Der Chemiekonzern BASF hat eine saftige Gewinnwarnung herausgegeben. Für das Geschäftsjahr 2019 stellt sich der Chemiegigant nun auf einen Rückgang des bereinigten Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) um bis zu 30 Prozent ein. Zuvor war das Unternehmen von einem Ergebnisanstieg zwischen einem Prozent und zehn Prozent ausgegangen.
Die Ludwigshafener begründen ihre Warnung vor allem mit dem abflauenden Wachstum der Weltwirtschaft und der damit einhergehenden schwächeren Industrieproduktion. Die Gründe dafür verortet BASF vor allem in den schwelenden Handelskonflikten, allen voran zwischen den USA und China. Damit sieht der Konzern weniger unternehmensspezifische Ursachen als vielmehr das große makroökonomische Bild als Ursache für die schwindenden Gewinne. Und genau das lastet auch auf den anderen deutschen Chemieaktien. Denn auch andere deutsche Chemieunternehmen hängen am Tropf der Konjunktur. Die US-Großbank Citi sieht dies ebenso und rät Anlegern in einer ersten Reaktion auf die BASF-Gewinnwarnung "auf die Reaktionen der anderen Chemieaktien zu achten". Die Bank sieht "beunruhigende Auswirkungen" auf den Chemiesektor und zeigt sich beeindruckt von der Größe als auch Langlebigkeit des Nachfrageschocks bei BASF, der weit über ihren bisherigen Schätzungen liegt.
Allen voran die Papiere von Covestro geben heute im Gefolge des BASF-Schocks merklich ab. Die Aktie neigte schon zuletzt zu Schwankungen und verliert heute sogar mehr als die BASF-Aktie. Das Unternehmen ist 2015 aus der ehemaligen Kunststoffsparte von Bayer hervorgegangen. Es fokussiert sich vor allem auf Polymer-Werkstoffen, die in verschiedenen Branchen wie Automobil, Bau und Medizin eingesetzt werden. Aber auch die Papiere von Evonik müssen heute derbe Kursverluste hinnehmen.
Eine Ausnahme macht dagegen Lanxess: Der Spezialchemiekonzern mit Sitz in Köln hat gerade seine Ziele für das Jahr 2019 bestätigt. Und das ist just zu dem Zeitpunkt, in dem die BASF-Gewinnwarnung die Branche durchrüttelt. Entsprechend stellt sich die Lanxess-Aktie gegen den Branchentrend.