Die Aktienmärkte haben in den vergangenen Wochen stark korrigiert. Während die europäischen und Schwellenländer-Märkte bereits seit Ende Januar schwächer tendieren, konnten sich die US-Indizes noch bis Ende September vom Rest der Welt absetzen. Doch seit Oktober befinden sich die Aktienmärkte weltweit im Korrekturmodus und haben in wenigen Wochen rund zehn Prozent an Wert eingebüßt. Noch dramatischer zeigt sich die Entwicklung seit dem Hochpunkt Ende Januar.

Eine Vielzahl an Risiken belasteten über das Jahr hinweg die Kurse, heißt es dazu in einer Studie der DZ Bank. Angefangen habe der Prozess Ende Januar mit Sorgen um schneller steigende Zinsen, gefolgt von Unsicherheiten rund um die Wahl in Italien, ganz zentral die Zuspitzung des Handelskriegs ausgehend von den USA, der Wachstumsverlangsamung in China, fehlenden Ergebnissen rund um den Brexit sowie hausgemachte Probleme in verschiedenen Schwellenländern. All diese Faktoren trugen laut den DZ Bank-Analysten dazu bei, dass sich die Frühindikatoren und damit einhergehend die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in den vergangenen Monaten deutlich eingetrübt haben. Analog dazu sind die Gewinnerwartungen in Europa deutlich reduziert worden.

Wie man weiter ausführt, laufe der Aufschwung bei Konjunktur und Aktienmärkten seit 2009. Verschiedene Indikatoren deuteten darauf hin, dass wir uns in der Endphase des Booms befinden, der Konjunkturaufschwung aber noch ein bis zwei Jahre die Aktienmärkte tragen könnte. Dafür spreche auch, dass es am Aktienmarkt selbst keine intrinsische Übertreibung in Form einer marktbreiten Bewertungsblase gebe. Entsprechend der hauseigenen Prognose geht die DZ Bank von einer Gegenbewegung an den Aktienmärkten zum Ende des Jahres aus und man hält vor diesem Hintergrund das niedrige Kursniveau für vielversprechend für Aktienkäufe.

In Korrekturphasen würden Aktien pauschal verkauft. Vielfach gerieten Aktien in "Sippenhaft" oder die Korrektur falle aufgrund von begrenzter Liquidität übermäßig stark aus. Vereinzelt hätten die Kurse um über 50 Prozent korrigiert, was laut DZ Bank eine deutliche Übertreibung darstellt. Unter diesem Motto hat man die "Hausfavoriten" gescreent. Das sind Unternehmen, die in 2018 relativ zum Höchstkurs außerordentlich stark (mehr als 25 Prozent) verloren haben. Gleichzeitig verfügten diese Aktien basierend auf den hausinternen Analysen über ein positives Anlagevotum und hohes Kurspotenzial. Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie mehr über fünf dieser Favoriten, die laut DZ Bank über ein Aufwärtspotenzial von bis zu 57 Prozent verfügen.

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Dürr (WKN: 556520)



Beim ersten stark gefallenen Titel, bei dem die DZ Bank aber Erholungspotenzial wittert, handelt es sich um die Aktien von Dürr. Hier senkten die Analysten zwar am 18. Oktober ihr Kursziel von 50,00 Euro auf 39,00 Euro. Die Kaufempfehlung bekräftigte man aber und gemessen am aktuellen Kurs von 31,53 Euro besteht noch immer 23,7 Prozent Luft nach oben.

Zur Begründung für das grundsätzlich weiterhin positive Anlageurteil heißt es allgemein, Dürr profitiere als Weltmarktführer mit einem Marktanteil von 50 Prozent bei Lackieranlagen/-applikationen von hoher Nachfrage seitens westlicher und asiatischer Automobil OEMs (Verbrennungsmotor und Elektroautos). Die Nachfrage auf Gruppenbasis bleibe weitgehend resistent auf hohem Niveau, unterstützt von steigendem Bedürfnis nach Ersatzinvestments und unerwartet starkem HOMAG-Wachstum. Das Auftragsbuch bei Paint & Assembly Systems sei temporär von niedrigerer Qualität, daher stehe die EBIT-Marge 2018 unter Druck, stabilisiere sich aber wieder zusehends. Auch sollte HOMAG die temporäre Schwächephase bald überwinden.

Die erwähnte Kurszielsenkung ist vor dem Hintergrund einer jüngst veröffentlichten Ad-hoc-Mitteilung zu sehen. Darin adressierte das Unternehmen die folgenden vier Themen: Bei der Tochter HOMAG, einem Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie und das Handwerk, erfordere erstens die hohe Nachfrage nach Systemgeschäft eine schnellere Neuausrichtung der Produktionsanlagen am Hauptstandort als bisher geplant. Daher sei es nicht mehr möglich, im zweiten Halbjahr die negative Performance aus dem ersten Halbjahr voll aufzuholen, weshalb man den HOMAG-Ausblick 2018 um rund 13 Millionen Euro reduziert habe.

Die Verbesserungen inklusive IT erforderten externe Beratungskosten (rund fünf Millionen Euro) und sollten in 2019 weitgehend abgeschlossen werden. Die Ergebnisverbesserung werde jedoch schon im nächsten Jahr teilweise sichtbar (bis zu 50 Basispunkte 2019 Margenverbesserung erwartet). Die Wachstumsannahme erscheine mit drei bis fünf Prozent konservativ. Wichtig sei es zu erwähnen, dass es sich nicht um eine erwartete Marktschwäche zu handeln scheine, der Auftragseingang sollte weiterhin stark sein.

Zweitens habe Dürr mit der endgültigen Entscheidung, das defizitäre Mikrogasturbinengeschäft in Clean Technology Systems einzustellen, diesen Bereich vollständig bereinigt (17 Millionen Euro Abschreibungen, ab 2019 drei Millionen Euro weniger Verlust). Drittens sei aufgrund der 35 Millionen Euro an Ergebnisbelastung im zweiten Halbjahr das berichtete EBIT-Ziel auf 5,8-6,8 Prozent reduziert worden. Viertens sollte die Zielanpassung für 2020 auf 4,0-4,2 Milliarden Euro (jetzt ohne M&A) durchaus realistisch sein, vor allem da sich die Quantität und Qualität der Automotive Lackieranlagenaufträge weiter verbessert habe. Die reduzierte Margenerwartung (7,0-8,0 Prozent) erscheine konservativ. Das ursprüngliche Ziel von acht bis zehn Prozent scheine nicht komplett unerreichbar zu sein, allerdings erst nach 2020.

Vor diesem Hintergrund korrigierte die DZ Bank die Schätzungen für die Jahre 2018-2020 drastisch (bis zu -20 Prozent beim Gewinn je Aktie, wobei man weitgehend konservative Annahmen getroffen habe. Wegen der bereits erlittenen starken Kursverluste habe die Aktie aber schon sehr viel Negatives eingepreist. Der neu als fair errechnete Kurs von 39,00 Euro lasse ausreichend Potential für eine Kaufempfehlung.

Charttechnik





Angesichts eines Kursanstiegs von 1,82 Euro auf 59,33 Euro zählte die Aktie von Dürr von März 2009 bis November 2017 mit zum Besten, was der deutsche Aktienmarkt in dieser Zeit zu bieten hatte. Vom zuletzt genannten Rekordhoch ging es aber bis zum 24. Oktober im Tief aber runter bis auf 27,50 Euro. Das ist ein Niveau, auf dem der Titel bereits 2014 und 2016 Unterstützung gefunden hat. Folglich wäre es charttechnisch gesehen sehr wichtig, diese Haltemarke nicht zu unterschreiten.

Profil



Dürr ist der weltweit größte Lackieranlagenbauer für die Automobilindustrie. Gut zwei Drittel des Umsatzes stammen vom Bau von Lackieranlagen und -robotern. Lange Projektabwicklungszeiten von neun bis zwölf Monaten geben eine hohe Umsatzvisibilität. Der restliche Umsatzanteil verteilt sich auf verschiedene Industrie (z.B. Maschinenbau, Holzverarbeitung). China (Umsatzanteil: rund 30 Prozent) ist die wichtigste Absatzregion.

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Norma (WKN: A1H8BV)



Bei der zweiten Kaufempfehlung Norma hat die DZ Bank in Reaktion auf die Halbjahreszahlen im Juli den fairen Wert von 75,00 Euro auf 69,00 Euro gesenkt. Die Kaufempfehlung wurde aber bekräftigt und ist auch nach wie vor intakt. Nach den zuletzt deutlichen Kursverlusten gebe es hier die Chance auf eine Erholung, wobei sich der faire Wert um 39,5 Prozent über den derzeitigen Notierungen von 49,46 Euro bewegt.

Der Verbindungstechnologiespezialist hatte bei der Vorlage der Ergebnisse nach sechs Monaten den Ausblick für 2018 nach unten angepasst. Zur Begründung verwies man damals im Wesentlichen auf gestiegene Rohstoffpreise, die noch nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden konnten (Preisgleitklauseln), auf gestiegene Handelsbarrieren (US-Stahlzölle) und auf variable Zusatzkosten, die aufgrund des starken Wachstums anfallen (zum Beispiel Personalkosten für zusätzliche Schichten).

Der zuständige DZ Bank-Analyst Thorsten Reigber geht davon aus, dass die Margenverfehlung im zweiten Quartal von 250 Basispunkten jeweils zu 50 Prozent auf Rohstoffpreise und zu 50 Prozent auf die entstandenen Zusatzkosten zur Bewältigung des Wachstums zurückzuführen sind.

Die Prognoseanpassung sei unschön gewesen, erscheint aus seiner Sicht aber auf keinem strukturellen Problem zu basieren. Positiv sei zu sehen, dass das Wachstumsmomentum in den Endmärkten weiterhin sehr hoch sei und Norma zudem Maßnahmen eingeleitet habe, um die zusätzlichen Kostenbelastungen im zweiten Halbjahr abzufedern. Insgesamt ist Reigber vom mittelfristigen Investment Case weiter überzeugt, der sich durch ein nachhaltig hohes Margenniveau, ein starkes Cash Flow-Profil und eine überzeugende Wettbewerbsposition ergibt.

Das Kaufurteil begründet er allgemein mit der weiterhin hohen organischen Wachstumsdynamik. Mittelfristig wichtigster Wachstumstreiber bleibe der globale Trend zur Emissionsreduktion (strengere Abgasvorschriften). Eine zusätzliche Wachstumschance böte sich beim Thema Hybridmotoren. Zudem erziele Norma ein nachhaltig hohes Margenniveau. Zudem rechnet er mit weiteren M&A-Transaktionen im Verlauf des Jahres.

Als kursrelevante aktuelle Themen seien ein positiver Trend bei den europäischen Zulassungszahlen zu werten, eine Erholung des US-Marktes für Nutzfahrzeuge und landwirtschaftliche Maschinen, Wachstumsperspektiven und Entwicklung des Content pro Fahrzeug bei Hybrid-Motoren und rein elektrisch betriebenen Motoren im Vergleich zum Verbrennungsmotor. Zu beachten seien außerdem die Entwicklung der Rohstoffpreise sowie etwaige weitere Akquisitionen zur Abrundung des Portfolios

Charttechnik





Bei den Aktien von Norma steht von Oktober 2011 bis Juni 2018 ein Anstieg von 11,65 Euro auf 69,50 Euro zu Buche. Eine Bilanz, die sich sehen lassen konnte. Allerdings ist seitdem der Ofen aus und im Zwischentief handelt der Titel jüngst am 24. Oktober nur noch bei 43,06 Euro. Im zuletzt genannten Bereich findet sich aber eine breite Unterstützungszone, die Halt geben sollte. Ist das nicht der Fall, wäre das charttechnisch ausgesprochen negativ zu werten.

Profil



Die Norma Group ist der weltweit führende Anbieter von Verbindungstechnik und ist aus dem Zusammenschluss der ABA Group und der NORMA Rasmussen GmbH hervorgegangen. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt rund 35.000 Verbindungslösungen für unterschiedlichste Industrieanwendungen. Zu den Anwendungsgebieten zählen Infrastruktur, Emissionskontrolle, Kühlsysteme und Luftzuführung.

Auf Seite 4: Rheinmetall





Rheinmetall (WKN: 703000)



Beim nächsten Favoriten, der einen starken Kursrückschlag erlitten hat und bei dem die DZ Bank im Zuge einer bestehenden Kaufempfehlung auf eine Erholung setzt, handelt es sich um Rheinmetall. Der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer ist mit einem fairen Wert von 121,00 Euro versehen. Die Vorgabe bewegt sich somit um 56,9 Prozent über den aktuellen Notierungen von 77,10 Euro.

Laut dem zuständigen Analysten Alexander Hauenstein war das Ergebnis für das zweite Quartal um 20 Prozent besser als erwartet ausgefallen und das Unternehmen habe die Jahresziele am oberen Ende konkretisiert. Die Abarbeitung des Defence-Auftragsbuchs und die damit einhergehende EBIT-Steigerung stünden im Fokus, weitere Defence-Budgeterhöhungen seien denkbar. Für den Automotive-Bereich nähmen die Risiken durch "WLTP" und aufgrund möglicher Zölle zu. Den fairen Wert senkte er vor diesem Hintergrund im Juli leicht um einen Euro von zuvor 122 Euro.

In der jüngsten Einschätzung zu dem Titel hieß es, Rheinmetall sollte trotz Deutschland/EU-Fokus durch selektive internationale (Groß-)Aufträge nicht nur von mehr Nachfrage seitens der Bundeswehr in 2019 und danach, sondern auch von global steigenden Verteidigungsausgaben profitieren. Allerdings werde die Aktie momentan durch Sorgen bezüglich des zweiten Standbeins Automotive (Handelskrieg, WLTP) gemieden, was die Bewertung wieder attraktiver mache.

Beim Gewinn je Aktie rechnet man für 2018 mit einem Anstieg von 5,51 Euro auf 6,37 Euro, wobei zuletzt diese Prognose sogar von 6,23 Euro angehoben worden war. Auf dieser Basis ergibt sich für das laufende Geschäftsjahr ein geschätztes KGV von 12,1. Für 2019 und 2020 bewegen sich die Schätzungen für das Ergebnis je Aktie bei 6,77 Euro bzw. bei 7,38 Euro. Die Dividende für 2018 taxiert die DZ Bank auf 2,30 Euro je Anteilsschein.

Ganz grundsätzlich heißt es zu dem positiven Anlageurteil, der Turnaround beim Verteidigungsgeschäft sollte in Anbetracht der zahlreichen internationalen Konflikte und steigender NATO-Budgets weitergehen. Es werde erwartet, dass die Automobilgeschäfte auf hohem Niveau weiterlaufen und die chinesischen Joint-Ventures leicht wachsen und die Restrukturierung unterstützen werden. Die Mechatronic gewinne an Bedeutung. Automotive Werde durch WLTP kurzfristig belastet. Hauenstein, erwatet eine Reihe an positiven Nachrichten bezüglich (internationalen) Auftragseingängen für Rheinmetall aus Defence, was den wesentlichen Swingfaktor darstelle.

Charttechnik





Beim Aktienkurs geht es traditionell relativ volatil zu. Unter dem Strich reichte es von November 2000 bis April 2018 aber zu einem Kursanstieg von 7,20 Euro auf 118,15 Euro. Aktuell ist mal wieder eine Abwärtsbewegung angesagt, die den Kurs vom zuletzt genannten Rekordhoch schon bis auf 70,94 Euro zurückgeworfen hat. Wie bei etlichen anderen Werten sind damit inzwischen aber wichtige Überstützungsmarken erreicht. Diese gilt es zu verteidigen, wobei der im April aufgenommen Abwärtstrend derzeit aber noch intakt ist.

Profil



Rheinmetall Automotive produziert Komponenten und Module für klassische und E-/Hybrid- Motoren (Mechatronik, Hardparts wie beispielsweise Kolben, Service). Defence zählt zu den größten europäischen Herstellern für militärische Heerestechnik. Neben Waffen, Munition u. Elektronischen Lösungen gehören unter anderem taktische und logistische Fahrzeugsysteme wie zum Beispiel Panzer und LKWs zum Produktportfolio.

Auf Seite 5: BASF





BASF (WKN: BASF11)



Beim nächsten Favoriten BASF bewegt sich der von der DZ Bank ermittelte faire Wert bei 96,00 Euro. Das heißt, um diese Vorgabe zu erreichen, müsste der DAX-Vertreter ausgehend vom aktuellen Niveau von 69,46 Euro um 38,2 Prozent zulegen. Wobei erwähnenswert ist, dass der faire Wert im Juli nach den Halbjahreszahlen von 103,00 Euro gesenkt worden war.

Trotz einer insbesondere preisbedingten Umsatzsteigerung verzeichnete der Chemiekonzern unter schwieriger werdenden Rahmenbedingungen im dritten Quartal aufgrund steigender Rohstoffpreise und höherer Fixkosten einen deutlichen Rückgang beim angepassten EBIT. Laut DZ-Bank-Analyst Peter Spengler ergab sich gegenüber dem Analystenkonsens eine Abweichung von 2,8 Prozent nach unten und gemessen an seiner Schätzung von 1,2 Prozent.

Der EBIT-Beitrag aus dem Chemicals-Segment sei trotz deutlich höherer Preise niedriger gewesen. Belastungen hätten sich durch höhere Rohstoff- und Fixkosten durch Stillstand von Anlagen ergeben. Das Öl-& Gas-Geschäft werde derzeit als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesen: Aufgrund der ausgeprägten Saisonalität des akquirierten Bayergeschäfts sei das Agrar-EBIT negativ gewesen. Das erste Berichtsquartal ohne Wintershall mit dem Bayer- Agrargeschäft werde demnächst die Transparenz erhöhen, so sein Urteil.

Zu Wintershall ergänzt Spengler erläuternd, dass BASF plane, das Wintershall-Letter One Gemeinschaftsunternehmen ab dem dritten Quartal 2018 als nichtfortgeführtes Geschäft auszuweisen. Außerdem sei ein Börsengang der gemeinsamen Öl & Gas-Aktivitäten ab 2020 geplant. Durch den Erwerb eines großen Teils des Saatgut- und Herbizidgeschäfts von Bayer verbessere BASF seine strategische Position im Agrarbereich ab Ende 2018 deutlich. Der Konzern erwarte ein Gewinnwachstum von bis zu zehn Prozent für 2018.

Das neue Unternehmen ohne Öl & Gas und mit einer größeren Agrarexposition werde profitabler und weniger zyklisch aufgestellt sein. Vor diesem Hintergrund hält Spengler ein Kaufempfehlung für die BASF-Aktien für gerechtfertigt. Zumal es auch ein Vorteil sei, dss der Konzern über Top 1-3 Positionen in 75 Prozent aller betriebenen Geschäfte verfüge. Auf Kaufargument bezeichnet er auch die Dividendenrendite von rund 4,7 Prozent.

Charttechnik





Der Aktienkurs von BASF kann von März 2003 bis Januar 2018 auf einen Anstieg von 14,205 Euro auf 97,67 Euro zurückblicken. Zuletzt befand sich die Notiz aber auf dem Rückzug und unter dem Strich sind derzeit Notierungen zu konstatieren, die bereits im Mai 2011 Gültigkeit hatten. In diesem Jahr bewegt sich der Titel in einem Abwärtstrend und mit Blick auf die vergangenen Jahre in einem Seitwärtstrend. Viel Prickelndes ist folglich dem Chartbild derzeit nicht abzugewinnen.

Profil



BASF beschäftigt über 120 000 Mitarbeiter und ist mit einem Umsatz von 61,2 Milliarden Euro im Jahr 2017 eines der weltweit führenden Chemieunternehmen. Die industriellen Aktivitäten des Konzerns sind in die Segmente Chemicals, Performance Products und Functional Materials & Solutions aufgeteilt. Die Produktpalette reicht dabei von Basischemikalien über Kunststoffe bis hin zu Spezialchemikalien. Mit diesen Produkten beliefert das Unternehmen nahezu alle Industriezweige (u.a. Chemie, Automobil, Bau, Elektro/Elektronik, Möbel, Papier).

Mit dem Segment Agricultural Solutions gehört BASF zu den größten Herstellern von Pflanzenschutzmitteln und ist in der Pflanzenbiotechnologie-Forschung aktiv. Das Öl- und Gassegment soll in ein JV mit DEA eingebracht werden. Die Gashandels- und Gasspeicheraktivitäten wurden im Rahmen eines Asset-Tauschs Ende September 2015 an Gazprom abgegeben.

Auf Seite 6: 1&1 Drillisch





1&1 Drillisch (WKN: 554550)



Beim fünften und letzten Mitfavoriten, der 1&1 Drillisch, hat die DZ Bank Mitte August den fairen Wert von 63,00 Euro auf 62,00 Euro gesenkt. Weil der nach wie vor als Kauf eingestufte Titel in den vergangenen Wochen und Monaten aber deutlich abgerutscht ist, ergibt sich jedoch nach wie vor ein erhebliches Aufwärtspotenzial. Jedenfalls bewegt sich der faire Wert um 51,8 Prozent über den aktuellen Notierungen von 40,84 Euro.

Aus der Sicht des zuständigen Analysten Karsten Oblinger ist Umsatz- und Ergebnis im zweiten Quartal weitgehend im Rahmen der Markterwartungen ausgefallen, während die Kundengewinnung unter den Markterwartungen geblieben sei. Der Umsatz- und Ergebnisausblick für das Gesamtjahr sei bestätigt worden. Das Nettoneukundenziel senkte das Unternehmen von 1,2 Millionen auf 1,0 Millionen und liege liegt damit im Rahmen seiner eigenen Erwartungen.

Konkret hatte das Management den Umsatz- und EBITDA-Ausblick für das Gesamtjahr 2018 von 3,7 Milliarden Euro bzw. von 750 Millionen Euro bestätigt. Bei der Vorlage der Neunmonatsergebnisse am 11. November ist es natürlich wichtig, diese bisherigen Vorgaben zumindest zu bekräftigen. Mit Blick auf die tiefere Prognose beim Nettoneukundenziel habe das Management erklärt, dass man sich nicht an dem im zweiten Quartal entstandenen verschärften Preiswettbewerb im Niedrigpreissegment beteiligen möchte. Eine Anpassung des Kundenziels war laut Oblinger aber bereits weitgehend vom Markt antizipiert worden.

Ganz allgemein heißt es von Seiten der DZ Bank zu 1&1 Drillisch, dass es sich dabei um den am schnellsten wachsenden Mobilfunkanbieter in Deutschland handele. Der MBA-MVNO-Vertrag mit Telefonica Deutschland schaffe dabei die Basis für signifikantes Kunden- und Ergebniswachstum. 1&1 Drillisch sei zudem ein wesentlicher Player im deutschen DSL-Markt.

Chancen böten ein eventuell über Plan ausfallendes Kundenwachstum, generell ein überproportionales Wachstum, ein möglicherweise abnehmender Preiswettbewerb sowie Synergiepotenziale über Plan. Risiken würde es dagegen natürlcih beregen, wenn sich in den genannten Bereichen die Hoffnungen nicht erfüllen sollten.

Den Gewinn je Aktie sieht Oblinger von 2017 bis 2020 von 2,16 Euro auf 3,09 Euro steigen. Bei der Dividende rechnet er für 2018 mit einer Zahlung von 1,80 Euro je Anteilsschein, woraus sich derzeit eine Dividendenrendite von 4,4 Prozent ergibt.

Charttechnik





Der von 1&1 Drillisch von März 2009 bis Januar 2018 verbuchte Anstieg von 0,90 Euro auf 72,05 Euro war aller Ehren wert. Seit dem letztgenannten Rekordhoch ist der Titel aber auf einem ausgeprägten Korrekturkurs. Im Zuge der Abwärtsbewegung wurde das bisherige Tief am 26. Oktober bei 35,06 Euro markiert. Damit war ein Niveau erreicht, das in den vergangenen Jahren öfter als wichtige Unterstützung diente und besser nicht unterschritten werden sollte, um weiteren Chartschaden zu vermeiden.

Profil



Die 1&1 Drillisch AG ist der viertgrößte Telekommunikationsanbieter in Deutschland. Das Geschäftsmodell umfasst Mobilfunktarife und DSL-/Festnetztarife. Zu den wesentlichen Marken des Konzerns gehören 1&1, smartmobil.de und yourphone.