Beim DAX-Konzern Bayer ist abermals eine Aufspaltung im Gespräch. Dieses Mal fordert sie öffentlich einer der aktivistischen Investoren. Kann er mit seinem Vorhaben Erfolg haben?

Spätestens seit einer Schwächephase in den einzelnen Sparten des Bayer-Konzerns, der eher schwierigen Integration von Monsanto und dem Einstieg der aktivistischen Investoren steht bei Bayer eine Aufspaltung im Raum, auch wenn sich das Management bisher dagegen stemmt. Jetzt fordert sie einer der Anteilseigner sogar öffentlich:

Aufspaltung rückt bei der Bayer-Aktie wieder in den Fokus

Denn der Chemie- und Pharmakonzern Bayer soll sich nach den Vorstellungen eines aktivistischen Aktionärs von zwei seiner drei Sparten trennen. Der Hedgefonds Artisan Partners, der nach Refinitiv-Daten mit 0,8 Prozent an Bayer beteiligt ist, hält die Pharma-Sparte und das Geschäft mit verschreibungsfreien Gesundheitsprodukten (OTC) für zu klein.

David Samra, Mitgründer und Portfoliomanager von Artisan International Value, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Investor habe noch vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen am 8. August einen Brief an das "Konglomerat" Bayer geschrieben. Das Unternehmen habe "jede Menge Probleme", unter anderem eine zu hohe Verschuldung. Bayer wollte sich dazu nicht äußern.

Bayer steht angesichts des schwachen Aktienkurses seit Längerem unter Druck aktivistischer Investoren, die zumindest eine Abspaltung des OTC-Geschäfts fordern. Der größte davon ist Harris Associates, der drei Prozent der Anteile hält. Zu Wort gemeldet haben sich bereits Inclusive Capital und Bluebell. Letzterer hatte zusammen mit Artisan bereits beim französischen Lebensmittelriesen Danone Schlagzeilen gemacht, als sie gemeinsam Vorstandschef Emnanuel Faber zum Rücktritt drängten.

Bei Bayer soll auch die Dividende fallen

Aber bis zu einer Aufspaltung sollen sich nach der Vorstellung der Investoren auch noch andere Dinge verändern. So hieß es von Samra außerdem, dass Artisanin dem Brief "vorgeschlagen [habe], die Dividende auf null zu senken, weil sie das Kapital brauchen, um effizient zu agieren und in ihr Geschäft zu investieren". 

"Und dann haben sie sich in ihrer Mitteilung ausdrücklich zu ihrer Dividende bekannt – das ist das genaue Gegenteil dessen, was sie im langfristigen eigenen Interesse tun sollten", kritisierte der Hedgefonds-Manager. Seither sei man "in Kontakt".

Was wird aus der Bayer-Aktie

Bisher stoßen die aktivistischen Investoren bei Bayer also auf taube Ohren, was neben schlechten operativen Ergebnissen auch dafür sorgt, dass die Bayer-Aktie nicht vom Fleck kommt.

Angesichts der Herausforderungen, vor denen der Konzern steht ist es daher verständlich, wenn Investoren einen langwierigen und möglicherweise nicht erfolgreichen Turnaroundprozess nicht begleiten wollen. Anleger sollten daher bei einer Investition in Bayer auf die Langfristigkeit der Position und die eigene Verlusttragfähigkeit achten.

Bayer (WKN: BAY001)

Mit Material von Reuters

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