An neuen Kurstreibern fehlt es nicht. So hat die Gesellschaft die Analystenschätzungen zuletzt bei Umsatz und Gewinn getoppt. Und für die kommenden zwei Jahre erwarten die Analysten ein durchschnittliches Gewinnplus von 25 Prozent. Dass bei einem 2019er-KGV von 25 die Luft langsam etwas dünner wird, beirrt die Anleger vorerst nicht.
Zugleich ist das Comeback von Swatch eine klare Botschaft: Wer bei Umsatz und Margen die Erwartungen übertrifft und dazu noch einen optimistischen Ausblick für das Gesamtjahr liefert, begeistert auch in unruhigen Börsenzeiten. An globalen Faktoren, die ein Börsengewitter auslösen könnten, mangelt es nicht. Sei es der von US-Präsident Trump verschärfte Handelskonflikt mit Europa und China oder seien es neue Krisensymptome in der Eurozone durch die Populistenregierung in Italien.
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Gewinnerwartungen getroffen
Doch noch versprechen viele Unternehmensergebnisse weiterhin Sonnenschein. Heiter ist es aktuell vor allem in den USA: Dort übertrafen 78 Prozent der im S & P 500 gelisteten Firmen die Gewinnschätzungen. Der Ansturm auf die Titel sorgte allerdings auch dafür, dass die Bewertungen der Besten deutlich gestiegen sind.
Etwas günstiger zu haben sind Aktien aus Europa, allerdings ist deren Momentum auch nicht so stark. Zwar weisen die meisten Branchen immer noch eine positive Kursperformance seit Jahresanfang aus, doch war die Anzahl der Unternehmen, die positiv überrascht haben, rückläufig.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Bank of America Merrill Lynch. Ausgewertet wurden die jüngsten Quartalsergebnisse aller im Stoxx 600 gelisteten Firmen. Demnach haben 46 Prozent der Unternehmen die Gewinnerwartungen übertroffen - ein dürftiger Wert. "Die positiven Überraschungen liegen unter denen der Vorjahre. Da lag man regelmäßig über 60 Prozent", resümiert Marc Siebel, geschäftsführender Gesellschafter der Fondsboutique Peacock Capital. Überdurchschnittlich gut schneiden Versicherer, Chemiekonzerne und Finanzdienstleister ab. Dagegen enttäuschten vor allem die Medien- und Nahrungsmittelkonzerne.
Von einer Wachstumsabschwächung in Europa, darüber sind sich die meisten Finanzexperten einig, kann jedoch keine Rede sein. Für Nebenwerteexperte Siebel hat die Schwäche einzelner Titel andere Gründe: "Bei vielen Firmen mit hohem Umsatzanteil in US-Dollar hat der schwache US-Dollar die Ergebnisse verhagelt."
Marco Ratz, Fondsmanager bei Lupus alpha, erwartet, dass sich dieser negative Wechselkurseffekt für Firmen, die in den Dollarraum exportieren, im Jahresverlauf normalisieren wird. Zumal sich die Firmen auf diese Wechselkurseffekte eingestellt haben, wie Marco Herrmann, Geschäftsführer der Fiduka Vermögensverwaltung, am Beispiel von Infineon erläutert. Der Chiphersteller habe im Vorjahr wegen der Eurostärke mehrfach die eigenen Prognosen gekappt, kalkuliere jetzt aber vorsichtiger mit einem Dollarwechselkurs von 1,25.
Herrmann, der mit den Fiduka-Fonds vor allem in Bluechips investiert, sieht die Quartalssaison im Rahmen der Erwartungen: "Der erhoffte Schnaps drauf hat bei den meisten Ausblicken zwar gefehlt, in der Summe sind die Gewinnschätzungen aber stabil geblieben." Weil die Erwartungshaltung der Märkte niedriger war, sei der positive Überraschungseffekt entsprechend größer ausgefallen.
Auf Seite 3: Qualität statt Preisabschlag
Qualität statt Preisabschlag
Im Umkehrschluss bedeutet das: Die fundamentale Verfassung der meisten Branchen liefert weiterhin Kaufargumente für Unternehmen, die mit anhaltend hoher Gewinndynamik, führender Marktposition bei neuen Technologien, starken Marken sowie mit stabilen Bilanzen überzeugen. Qualität hat aber ihren Preis. "Es ist weitaus schwieriger geworden, nicht in Value Traps zu tappen", räumt Fondsmanager Ratz ein.
Value Traps sind der schöne Schein optisch günstiger Aktien. Die entsprechenden Firmen kranken meist an Wachstumsschwäche oder schlagen sich mit strukturellen Problemen herum, weil sie neue Trends und Technologien in ihren Märkten verschlafen haben. Etwa Modefirmen, die zu spät auf die Herausforderungen des Onlinehandels reagiert haben. Oder Industriekonzerne, die kein durchschlagendes Konzept für die Digitalisierung von Produktion und Arbeitsabläufen entwickelten.
Breiter Branchenmix
Insgesamt ist es schwieriger geworden, genau die Titel herauszufiltern, bei denen Gewinndynamik und Aktienbewertung in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. "Das Feld ist extrem diffus. Für Firmen mit hohem Ergebniswachstum müssen Anleger eine höhere Bewertung in Kauf nehmen", sagt Lupus-alpha-Experte Ratz.
Besonders genau sollte der Bewertungs- und Qualitätscheck bei Technologieaktien sein. Während Ratz mit Ausnahme des Halbleitersektors noch keine Anzeichen für einen zyklischen Abschwung ausmacht, rät Marc Siebel von Peacock Capital hier zur Vorsicht: "Die ambitionierten Wachstumsraten im IT-Sektor werden sich schwer erfüllen lassen. Einige Vorstände sind hier zu bullish und erwarten, obwohl einige schon zurückrudern mussten, dauerhaft hohes Wachstum."
Wer das immer noch sonnige Börsenklima nutzen will, sollte auch verstärkt auf defensive Branchen setzen. Gut gelaufen sind zuletzt vor allem Energie, Öl und Gas sowie zyklische Konsumgüter. Nachholbedarf hat dagegen noch der Gesundheitssektor und hier vor allem die Biotech- und Medizintechnikaktien. Vor der Marktreife stehen außerdem neue Produkte aus der digitalen Medizin, mit denen sich die Überwachung von Gesundheitsdaten oder die roboterunterstützte Chirurgie effizienter gestaltet. Internationale Baukonzerne und Infrastrukturfirmen sind wiederum Nutznießer des Trends, dass im Niedrigzinsumfeld in Europa öffentliche Projekte weiter durch gute kurzfristige Finanzierungen gestützt werden könnten.
BÖRSE ONLINE stellt neun Firmen vor, die in unterschiedlichen Branchen aktiv sind. Allen gemein ist, dass sie zuletzt überzeugende Quartalszahlen ablieferten und das Zeug haben, im Jahresverlauf bei der Gewinndynamik weiter zuzulegen.
Auf Seite 4 bis 12: Neun Aktien mit sonnigen Aussichten
BASF-Aktie: Den Erfolgsmix mit Zukäufen verbessert
Die Chemiebranche zählt zu den Industriesektoren, deren Aufschwung im Jahresverlauf weiter an Fahrt gewinnen wird. Zu dieser Einschätzung kommen Branchenverbände wie der VCI in Deutschland, aber auch die jüngste Analystenstudie der Deutschen Bank. Vor allem BASF, Europas größter Chemiekonzern, wird zu den Profiteuren zählen. Fürs Gesamtjahr erwartet der Vorstand einen Zuwachs um zehn Prozent beim operativen Gewinn.
Positiv auf der Umsatzseite sollen sich vor allem zwei Faktoren niederschlagen. Mit einem schwächeren Euro würden Währungseffekte, die noch im ersten Quartal das Umsatzwachstum nahezu aufgezehrt haben, im Jahresverlauf deutlich an Brisanz verlieren. Dazu vergrößerte BASF mit viel strategischem Geschick das Geschäftsfeld Agrochemie.
Schützenhilfe lieferte Rivale Bayer, der aus kartellrechtlichen Gründen infolge der beabsichtigten Übernahme von Monsanto andere Geschäftsfelder veräußern muss. BASF hat hier mehrfach zugeschlagen und rund 7,6 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt, um sich vor allem im Bereich Saatgut und Pflanzenschutz zu verstärken. Weil die Agrochemie in anderen Konjunkturzyklen wächst, wird der Konzern künftige Gewinnschwankungen besser abfedern können. Im Branchenvergleich ist die BASF-Aktie günstig bewertet. Dazu glänzt sie mit einer stattlichen Dividendenrendite.
Auf Seite 5: Infineon
Infineon-Aktie: Mit kleinen Chips in großen Märkten
Seit der Chiphersteller vor vier Wochen starke Quartalszahlen und einen positiven Ausblick präsentierte, geht es mit der Aktie wieder aufwärts. Dass es so gut läuft bei Infineon, hat vor allem einen Grund: Das Unternehmen ist mit seinen Produkten in allen wichtigen Trendthemen unterwegs. Die Chips werden in Fahrzeuge ebenso eingebaut wie in Hochgeschwindigkeitszüge oder Windräder, die als erneuerbare Energiequelle für die Stromerzeugung dienen.
Über 40 Prozent der Erlöse entfallen auf Abnehmer in der Autoindustrie. Anders als die meisten Wettbewerber ist Infineon weniger stark abhängig von der Nachfrage seitens der Smartphone-Hersteller. Für das laufende Geschäftsjahr, das am 30. September endet, rechnet das Management mit einem Umsatzanstieg um vier bis sieben Prozent.
Die Ergebnismarge soll bei 17 Prozent und damit auf dem Niveau des vergangenen Quartals liegen. Der Wechselkurs des US-Dollar ist dabei bewusst vorsichtig kalkuliert und lässt Spielraum für positive Überraschungen - sollte der vorgegebene Faktor 1,25 gegenüber dem Euro deutlich unterschritten werden.
Trotz der anhaltend hohen Investitionen - etwa die 1,6 Milliarden Euro für eine neue Leistungshalbleiterfabrik - ist Infineon top aufgestellt, um in allen Geschäftsfeldern bei der Profitabilität weiter zuzulegen. Die Aktie bleibt ein Topwert in ihrem Sektor.
Auf Seite 6: Koenig & Bauer
Koenig & Bauer-Aktie: Nach lauem Auftakt wieder auf Kurs
Beim Würzburger Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer lassen die vollen Auftragsbücher ein weiteres starkes Geschäftsjahr erwarten. Doch das Auftaktquartal 2018 fiel durchwachsen aus. Weil etliche bestellte Maschinen erst im zweiten Quartal ausgeliefert werden, verringerte sich der Umsatz von Januar bis März gegenüber dem Vorjahr von 259 Millionen auf 217 Millionen Euro.
Unterm Strich verbuchte Koenig & Bauer einen Quartalsverlust von 2,3 Millionen Euro. Zugleich erwartet Finanzvorstand Mathias Dähn spätestens im zweiten Halbjahr ein wieder anziehendes Geschäft und begründet das mit einer "deutlich zunehmenden Umsatzdynamik" und "weiteren Fortschritten bei Kostensenkungen im Wertpapierdruck". Ein wichtiger Indikator ist die Book-to-Bill-Ratio: Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz lag zuletzt bei 1,15.
Koenig & Bauer reagierte, anders als Konkurrent Heidelberger Druck, zeitig auf die Krise in der Druckindustrie. Die Hälfte der Erlöse stammt aus dem Verpackungsdruck, der bis 2021 auf 70 Prozent ausgebaut werden soll. Auch auf andere Trends wie das Bedrucken von Lieferkartons, Wellpappe, Dosen oder Glasbehältern stellte sich die Firma zeitig ein. Überdurchschnittlich wächst auch das Servicegeschäft - mit positivem Effekt auf die Bruttomarge. Mit einem 2019er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von zwölf ist die Aktie günstig bewertet.
Auf Seite 7: Roche GS
Roche GS-Aktie: Maßgeschneiderte Arzneien als Kursdosis
Der Schweizer Pharmakonzern forciert das Zusammenspiel von Diagnostik, Medikamenten und der digitalen Auswertung von Patientendaten. Roche will zum Vorreiter in der maßgeschneiderten Krebsmedizin avancieren.
Gelingt das, sollte das die Trendwende beim Aktienkurs einleiten. Lange Zeit war für Roche das Ablaufen der Patente, das die Pharmabranche seit nahezu einem Jahrzehnt heimsucht, kein Thema. Jetzt drohen Einnahmeverluste für einige der Megaseller. Das Krebsmedikament Avastin verliert 2018 den Patentschutz in Europa, nächstes Jahr in den USA.
Mit Nachschub aus der eigenen Entwicklungspipeline steuert Roche dagegen. Etwa mit dem Ende 2017 zugelassenen Medikament Hemlibra. Für das gegen eine Bluterkrankheit zugelassene Mittel strebt Roche die Zulassung auch gegen andere Hämophilieformen an.
Das Ende 2017 zugelassene Multiple-Sklerose-Medikament Ocrevus soll 2018 zwei Milliarden US-Dollar in die Kassen spülen. Bei Tecentriq will Roche wegen der guten Wirksamkeit die Erstlinienbehandlung gegen Lungenkrebs als Kombitherapie mit anderen Wirkstoffen anbieten. Mit einer operativen Marge von 33 Prozent hängt der Konzern die auch in der Onkologie tätigen Konkurrenten Novartis und Bristol-Myers Squibb deutlich ab. Beide kommen auf 25 Prozent. Anleger bauen eine erste Position auf.
Auf Seite 8: Sixt St
Sixt St.-Aktie Auch bei Investoren auf der Überholspur
Es läuft beim Münchner Autovermieter. Sixt hat in den vergangenen Jahren verstärkt in den Ausbau von Fahrzeugflotten in Ländern wie Spanien, Italien, Frankreich und die USA investiert. Das macht sich immer mehr bezahlt. Im ersten Quartal schnellte der operative Konzernumsatz hoch - von 493 Millionen auf 540 Millionen Euro.
Dazu spülte der Verkauf der Anteile am Carsharingunternehmen Drive Now an Partner BMW 196 Millionen Euro in die Kassen. Aber auch ohne diesen Sondereffekt legte der Vorsteuergewinn um stramme 30 Prozent auf 48 Millionen Euro zu.
Für das notorisch konservativ planende Management ist das Grund genug, die Jahresprognose deutlich anzuheben. Statt von einem bislang "leichten" ist im Quartalsbericht von einem "deutlichen" Vorsteuergewinn von 287 Millionen Euro für 2017 die Rede. Einziger Wermutstropfen: Seit Bekanntgabe der Quartalsergebnisse ist der Aktienkurs schon um 20 Prozent gestiegen.
Es empfiehlt sich, Rücksetzer bis unter 105 Euro abzuwarten. Dann sollte es sich lohnen, noch vor der Hauptversammlung am 21. Juni einzusteigen. Für das Geschäftsjahr 2017 schlägt der Aufsichtsrat nicht nur eine Dividende in Höhe von 1,95 Euro je Stammaktie und 1,97 Euro je Vorzugsaktie vor, sondern auch eine Sonderdividende in Höhe von jeweils 2,05 Euro je Aktie für beide Aktiengattungen.
Auf Seite 9: Sophos Group
Sophos Group-Aktie: Mit Sicherheit zum Höhenflug angesetzt
Software zum Schutz gegen Viren, Spyund Malware, Phishing und Cyberattacken ist ein krisensicheres Geschäft. Die britische Firma Sophos hat sich auf Komplettlösungen für die Netzwerke von Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen spezialisiert.
Dazu informieren und beraten Mitarbeiter auf eigenen Blogs über aktuelle Themen der Datensicherheit. Mit einem Jahresumsatz von umgerechnet 400 Millionen Euro ist Sophos im Vergleich zu Branchengrößen wie Symantec oder Check Point Software eine relativ kleine Nummer. Und schwarze Zahlen wird die Firma erst im Geschäftsjahr 2020 (31. März) schreiben.
Dafür entfaltet Sophos gerade seine Gewinndynamik. Basis des erfolgreichen Geschäftsmodells ist ein hochprofitables Abosystem für die Software. Laut Analystenschätzungen wird sich der operative Gewinn in den nächsten zwei Jahren auf 114 Millionen US-Dollar verdoppeln.
Im selben Zeitraum wird Sophos seine Verbindlichkeiten komplett abgebaut haben. Die starken Geschäftszahlen, die Sophos im Mai für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegte, haben den Aktienkurs weiter beflügelt. Ein Ende des Höhenflugs ist angesichts des steigenden Bedarfs zur Absicherung gegenüber Cyberattacken nicht absehbar. Wegen der eingeschränkten Liquidität empfiehlt es sich, die Aktie am Börsenplatz London zu ordern.
Auf Seite 10: Vinci
Vinci-Aktie: Breites Fundament für höhere Kursregionen
Die Aktie des französischen Bau- und Infrastrukturkonzerns glänzt seit Jahren mit einem kontinuierlichen Aufwärtstrend und schöner Rendite. Die Basis ist ein organisches Wachstum, das sich im Inland wie Ausland gleichermaßen stabil präsentiert.
Neben dem Baugeschäft betreibt Vinci Konzessionen für Flughäfen, Autobahnen oder Schienenwege. Besonders starke Impulse kamen zuletzt von der anziehenden Konjunktur auf dem französischen Heimatmarkt und vom Flughafengeschäft. Hier übernimmt Vinci vom Unternehmen Airports Worldwide neun weitere Flughäfen. So gelingt mit der Destination Orlando/Florida der Einstieg in den US-Markt.
Dank solider Kreditratings im anhaltenden Niedrigzinsumfeld ist Vinci jederzeit in der Lage, neue Großprojekte zu günstigen Konditionen zu finanzieren. Dazu wird das anhaltend positive Bauklima auf dem Heimatmarkt zu einem wichtigen Wachstumstreiber für 2018. Hier hat Vinci die Erwartungen im ersten Quartal erfüllt: Während der Umsatz um fünf Prozent auf 8,9 Milliarden Euro anzog, stieg der Auftragsbestand in derselben Größenordnung auf 31,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist bestens aufgestellt, um in den nächsten Jahren beim Gewinn stärker zu wachsen als beim Umsatz. Dank der anhaltend hohen Mittelzuflüsse fährt der Konzern auch seine Nettoverschuldung konsequent zurück.
Auf Seite 11: Wacker Neuson
Wacker Neuson-Aktie: Weiteres Wachstum auf allen Feldern
Der im SDAX gelistete Hersteller Wacker Neuson von Geräten und Maschinen für die Bau- und Agrarbranche ebnete sich mit Investitionen den Weg, um in den nächsten Jahren höhere Margen einzufahren. Das anhaltend günstige Marktumfeld beschert gut gefüllte Auftragsbücher für die Baugeräte und Kompaktmaschinen von Wacker Neuson. Auch die Nachfrage aus der Landwirtschaft kommt wieder ins Rollen.
Die Firma verkauft Fahrzeuge übers internationale Händlernetz des Weltkonzerns John Deere. Das Geschäft läuft auf den bisherigen Kernmärkten Europa und Nordamerika gut. Im ersten Quartal 2018 verbesserte sich der Umsatz um 9,5 Prozent auf 370,5 Millionen Euro. Unterm Strich stand ein Gewinnplus um 57 Prozent auf 14,6 Millionen Euro. Um auch künftig schneller als der Markt wachsen zu können, setzt die Firma bei der internationalen Expansion noch stärker auf die Produktion vor Ort.
So werden seit 2018 Minibagger für den chinesischen Markt in einer dort ansässigen Fabrik hergestellt. Nach dem Gewinnsprung von 2017 prognostizieren Analysten bis 2020 einen durchschnittlichen Zuwachs um 22 Prozent beim operativen Gewinn. Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen, dass es seine operative Marge von zuletzt 6,2 auf neun bis zehn Prozent steigern kann. Nach dem Kursrücksetzer bietet die Aktie nun eine gute Einstiegschance.
Auf Seite 12: Worldpay
Worldplay-Aktie: Digitales Shopping mit Megarendite
Elektronische Bezahlsysteme zählen zu den am rasantesten wachsenden Geschäftsfeldern im Internetbusiness. Worldpay, mit Sitz in Großbritannien, ist eine starke und von der Aktienbewertung günstigere Alternative zum TecDAX-Überflieger Wirecard.
Zum Kundenstamm zählen Einzel- und Onlinehändler sowie mittelständische Unternehmen. Worldpay firmiert seit der Übernahme durch die US-Firma Vantiv im Juli 2017 als Worldpay Inc. mit Hauptsitz in London. Der fusionierte Konzern ist von den Absatzmärkten her global aufgestellt und hob zuletzt die Umsatz- und Gewinnprognose für 2018 an. Bis Mitte 2019 soll die Integration aller Kunden auf derselben Zahlungsplattform abgeschlossen sein. Die Synergieeffekte beginnen sich auszuzahlen. Im Auftaktquartal 2018 legte der Umsatz auf Proforma-Basis um zwölf Prozent auf 915 Millionen US-Dollar zu, der Gewinn je Aktie stieg um 19 Prozent auf 81 US-Cent.
Richtig durchstarten soll Worldpay dann in den nächsten Jahren: Für den Zeitraum von 2018 bis 2020 erwarten die Konsensschätzungen einen Gewinnsprung um 77 US-Cent auf 4,19 US-Dollar je Anteilschein. Branchenexperten halten es zudem für möglich, dass Worldpay nach der geglückten Integration ins Visier einer Großbank gerät. Als Übernahmeinteressent wird die US-amerikanische Bank JP Morgan gehandelt.