Die Gewinnwarnung von BASF
sei "keine große Überraschung", urteilte Analyst Peter Spengler von der DZ Bank. Die Gründe dafür hätten bereits Covestro zu schaffen gemacht. Beide Unternehmen leiden unter dem seit Monaten niedrigen Wasserstand des Rheins, der bei BASF und Covestro zu Produktionsausfällen und höheren Logistikkosten führte.
Es sei ein offenes Geheimnis gewesen, dass BASF seine Ziele senken müsse, sagte ein Händler. Das Ausmaß komme dennoch überraschend. Mehrere Banken senkten ihr Kursziel für die Aktien des Ludwigshafener Chemiekonzerns. Für 2018 rechnet BASF nun mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (Ebit) von 15 bis 20 Prozent nachdem das Management zuvor von einem bis zu zehn Prozent niedrigerem Ergebnis ausgegangen war. Alleine im vierten Quartal rechnet BASF nun mit einer Ergebnisbelastungen von bis zu 200 Millionen Euro wegen des niedrigen Rhein-Pegels.
Die Misere hatte sich bereits abgezeichnet. Schon im dritten Quartals musste BASF wegen des niedrigen Wasserstand des Flusses, der für den Konzern ein wichtiger Transportweg ist, eine Ergebnisbelastung von rund 50 Millionen Euro verdauen. Seine Produktion des Kunststoffvorprodukts TDI am Stammsitz Ludwigshafen musste BASF deshalb bereits stoppen. Vorstandschef Martin Brudermüller hatte zudem schon gewarnt, dass die Herausforderungen im makroökonomischen Umfeld zunehmen würden. So hinterlässt der Handelsstreit zwischen den USA und China Spuren beim Chemiekonzern. Das wichtige Geschäft mit der Autoindustrie schwächte sich weiter ab. Dabei sank vor allem die Nachfrage von Kunden in China.
Im Sog von BASF mussten auch die Aktien anderer Chemiefirmen an der Börse Federn lassen. Covestro verloren bis zu 2,6 Prozent auf 44,04 Euro, der tiefste Stand seit September 2016. Lanxess fielen um fast zwei Prozent, Evonik um 1,5 Prozent.