Nach einem schweren Jahr sendet der Chemiesektor erste Entspannungssignale. Vor allem die BASF-Aktie bietet enormes Potenzial – es winken rund 50 Prozent Kurschance. Warum jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg sein könnte.

Ohne Chemie geht wenig. Allerdings: Wenn in der Wirtschaft wenig geht, leiden Chemieaktien besonders, weil die Fixkosten der Anlagen belasten. Dazu kommen im laufenden Zyklus noch relativ hohe Energiepreise, die durch den Wegfall von billigem russischem Gas entstanden sind.

Messbar sind Lage und Stimmung der Branche in dem Index, den das Münchner Ifo-Institut jeden Monat auch für die Chemiefirmen erstellt.

Dabei werden Branchenvertreter gefragt, ob sie die Lage und die Aussichten besser einschätzen als im Vormonat. Im September wurden neue Tiefstwerte erreicht, im Oktober jedoch gab es eine beachtliche Trendwende. Während sich die Lage noch einmal etwas verschlechterte, schätzen die Branchenvertreter die Geschäftsaussichten deutlich besser ein. Das führt zu einem steilen Anstieg des Geschäftsklimas, das aus beiden Komponenten ermittelt wird. Der Blick in die einzelnen Bestandteile der Umfrage zeigt aber auch, dass der Anstieg noch sehr fragil ist. Es muss sich in den kommenden Monaten zeigen, ob sich das zarte Pflänzchen Richtung Aufschwung entwickeln kann.

BASF-Aktie: Gewinne ziehen an

Auf Unternehmensebene ist einiges schon angekommen. Das ist die Folge des massiven Nachfrageeinbruchs im zweiten Halbjahr 2023. Die Firmen haben ihre Kostenstrukturen gestrafft, viele konnten den Tiefpunkt schon durchschreiten. Dabei halfen vor allem die Entspannung bei den Energiekosten und abnehmende Lagerbestände bei den Kunden. Die geringeren Kosten bieten nun den Hebel für den nächsten Zyklus. Doch auf welche Aktien können Anleger setzen?

Für die Analysten der Investmentbank Kepler Cheuvreux ist Branchenleader BASF erste Wahl. „Wer auf das Comeback der Branche setzen will, sollte vor allem auf tief bewertete Aktien wie BASF achten“, schreiben die Experten. In den Quartalszahlen der Ludwigshafener zeigen sich klare Verbesserungen bei den Erträgen und den Margen in den einzelnen Geschäftsbereichen. Eine Ausnahme ist die Agrarchemie, die einen deutlichen Rückgang zum Vorjahr verkraften musste. Für den restlichen Konzern ist mit einem Ergebnispolster im Rücken und einem schwachen Vergleichsquartal aus dem Vorjahr klar, dass das Betriebsergebnis 2024 die Wende schaffen wird. Zieht die Nachfrage noch an, dürfte das kommende Jahr auch wegen der gesunkenen Kosten deutlich besser ausfallen.

Das neue Management hat zudem die strategische Ausrichtung des Konzerns geschärft. Zum einen wurde die hohe Dividende von 3,40 Euro auf 2,25 Euro pro Aktie gestutzt, die bei besseren Erträgen wieder aufgestockt werden kann. Das entlastet die Finanzen und sorgt auf Anlegerseite für eine beachtliche Basisrendite von rund fünf Prozent.

Ab 2026 mit Abschluss der hohen Investitionen in China werden die Abschreibungen die Investitionen übersteigen, was Dividendenchancen eröffnet. Gleichzeitig wird sich der Konzern noch von Aktivitäten trennen, die nicht mehr zum Stammgeschäft gehören. Dazu zählen etwa die Bereiche Beschichtungen und vor allem die Problemsparte Agrarchemie. Hier könnten schon im nächsten Jahr durch erste Verkäufe Milliardenbeträge in die Kasse kommen. Entsprechend trauen die Analysten der Aktie Kurse von 67 Euro zu, um 50 Prozent über dem aktuellen Kurs.

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Den vollständigen Artikel finden Sie hier

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.