Zudem berücksichtige er nach den Meilensteinzahlungen des französischen Pharmakonzerns Sanofi sowie des amerikanischen Pharmaherstellers Celegne die starken Wachstumsperspektiven durch die Gewinnung von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC) bei der Bewertung der Aktien. Braun stufte die Evotec-Aktien von "Halten" auf "Kaufen" hoch. Das Kursziel erhöhte er von 8 auf 26 Euro. Im Vergleich zum aktuellen Kursniveau von etwa 17,50 Euro traut der Analyst den Anteilsscheinen damit mittelfristig ein Plus von fast 50 Prozent zu. Damit ist er der mit Abstand größte Optimist unter den im dpa-AFX-Analyser erfassten Experten.
Für Arzneimittelhersteller bleibe die Verbesserung der Kosteneffizienz im Bereich der Forschung und Entwicklung sehr wichtig, erklärte Analyst Braun. Dabei gelte die Auslagerung gerade in der frühen Phasen der Arzneimittelforschung als Schlüsselinstrument. Von diesem Trend dürfte Evotec weiterhin profitieren.
Der zweite, möglicherweise noch aussichtsreichere Trend sei die Suche nach neuen Technologien für die Entwicklung erstklassiger oder neuartiger Therapieansätze. Mit seiner iPSC-Plattform orientiere sich der im Technologiewerteindex TecDAX notierte Konzern stärker an den Bedürfnissen der Kunden. In der Forschung und Entwicklung könnte sie einen Paradigmenwechsel vollziehen.
Der Analyst sieht in den kommenden Monaten mehrere Kurstreiber. So dürften die am 8. November erwarteten guten Zahlen für das dritte Quartal die Investoren beruhigen. Er rechnet 2018 zudem mit der Bekanntgabe einer weiteren iPSC-Allianz - eventuell für Nierenerkrankungen. Zudem dürften die nach wie vor zu niedrigen Gewinnerwartungen des Marktes für 2018 allmählich steigen.
Die Evotec-Papiere gewannen am Donnerstag 6,92 Prozent auf 17,47 Euro. Anfang Oktober hatten sie einen starken Lauf mit einem Plus von 200 Prozent im Jahresverlauf und einem Mehrjahreshoch bei 22,50 Euro gekrönt, bevor Anleger zunächst Gewinne mitnahmen. Zudem hatte der Höhenflug auch Spekulanten wie den Hedgefonds Lakewood Capital Management auf den Plan gerufen. Dieser hatte seine Leerverkaufspositionen, mit denen er bei fallenden Kursen Geld verdient, deutlich aufgestockt und Stimmung gegen das Papier gemacht.
Mit der Einstufung "Kaufen" sagt das Bankhaus Lampe dem Wert für die kommenden zwölf Monate einen Kursanstieg von mehr als 10 Prozent voraus./mis/jkr/jha/
Analysierendes Institut Bankhaus Lampe.