In der aktuellen Publikation, in der die Analysten von Baader Helvea ihre Top-Empfehlungen für das kommende Jahr vorstellen, heißt es ganz allgemein, dass man mit einem Aufwärtstrend bei Aktien in 2021 rechnet. Die zyklische Perspektive für das Wirtschaftswachstum bleibe bis ins kommende Jahr günstig, zitiert die Nachrichtenagentur Dow Jones aus der Studie. Allerdings dürfte es wegen der regionalen Anti-Corona-Maßnahmen weiter Gegenwind für die Geschäftsaktivität geben. Doch für den Sommer zeigt sich Baader zuversichtlich, da mit dem Impfprozess und weiteren Stimulus-Maßnahmen die Lager gefüllt werden und die Investitionen sich erholen dürften.
Zwar plant Baader laut Dow Jones weiter ein Engagement in eher spätzyklischen Titeln und Aktien mit Nachholbedarf, doch die jüngsten Kursanstiege in diesem Segment hätten hier bereits zu einer gewissen Erschöpfung geführt. Dies dürfte nochmals die Rotations-Tür hin zu den zuletzt zurückgebliebenen Wachstumsthemen öffnen. So empfiehlt Baader einen breiten Investment-Ansatz mit einer flexiblen und "opportunistischen" Herangehensweise, wie bereits in den vergangenen Monaten. Dazu gehöre auch ein Schwenk zu den mittleren und kleineren Werten, die aus Risiko-Chance-Perspektive die besten Gelegenheiten böten.
Zuletzt, aber bereits vor der Veröffentlichung der aktuellen Publikation, hat Baader folgende Titel neu in die Top-Pick-Liste aufgenommen: Aurubis, Semperit, Wacker Chemie und Zur Rose Group. Ausgeschieden waren: Aryzta und Westwing. Bei Vorlage des aktuellen Reports kamen ALSO Holding, Clariant, Deutsche Beteiligungs AG und SAP hinzu. Entfernt wurden Deutsche Industrie REIT, Nabaltec, Schweiter Technologies und Zur Rose Group.
Das Top Pick Portfolio enthält damit momentan 18 Werte. Neben den genannten Titelns heißen die restlichen Mitfavoriten wie folgt: All for One Group, Brain Biotechnology, BASF, BKW, DIC Asset, Evotec, Geberit, Nestle, Norma, PSP Swiss Property und Zooplus. BÖRSE ONLINE stellt nachfolgend aus den Top-Empfehlungen jene sechs deutschen Aktien vor, die bei der Drucklegung der Studie über das größte Aufwärtspotenzial beim Aktienkurs verglichen mit den jeweiligen Kurszielen zuzüglich der erwarteten Dividendenrenditen verfügten.
BASF-Aktie
Eine der Top-Empfehlungen von Baader Helvea ist BASF. Der zu den weltweit führenden Chemieunternehmen zählende DAX-Vertreter ist im Rahmen einer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 72,00 Euro versehen. Die Anteilsscheine des Anbieters von Spezialchemikalien, technischen Kunststoffe, Zwischenprodukten und petrochemische Produkten, der zudem über ein Upstream-Öl- und Gas-Geschäft verfügt, hat demnach gemessen an der aktuellen Notiz von 64,20 Euro ein Aufwärtspotenzial von gut zwölf Prozent.
Gemessen an der für 2020 geschätzten Dividendenzahlung von 3,30 Euro je Aktie käme zu den erwarteten Kursgewinnen auch noch eine Rendite von derzeit 5,14 Prozent hinzu. Analyst Markus Mayer hatte seine Zielvorgabe am 07. Dezember von bisher 63,00 Euro erhöht und auch die Ergebnisschätzungen um bis zu neun Prozent angehoben. Die Erholung der zyklischen Bereiche der Ludwigshafener Gesellschaft laufe schneller als erwartet, hieß es damals zur Begründung.
Ansonsten geht man hier allgemein davon aus, dass sich die Neubewertung dieses Titels im kommenden Jahr beschleunigen wird. Als weitere Gründe für diese Annahme führt man die derzeit niedrigen Konsenserwartungen und wie erwähnt eine zyklische Erholungsphase an. Überdies werde BASF zunehmend Veränderungen im Portfolio vornehmen.
Gerade in zyklischen Bereichen laufe der Erholungstrend derzeit schneller als bislang erwartet. BASF sollte der Baader Bank zufolge die Prognosen 2020 übererfüllen und als Konsequenz könnten die Konsenserwartungen für 2021 und 2022 um 4 bis 27 Prozent zulegen. Mit den schwindenden Sorgen am Markt über eine Dividende bezeichnen die Analysten BASF als einen der am meisten zu bevorzugenden Titeln aus der Chemiebranche, so die Nachrichtenagentur Dow Jones.
Der Kulturwandel werde zwar Zeit brauchen, aber die Erholung in den zyklischen Teilen des Konzerns, die erwarteten Synergien im Agro-Bereich aus der Bayer-Geschäftsbereich-Akquisition und die Beschleunigung der Selbsthilfemaßnahmen sollten helfen. Die Ergebnisse sollten dadurch schnell aus dem 2020er-Tief herauskommen, da sich der Konzern mitten in einer Kulturveränderungs-/Selbsthilfephase befinde, was jeweils aggressiver als je zuvor ablaufe.
Erste positive Restrukturierungs-Nettoeffekte seien in 2020 bereits zu sehen und sollten sich in 2021 beschleunigen So rechne BASF für 2021 mit Kosteneinsparungen von zwei Milliarden Euro und mit 0,05-0,15 Milliarden Euro an Einmalkosten. Darüber hinaus habe BASF am 22.09. einen weiteren Abbau von 2.000 Stellen angekündigt (zusätzliche 200 Millionen Euro an Kosteneinsparungen bis 2023), zusätzlich zu den bereits angekündigten 6.000 Stellen in 2019.
Der voraussichtliche Wintershall DEA-Börsengang im Jahr 2021 werde zu einer Neubewertung der Aktie führen: Basierend auf (integrierten Öl- und Gas-)Vergleichsgruppen-Multiplikatoren und den eigenen Schätzungen des abgezinsten Cashflows von Wintershall DEA sollte die Bewertung von Wintershall DEA bei rund 17 Milliarden Euro liegen, wovon 67 Prozent auf BASF entfallen. Basierend darauf sei im Branchenvergleich eine Unterbewertung der BASF-Aktien zu konstatieren. Vielmehr sei es sogar so, dass BASF als eines der führenden Chemieunternehmen eine Bewertungsprämie verdient habe.
DIC Asset-Aktie
Eine weitere Top-Empfehlung der Baader Bank heißt DIC Asset. Den Aktien des Immobilienunternehmens mit einem Fokus auf Gewerbeimmobilien traut man Notierungen von 16,50 Euro zu. Gemessen an der aktuellen Notiz von 12,32 Euro verspricht das theoretisch einen Anstieg von rund 34 Prozent.
Der zuständige Analyst Andre Remke hatte hier das Kursziel am 04. Dezember von 14,50 Euro auf die genannten 16,50 Euro angehoben. Der Immobilienkonzern, der bei Assets under Management von zuletzt 8,6 Milliarden Euro über ein hybrides Geschäftsmodell mit einem eigenen kommerziellen Portfolio und dem institutionellen Asset Management-Geschäft verfügt, habe seit Oktober eine ganze Reihe an positiven Neuigkeiten über seine Transaktionsaktivität bekannt gegeben, hieß es zur Begründung.
Die gute Nachrichtenlage bestätige die Annahme, dass das Unternehmen operativ auf einem guten Weg und gut positioniert sei, um weiterhin eine attraktive Profitabilität aus dem hybriden Geschäftsmodell zu generieren und dabei von einem stabilen Commercial Portfolio (zwei Milliarden Euro) und einer anhaltenden Nachfrage nach Immobilieninvestitionen in seinem Drittgeschäft zu profitieren.
Der kürzlich angekündigte Start eines 1,6-Milliarden-Euro-Fonds für inländische institutionelle Investoren mit Eigenkapitalzusagen von 0,8 Milliarden Euro sein ein Beleg für 1) den Appetit der Investoren auf Core-Investments und 2) das Funktionieren der Plattform der DIC, die solche Investitionen im deutschen Gewerbemarkt ermögliche. Daher sieht Remke das Segment Institutionelles Geschäft als einen starken Wachstumstreiber im aktuellen Marktumfeld an. Basierend auf seinen Berechnungen steuert das Segment in diesem Jahr rund die Hälfte des operativen Gewinns der Gruppe bei und dieser Anteil dürfte in den kommenden Jahren steigen.
Weil der Ergebnisbeitrag des institutionellen Geschäftssegments immer sichtbarer und nachhaltiger werde, hat Baader Helvea kürzlich beschlossen, diesen Bereich höher zu bewerten und sich dabei auf den bereinigten Nettoinventarwert je Aktie von 21,56 Euro im September statt auf den EPRA- Nettoinventarwert von 17,06 Euro zu konzentrieren. Auch setzt man darauf, dass das Re-Rating des Unternehmens (das im September 2019 nach der Übernahme von GEG begann und mit dem Ausbruch der Pandemie jäh gestoppt wurde) in den vergangenen Monaten wieder an Dynamik gewonnen habe
Ein erwarteter positiver Nachrichtenfluss zu Transaktionen (Dezember 2020 und Januar 2021), Ergebnissen und Geschäftsausblick (Februar 2021) sowie die Dividendenzahlung (Hauptversammlung im März 2021.) das Re-Rating unterstützen werden. Dies sollte zu einem deutlich niedrigeren Abschlag zum Nettoinventarwert beitragen, als dies aktuell der Fall sei. Beim genannten Kursziel von 16,50 Euro läge der Abschlag bei rund 25 Prozent, die FFO-Rendite bei sieben Prozent und die Dividendenrendite immer noch bei gut vier Prozent (aktuell 4,44 Prozent gemessen an einer erwarteten Zahlung von 0,67 Euro je Aktie für 2020.
All for One Group-Aktie
Einiges verspricht sich Baader Helvea auch von den Aktien der All for One Group. Der zuständige Analyt Knut Woller hat hier eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 69,00 Euro verknüpft. Da der Titel aktuell 54,60 Euro kostet, ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von 26,4 Prozent.
Was die Anlagestory bei dem IT- und SAP-Komplettdienstleister im deutschsprachigen SAP-Markt angeht, heißt es folgendes: Die All for One Group sei von 2014/15 bis 2018/19 mit sinkenden EBIT-Margen konfrontiert (bereinigt von 8,0 Prozent auf 5,5 Prozent) konfrontiert gewesen. Eine Entwicklung, welche die Investitionen des Unternehmens in die Vorbereitung des SAP S/4HANA-Zyklus sowie den Erwerb von anfänglich verwässernden Cloud-Assets widergespiegelt habe.
Während 2018/19 das letzte Jahr der Investitionen gewesen sei und die Margen von hier aus wieder hätten steigen sollten, habe die Pandemie ihren Tribut gefordert. Angesichts dieses unerwarteten Gegenwinds habe die All for One Group 2019/20 gut gearbeitet und trotz eines leichten Umsatzrückgangs eine nahezu stabile EBIT-Marge von 5,4 Prozent erzielt. Da die Pandemie auch 2020/21 weiterhin für Gegenwind sorgen werde, müssen Investoren ein Übergangsjahr in Kauf nehmen, wenn das Ergebnis-Momentum aber bereits im Geschäftsjahr 2020/21 wieder deutlich anziehen sollte.
Bis 2026/27 sei eine Rückkehr zu den historischen Margenniveaus denkbar. Da der Erfolg eher eine Frage des "wann" als des "ob" sei, glaubt Woller, dass sich die Bullen hier bereits jetzt auf die Socken machen können. Als Folge davon zählt der Titel weiter zu den Top-Picks.
Das genannte Kursziel basiert beim Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz auf einem Multiplikator von 1,1 und beim Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT von 18,0. Gemessen an den Schätzungen für 2020/21. Das seien Annahmen, die sich unter den Spitzenmultiplikatoren des Jahres 2012 von 1,4 beim Unternehmenswert zum Umsatz und von 19,5 beim Unternehmenswert zum EBIT bewegten.
Zooplus-Aktie
Sehr überzeugt ist Baader Helvea des Weiteren von den Zooplus-Aktien. Einer aktuellen Notiz von 163,80 Euro steht hier ein Kursziel von 200,00 Euro gegenüber. 22 Prozent. Damit die Rechnung aufgeht, müsste dieser Wert folglich um gut 22 Prozent zulegen. Wobei zu beachten ist, dass gemäß den Schätzungen bei dem von der Baader Bank als Europas führenden reinen Online-Händler für Heimtierbedarf bezeichneten Unternehmen keine Dividenden in Sicht sind
Die Gesellschaft habe bereits eine starke Prognose für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht (Umsatz +14-20 Prozent, EBITDA-Marge zwei bis vier Prozent), was die Zuversicht des Managements unterstreiche, dass das Geschäft auch in einer "Nach-COVID-19-Welt" weiterhin stark wachsen werde. Dafür sprächen anhaltende Megatrends wie 1) Premiumisierung (Trend zu höherpreisigen und qualitativ hochwertigen Produkten), 2) Vermenschlichung von Haustieren, 3) Verlagerung der Verbraucher vom Offline- zum Online-Einkauf und 4) steigende Anzahl von Haustieren, welche das Unternehmen begünstigten.
Basierend auf den Verbesserungen der Bruttomarge im Konzern habe Zooplus ein höheres Profitabilitätsniveau erreicht, was vom Markt noch unterschätzt werde. Der zuständige Analyst Volker Bosse erwartet starke vorläufige Zahlen für das vierte Quartal 2020, die im Jan-21 veröffentlicht werden (Umsatz +17 Prozent, EBITDA 9,2 Millionen Euro, +82 Prozent nach 5,1 Millionen Euro im vierten Quartal 2019). Bei einem sich daraus ergebenden Umsatzwachstum von 17,5 Prozent und einem EBITDA von 57 Millionen Euro sollte Zooplus die Mitte seiner eigenen Prognose für 2020 erreicht haben.
Laut Woller ist Zooplus die Nr. 2 im europäischen Heimtierfuttermarkt mit einem Gesamtmarktvolumen (netto) von 25 Milliarden Euro. Die Online-Verkaufsdurchdringung liege gerade einmal bei 16 Prozent, sollte aber langfristig auf 50 Prozent steigen. Der Online-Markt wache im Schnitt mit rund zehn Prozent p.a., wobei Zooplus einen europäischen Online-Marktanteil von 45 Prozent halte.
Die aktuelle Pandemie sei dabei als ein Treiber für ein beschleunigtes Marktwachstum einzustufen. Selbst Menschen, die sich bisher gegen den Online-Einkauf gesträubt hätten, gewöhnten sich jetzt an die Online-Möglichkeiten. Angesichts der hohen Kundenbindungsrate des Konzerns (98 Prozent im Oktober 2020) erwartet man, dass das Unternehmen in der Lage sein wird, COVID-19-bedingte Erstkäufer in treue Kunden umzuwandeln. Die Baader Bank sieht die Gesellschaft am besten positioniert, um das absehbare Wachstumspotenzial zu nutzen.
Beim genannten Kursziel von 200 Euro würde die Aktie mit einem Multiplikator von 0,65 gemessen am Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz gehandelt - was in etwa dem historischen durchschnittlichen Satz von 0,7 entsprechen, aber gleichzeitig immer noch einem Abschlag von 40 Prozent gegenüber den reinen E-Commerce-Einzelhandelswerten (1,2x) darstellen würde.
Deutsche Beteiligungs AG-Aktie
Bei der Deutschen Beteiligungs AG wittert Baader Helvea ein Kurspotenzial von gut 29 Prozent. Dieses errechnet sich aus einer aktuellen Notiz von 33,85 Euro sowie einem Kursziel von 43,80 Euro. Die genannte Zielvorgabe gilt seit dem 02. Dezember, als der zuständige Analyst Tim Dawson sein bisheriges Kursziel von 34,20 Euro angehoben hat und zudem das Anlagevotum von Hinzufügen auf Kaufen änderte.
Zur Begründung hieß es damals, es sei in den kommenden Jahren mit einer starken Entwicklung der Finanzkennziffern zu rechnen. Ganz allgemein ist ansonsten mit Blick auf die DBAG von einem einzigartigen Geschäftsmodell im börsennotierten Private-Equity-Sektor die Rede. Die Gruppe tätige neben den von ihr verwalteten Fonds umfangreiche Co-Investments und generiere darüber hinaus Umsätze und Gewinne aus Gebühren, die sie Drittinvestoren in ihren Fonds berechne. Die Gruppe konzentriere sich dabei auf MBOs im mittleren Marktsegment.
Die Prognosen der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2020/21 und die mittelfristigen Ziele (2022/23) deuteten auf einen stetigen zweistelligen Gewinnbeitrag aus dem Asset-Management-Geschäft der Gruppe und ein erhebliches Wachstum des Wertes des Private-Equity-Portfolios hin. Die Schätzungen der Baader Bank gehen für die nächsten drei Jahre von einem erheblichen Wachstum des Nettoinventarwertes ab 2021/22 aus, das durch die Erholung der zyklischen Beteiligungen der Gruppe und weitere Fortschritte bei den Wachstumsinvestitionen angetrieben werde. Dabei würden die Prognosen für 2022/23 im Großen und Ganzen den mittelfristigen Ambitionen der Gruppe entsprechen.
Dawson geht zudem davon aus, dass die verfügbaren finanziellen Ressourcen des Konzerns den (Ko-)Investitionsbedarf für das kommende Jahr decken sollten. Der längerfristige Finanzierungsbedarf werde vom Zeitpunkt der Exits aus dem Portfolio abhängen. Der Konzern gehe davon aus, dass die Exits aus dem Portfolio den Investitionsbedarf weitgehend abdecken sollten, man prüfe jedoch weiterhin Optionen für die Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung. Dawson ist der Ansicht, dass die Rentabilität des Asset-Management-Geschäfts die Dividende des Konzerns in den kommenden Jahren stark stützen sollte.
Die DBAG sei ein qualitativ hochwertiges Investment im Private-Equity-Segment. Der aktuelle Aktienkurs stelle nur einen bescheidenen Aufschlag auf den Wert des Private-Equity-Portfolios (29,2 Euro je Aktie zum 30. September 2020) dar, obwohl zusätzlicher Wert durch die solide Profitabilität des Asset Managements generiert werde. Die geschätzte Dividendenreihe für die Jahre 2020/21, 2021/22 und 2022/23 sieht im Übrigen wie folgt aus: 1,20 Euro 1,50 Euro und 1,75 Euro je Aktie.
B.R.A.I.N. Biotechnology-Aktie
Mit Abstand am meisten Luft nach oben verspricht sich Baader Helvea von den Aktien von B.R.A.I.N. Biotechnology. Denn einer aktuellen Notiz von 8,04 Euro steht ein Kursziel von 17,50 Euro gegenüber. Auch wenn hier keine Dividendenausschüttungen absehbar sind, so ergibt sich doch alleine aus dem erwarteten Kursanstieg die Chance auf einen Anstieg von 117,7 Prozent.
Die Gesellschaft ist laut Analyst Markus Mayer eines der führenden europäischen Technologieunternehmen auf dem Gebiet der weißen Biotechnologie. B.R.A.I.N. entwickele biobasierte Produkte wie Enzyme, Mikroorganismen und Bioaktivstoffe für eine Vielzahl von Endmärkten und biete auch F&E-Dienstleistungen an.
Die Gesellschaft sei dabei, sich von einem rein F&E-fokussierten Unternehmen zu einem Produktunternehmen zu wandeln. Die bestehenden Kapazitäten bei WeissBioTech und Biocatalysts sollen genutzt werden, um die eigene Produktion für neue Produkteinführungen hochzufahren. BRAIN hat bei einem Kapitalmarkttag im September die Pipeline der Produkteinführungen in den nächsten Jahren bei Biocatalysts und WeissBioTech skizziert, wobei diese vielversprechend seien (mehrere Produkteinführungen in 2021/21 zusammen mit potenziellen Partnerschaften).
Nach Angaben des Managements sind in den nächsten ein bis zwei Jahren keine zusätzlichen Investitionen erforderlich, da die Kapazitätserweiterungen in BRAINs Biocatalyst-Anlage in Cardiff und bei WeissBioTech ausreichten, um die kommenden Produkteinführungen zu bewältigen (sieben Termine für die Einführung neuer Produkte allein im Jahr 2020).
Von Seiten des Unternehmens gebe es zwar keine Aussage dazu, wann der Break-Even erreicht werden solle. Mayer hält in dieser Hinsicht aber 2021/22 für wahrscheinlich. Die Prognose für 2020/21 sehe ein organisches Wachstum unter dem mittelfristigen Durchschnitt vor, zudem erwarte der Finanzvorstand eine Margenverbesserung bei BioIndustrial, aber rückläufige Margen bei BioScience. Im Gegensatz werde eine bessere Cash Conversion in Aussicht gestellt.
Mittelfristig, auf Sicht von vier bis fünf Jahre sei eine Verdoppelung des Konzernumsatzes gegenüber 2018/19 (77 Millionen Euro) drin, was den Prognosen der Baader Bank entspricht Aufgrund des aktuellen Marktumfelds und der geringen Liquidität und des Streubesitzes von B.R.A.I.N. berücksichtigt man einen Abschlag von 20 Prozent auf den ermittelten Wert der Summe der Einzelteile.
Weil das neue variable Gehalt des Managements stark an die Aktienkursentwicklung gekoppelt sei, sei mit mehr Kapitalmarktinteraktion zu rechnen. Zudem erhöhe dies den Druck, die angekündigten Ziele auch tatsächlich zu erreichen. Mit einem Plus beim Ergebnis je Aktie kalkuliert man hier erstmal für 2022/23 und zwar in Höhe von 0,21 Euro je Aktie.