Tief in den Miesen und Corona-bedingte Verluste: Im August vergangenen Jahres senkte Moody’s die Bonität von Triumph Group auf "Caa3". Anleihen des Zulieferers für die Flugzeugindustrie gelten somit als hochspekulativ. Eine Insolvenz ist jedoch nicht zwingend. Zum einen kann sich bei Fortschritten in der Pandemiebekämpfung das Geschäft wieder deutlich beleben. Noch dazu hat die US-Flugaufsicht das Verbot für die Problemmaschine Boeing 737 aufgehoben. Triumph Group produziert dafür Komponenten. Fondsmanager Craig Abouchar hält das Zahlungsausfallrisiko jedenfalls für begrenzt. Im Barings Developed & Emerging Markets High Yield Bond Fund zählt das Unternehmen mit einer Gewichtung von knapp zwei Prozent zu den Top-Ten-Titeln.
Knapp 200 Emittenten
Abouchar hat auch in Anleihen von First Quantum Minerals investiert. Das vor allem in Sambia aktive Minenunternehmen wird von Fitch mit "B-" eingestuft. Der Ausblick aber ist positiv. Das kanadische Unternehmen profitiert gegenwärtig vom anziehenden Kupferpreis. Zudem räumt das Management dem Schuldenabbau derzeit Priorität vor Übernahmen ein.
Insgesamt umfasst das Portfolio laut Factsheet zurzeit 197 Anleiheemittenten. Im Schnitt rentieren die Papiere mit rund sechs Prozent. Sie sind damit deutlich höher verzinst als Investment-Grade-Anleihen. Die große Mehrheit der Emittenten hat ihren Sitz in den Industriestaaten. Hinzu kommen Bonds von Unternehmen, die überwiegend in den Schwellenländern aktiv oder dort beheimatet sind.
Die Vielzahl der Positionen ergibt Sinn. Der Fonds kann so den Zahlungsausfall eines Emittenten gut verkraften. Zudem wird das Risiko durch die globale konjunkturelle Erholung relativiert. Den Unternehmen fällt es im Aufschwung leichter, ihre Schulden zu bedienen. Allerdings steigen in den USA die Inflationserwartungen. Sollte die US-Notenbank sich daher gezwungen sehen, die Zinsen zu erhöhen, würde dies die Kurse von High- Yield-Bonds erheblich drücken. Bislang jedoch zeichnet sich ein Wechsel in der Geldpolitik nicht ab.