Die Nachbehandlung von Abgasen ist seit dem Dieselskandal ein großes Thema. Von diesem Markt will sich die kleine Firma Baumot ein ordentliches Stück sichern. Doch bisher blieb der große Erfolg aus. Für 2018 meldete das Unternehmen einen Umsatzrückgang und einen Millionenverlust. Entsprechend schwach hat sich die Aktie entwickelt. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings groß, dass Baumot künftig mit besseren Nachrichten aufwarten kann.

Das Unternehmen aus Königswinter hat mit dem BNOx-System ein Verfahren entwickelt, das Abgase deutlich reduziert. Die Lösung ist zwar für Nutzfahrzeuge gedacht, funktioniert aber auch bei Pkw. Doch es gilt, regulatorische Hürden zu überwinden. Im Nutzfahrzeuggeschäft hat Baumot Aufträge gewonnen. Denn hier gibt es finanzielle Unterstützung für die Umrüstung. In Berlin etwa werden 100 Busse umgerüstet. Dieses Geschäft zieht kräftig an. Den größeren Hebel hat allerdings die Nachrüstung von Pkw. Lange hat die Politik hier mit den Verbrauchern Katz und Maus gespielt. Seit Jahresbeginn liegen aber technische Richtlinien vor. Zudem wollen Daimler und VW die Nachrüstung mit 3000 Euro fördern.

Zulassung in Vorbereitung


Baumot hat seine Lösung in einem ersten Schritt für den VW Passat und die Mercedes E-Klasse für eine Zulassung beim Kraftfahrt-Bundesamt vorbereitet. Die betroffenen Motoren werden auch in anderen Modellen eingesetzt, sodass sich eine Zulassung noch positiver auswirken würde. Noch im Juli sollen ausgehend von einem TÜV-Gutachten die Zulassungsanträge beim Kraftfahrt-Bundesamt gestellt werden. Früheren Aussagen zufolge könnte die Behörde relativ schnell innerhalb von 14  Tagen Genehmigungen erteilen.

Gemessen an früheren guten Ergebnissen des BNOx-Systems sollte eine Zulassung möglich sein. Der Aktie könnte sie auf jeden Fall einen Schub verleihen. Investoren werden antizipieren, dass die Pläne aufgehen könnten. Baumot rechnet selbst damit, bis 2022 rund 100 000 Pkw und 37 000 leichte Nutzfahrzeuge der beiden Marken umrüsten zu können. Das entspräche einem Umsatzpotenzial von 340 Millionen Euro. 2018 betrugen die Erlöse gerade einmal 6,2 Millionen Euro.

Bei der heißen Wette um die Nachrüstung gibt es aber große Risiken. Baumot war in der Vergangenheit kein verlässlicher Prognostiker. Zudem ist nicht klar, wie der Umsatzsprung abgewickelt werden soll. Letztlich ist die Bilanz schwach. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Baumot vielleicht sogar mehrmals Kapital aufnehmen muss. Entsprechend hoch wird die Volatilität der Aktie sein. Sie eignet sich nur für sehr spekulative Naturen.