"Wir sehen eine anhaltend gute Nachfrage im privaten Wohnungsbau und im Bereich Infrastruktur in allen Regionen." Von Achten schraubte die Prognose nach oben und erwartet für 2021 statt eines leichten nun ein starkes Wachstum des operativen Ergebnisses. Eine konkrete Prognose zum erwarten Anstieg wollte er aber angesichts zahlreicher Unwägbarkeiten nicht geben.
Zwischen April und Juni erhöhte HeidelbergCement den operativen Gewinn um ein Drittel auf 862 Millionen Euro. Der weltweite Umsatz mit Zement, Sand, Kies und Beton wuchs um 15 Prozent auf 4,98 Milliarden Euro. Diese Wachstumsraten werden sich im weiteren Jahresverlauf aber nicht halten lassen, da sie auch dem Vergleich mit dem schwachen Vorjahresquartal geschuldet sind. Zudem spürt auch HeidelbergCement die gestiegen Rohstoff-, Energie- und Transportkosten - obwohl der Konzern sich weitgehend abgesichert hat.
An der Börse konnten die Kurpfälzer am Donnerstag nicht punkten, die Aktie gehörte zu den Schlusslichtern im Leitindex Dax. Gegen Mittag notierten die Papiere 0,4 Prozent im Minus. Am Mittwoch hatten die Titel noch von der Ankündigung eines milliardenschweren Aktienrückkaufs profitiert - dem ersten in der Unternehmensgeschichte. Der scheidende Finanzvorstand Lorenz Näger hob die Fortschritte beim Schuldenabbau hervor, an denen man die Aktionäre teilhaben lassen wolle. "Dank der guten Cashflow-Entwicklung konnten wir die Nettoverschuldung im Vergleich zum Ende des ersten Halbjahrs 2020 um weitere 1,5 Milliarden Euro deutlich reduzieren", sagte Näger. Bis zum Jahresende soll sie weiter sinken, auch dank der Einnahmen aus dem Verkauf der Geschäfte im Westen der USA an den US-Konkurrenten Martin Marietta Materials. Die 2,3 Milliarden Dollar schwere Transaktion werde voraussichtlich zum Ende des dritten Quartals abgeschlossen, sagte von Achten.
rtr