Basilea kam 2004 an die Börse. Das Unternehmen hatte sich auf neuartige Antibiotika konzentriert. Im Laufe der Jahre erreichten einige Präparate Marktreife. Das Mittel Toctino wurde 2012 an die Pharmafirma Stiefel verkauft. Im Moment bietet Basilea zwei Präparate an: Cresemba wird gegen invasive Pilzinfektionen eingesetzt. Zevtera ist gegen Lungenentzündung zugelassen.
Die Produkte werden mit derzeit neun Lizenz- und Vertriebspartnern auf den Markt gebracht. Zudem haben die Basler drei Onkologie-Wirkstoffe in frühen Entwicklungsphasen. Die beiden zugelassenen Produkte laufen gut. Im ersten Halbjahr konnten die Erlöse um mehr als 90 Prozent auf 53 Millionen Franken gesteigert werden. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von rund 130 Millionen Franken. Allerdings schreibt Basilea weiterhin rote Zahlen. Der Betriebsverlust dürfte um die 25 Millionen Franken betragen.
Stark in der Nische
Dass Basilea trotz Produkterfolgen Verluste schreibt, erklärt einen Teil der schwachen Kursentwicklung. Zudem hat es in der Antibiotikaforschung einige Entwicklungsflops gegeben, sodass Investoren skeptischer geworden sind. Umso größer wäre das Potenzial, wenn die Entwicklung nur halbwegs in die richtige Richtung läuft. In den vergangenen Jahren haben Pharmafirmen wenig in den Bereich investiert. Gleichzeitig nahmen die Infektionen zu. Gerade für Krebspatienten in der Chemotherapie haben Bakterien und Pilze oft tödliche Folgen. Hier bewegt sich der Konzern in einer Nische. Viel Potenzial verspricht die Zulassung von Zevtera in den USA. Wegen des hohen Bedarfs unterstützt sogar die Gesundheitsbehörde Barda die Entwicklung.
Basilea hat noch viel Bares. Zum Jahresende werden rund 160 Millionen Franken in der Kasse liegen. Damit sind alle Projekte zumindest auf zwei Jahre gut finanziert. Vorher sollte der Konzern jedoch operativ schwarze Zahlen schreiben können.
Basilea wird an der Börse mit 383 Millionen Euro bewertet. Den Hauptprodukten trauen Analysten im kommenden Jahr Erlöse von rund 160 Millionen Euro zu. Das würde schon ohne neue Zulassungen und Indikationserweiterung den Börsenwert locker abdecken. Die Mittel haben aber das Potenzial, in der Spitze mehr als eine Milliarde Franken zu erlösen. Gelingt das, wird die Aktie wieder dreistelliges Niveau erreichen, wie das zuletzt vor vier Jahren der Fall war.