft oder Amazon waren böse Befürchtungen aufgekommen. Denn obwohl die Inflationszahlen in den USA besser ausgefallen waren als gedacht, gingen die Tech-Aktien in die Knie. Doch heute gibt es eher ein gutes Omen:
Quartalszahlen-Saison beginnt: Erste US-Aktien mit guten Ergebnissen
Denn ab heute beginnt so richtig die Quartalszahlen-Saison. Traditionelle eröffnen die großen US-Banken den Reigen an Zahlen. So legten heute bereits JP Morgan und die Citigroup ihre Zahlen vor.
Und bei JP Morgan ging es gut los. Denn die US-Großbank JP Morgan profitiert von steigenden Einnahmen im Investmentbanking und einem milliardenschweren Aktiengeschäft mit dem Zahlungsabwickler Visa. Im zweiten Quartal stieg der Gewinn um rund 25 Prozent auf 18,15 Milliarden Dollar. Und beim Gewinn je Aktie legte man sogar um rund 28 Prozent zu. Von 4,75 Dollar je Aktie im Vorjahreszeitraum ging es nun auf 6,12 Dollar hoch.
Und auch bei der drittgrößten US-Bank, der Citigroup, sah es nicht schlecht aus. Zwar stiegen die Umsätze lediglich um vier Prozent auf 20,1 Milliarden Dollar, doch der Gewinn der Citigroup legte dank eines guten Investmentbankings um 10 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar zu.
Insofern starteten die US-Banken gut in die Quartalssaison, die die Börse maßgeblich bis in den Herbst bestimmen dürfte. Anleger stellen sich nun die Frage, ob diese Zahlen ein gutes Omen sind oder eher die letzte Chance, noch gute Verkaufserlöse an der Börse zu erzielen?
Gutes Omen oder letzte Chance zum Verkauf?
Grundsätzlich mehren sich die vorsichtigen und kritischen Stimmen, die sagen: Bald ist mal ein Abverkauf an den Börsen fällig. Grund dafür sind etwa in den USA die lahmende Wirtschaft, aber die immer noch recht hohen Zinsen und das zögerliche Handeln der US-Notenbank Fed.
Zudem werden die Aktienmärkte weiterhin nur von wenigen Aktien getrieben: So ist der Anteil der Aktien im S&P 500, die besser als der Index laufen, auf einem Rekordtief von nur 24 Prozent. Und auch im Tech-Index Nasdaq100 sind immer weniger Aktien über ihrer 200-Tage-Linie, was ebenfalls ein Alarmsignal ist.
So könnte es über den Sommer zunächst zu einem Abverkauf kommen und selbst bei guten Quartalszahlen könnten Anleger zumindest Teilgewinne mitnehmen, bis klarer ist, wohin die Reise geht.
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