Wachsend, aber auch mit einer Vielfalt an Konzepten, so präsentiert sich der Markt für nachhaltige Geldanlagen. Und wenn sich in diesen von lebhaften Umwelt- und Klimadebatten geprägten Monaten auch Privatanleger wieder stärker mit dem Thema beschäftigen, so kommen sie um einen tieferen Einstieg kaum herum. Dies gilt vor allem für die Suche nach einem seriösen, fundierten Konzept, das den eigenen Ideen und Motiven möglichst weit gehend entspricht.
Ein junger Fonds, hinter dem aber lange Erfahrung auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit steht, ist der 2018 aufgelegte B.A.U.M. Fair Future, vertrieben von der sozial-ökologisch orientierten GLS Bank. Initiator ist Professor Maximilian Gege, der bereits 1984 den gemeinnützigen Verein Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management, kurz B.A.U.M. e. V., gründete. Und der ist inzwischen zu einem anerkannten Unternehmensnetzwerk für nachhaltiges Wirtschaften herangewachsen.
Mit dem Fonds will Gege nun eine Möglichkeit eröffnen, mit Nachhaltigkeitsfokus in kleine und mittlere Unternehmen zu investieren. "Insbesondere im mittelständischen Bereich gibt es viele Hidden Champions, die seit Jahren wirtschaftlich erfolgreich und nachhaltig aktiv sind. Durch ihre Größe sind sie prädestiniert, eine strategische Umstellung agil und unbürokratisch umzusetzen", erläutert Gege, der weiterhin Vorstandsvorsitzender von B.A.U.M. ist.
Aufwendig ist der Auswahlprozess des Fonds. Eingebunden ist ein derzeit 13-köpfiger Nachhaltigkeitsbeirat, dem auch Persönlichkeiten wie etwa Ernst Ulrich von Weizsäcker, die Energieökonomin Claudia Kemfert oder die ehemalige niedersächsische Umweltministerin Monika Griefahn angehören. Der Beirat definiert die Anlagekriterien, außerdem werden ihm nach einem Nachhaltigkeitsrating jene Unternehmen zur Abstimmung vorgelegt, die für eine Investition infrage kommen.
Zu den Negativkriterien, die eine Investition ausschließen, zählen nicht nur Themen wie fossile Energien, Kernenergie oder Gentechnik, sondern beispielsweise auch die Erzeugung von Energie aus Biomasse, Agrochemie sowie zahlreiche soziale und ethische Aspekte. Die Positivkriterien orientieren sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Mit deren Hilfe sollen Unternehmen identifiziert werden, die einen besonderen Beitrag beispielsweise zu Gesundheit, Klimaschutz, nachhaltigem Bauen, nachhaltiger Mobilität oder Bildung leisten.
Nachdem der Fonds nach Auflegung auch marktbedingt noch zurückhaltend agierte, ist er im Moment zu fast 80 Prozent investiert. Knapp über die Hälfte der Titel sind deutsche Aktien. Unter den Branchen dominieren aktuell IT und Industrie, im Portfolio enthalten sind aber auch Siemens Healthineers oder der belgische Recycler Umicore. Die laufenden Kosten des Fonds sind derzeit recht hoch, mit wachsendem Fondsvolumen könnte aber eine Entlastung möglich werden.