Mit Baumot konnten Leser schon viel Geld verdienen. So hatte sich der Kurs des Spezialisten für die Reinigung von Autoabgasen nach der Erstempfehlung vor zwei Jahren in wenigen Wochen verdoppelt, und das Kursziel war erreicht. Nach der letzten Besprechung im Januar vor einem Jahr dauerte es dann auch nur zwei Monate, und der Zielwert für die Aktie von damals 3,60 Euro, und ein Gewinn von 50 Prozent war in trockenen Tüchern.
Die Kurseuphorie war jedes Mal getrieben von Meldungen zum Dieselskandal. Anleger spekulierten darauf, dass Baumot sein Filtersystem BNOx, das die Stickoxidmenge in Dieselabgasen um bis zu 90 Prozent senken kann, schon bald für die von Fahrverboten bedrohten Euro-5-Diesel und damit für den Massenmarkt liefern kann. Immerhin sind in Deutschland rund fünf Millionen dieser Fahrzeuge zugelassen.
Nach langer Diskussion zwischen Politik und Autoindustrie nun der Durchbruch: VW ist bereit, für den Einbau des BNOx-Systems bis zu 3.000 Euro je Fahrzeug auf den Tisch zu legen. Für Baumot ist das ein Riesendeal. Im August erhielt der Abgasspezialist für 61 VW-Modelle die Betriebserlaubnis durch das Kraftfahrtbundesamt. Nun könnte das System in bis zu 1,3 Millionen VW-Fahrzeuge eingebaut werden. Baumot-Chef Marcus Hausser hält allein aus den BNOx-Verkäufen an VW bis 2022 Umsätze von 170 Millionen Euro für realisierbar.
Das System könnte aber noch deutlich mehr bringen. Baumot arbeitet intensiv an der Betriebserlaubnis der Filteranlage auch für Euro-5-Diesel von Daimler. Die Zulassung könnte den Kurs schon kurzfristig (wie Mitte August bei der Meldung zum VW-Deal) um etwa 20 Prozent nach oben schieben. Bei einem geschätzten Gewinn von 0,50 Euro je Aktie oder mehr im Jahr 2021 ist mittelfristig sogar eine Kursverdopplung drin.
Der VW-Deal hat 170 Millionen Euro Potenzial. Kommt Daimler dazu, ist weit mehr drin. Baumot hat das Zeug zum Verdoppler.
ISIN: DE 000 A2G 8Y8 9
Gew./Aktie 2020e: 0,35 €
KGV 2020/Dividende: 6,6/-
EK* je Aktie/KBV: 0,70 €/3,3
EK*-Quote: 72,2 %
Kurs/Ziel/Stopp: 2,30/3,80/1,60 €
*Eigenkapital, eigene Schätzungen.