Die BASF-Aktie notiert immer noch um rund 43 Prozent unter ihrem Allzeithoch. Der Grund: Der Engpass bei der Gasversorgung trifft die Ludwigshafener besonders hart. Denn das Chemie-Unternehmen ist auf viel Energie, welche aus Gas gewonnen wird, bei der Produktion angewiesen. Umso erstaunlicher muten die Quartalszahlen an. Die endgültigen Quartalszahlen zeigten, dass der bereinigte operative Gewinn mit 2,34 Milliarden Euro nur geringfügig unter dem Gewinn von 2,36 Millionen Euro aus dem Vorjahreszeitraum lag. Im Agrargeschäft und im Bereich Ernährung und Pflege konnte BASF sogar zulegen, während die Basischemikalien nicht haussierten. Viel überraschender als dieses Ergebnis war aber der Ausblick.

Der Ausblick von BASF


Denn BASF geht trotz aller Risiken davon aus, im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 86 Milliarden Euro bis 89 Milliarden Euro erwirtschaften zu können. Bislang war man von 74 bis 77 Milliarden Euro ausgegangen. Zudem soll das operative EBIT vor Sondereinflüssen bei 6,8 bis 7,2 Milliarden Euro liegen. Hier war man bislang von 6,6 Milliarden Euro bis 7,2 Milliarden Euro ausgegangen. Also doch alles gar nicht so schlimm?

"Trotz anhaltend hoher Rohstoff- und Energiepreise haben wir im zweiten Quartal erneut ein starkes Ergebnis erzielt", sagte Vorstandschef Martin Brudermüller. Zwar könne eine weitere wirtschaftliche Abkühlung nicht ausgeschlossen werden. Doch wenn es zu keinen weiteren starken Corona-Lockdowns in China komme und die Gasversorgung nicht weiter eingeschränkt werde, so könnten die Ergebnisse bei BASF deutlich besser ausfallen, als gedacht.

Einschätzung zur Aktie

Die BASF Aktie ist mit einem KGV von 7,4 und einer Dividendenrendite von 8,03 Prozent äußerst attraktiv bewertet. Bei Bloomberg raten 18 Analysten zum Kauf der Aktie, elf zum Halten und nur einer zum Verkaufen. Für BASF ergibt sich somit ein Kursziel von mehr als 60 Euro, was ein Potenzial von rund 43 Prozent bedeutet.

Aktuell empfiehlt BÖRSE ONLINE die Aktie nicht zum Kauf, weil sie durch unseren Stoppkurs gerutscht war. Doch Anleger können nun wieder zugreifen und erste Positionen aufbauen. Immer mit einem engen Stopp versehen. Aktuell setzen Anleger den Stoppkurs auf 38 Euro. Doch die BASF-Aktie könnte aktuell einen doppelten Boden und somit eine Umkehrformation bilden. In Kombination mit dem besseren Ausblick dreht die Stimmung nun. Als ersten Kursziel nehmen Anleger 56 Euro und nehmen dort erste Gewinne mit. BÖRSE ONLINE wird die Entwicklung der Aktie weiter eng verfolgen.

Im frühen Handel steigen die Papiere von BASF um mehr als zwei Prozent.