Vollkommen offen ist auch, ob der Zusammenschluss überhaupt die erhofften Synergien bringen wird. Ganz zu schweigen vom negativen Image der Amerikaner. An der Börse fällt die Meinung eindeutig aus: In den vergangenen Wochen kosteten die Aktien von Monsanto in der Spitze rund 114 Dollar, aktuell müssen Anleger 109 Dollar bezahlen. Anders formuliert: Der deutliche Abschlag zur Bayer-Offerte von 122 Dollar zeigt, dass der Markt nicht an eine erfolgreiche Übernahme glaubt. Hier drängen sich durchaus Parallelen zur gescheiterten Übernahme von K+S durch Potash auf. Nur eine deutlich höhere Offerte stellt ein Risiko dar und würde die Bayer-Aktie wahrscheinlich spürbar belasten.
Bewertung bietet viel Spielraum
Am 19. Mai bestätigte Bayer erstmals Gespräche mit Monsanto, die Aktie büßte seitdem um sieben Prozent ein. Kommt es nicht zur Übernahme, dürfte der Abschlag sehr schnell aufgeholt werden. Bereits in den vergangenen Tagen hielten sich die Papiere deutlich besser als der Gesamtmarkt und zählen auf Basis der relativen Stärke zu den stärksten Aktien im DAX. Aufholpotenzial ist durchaus vorhanden: Während der deutsche Leitindex seit dem letzten Hoch vom 21. April um rund 5,5 Prozent einbüßte, steht die Bayer-Aktie 18 Prozent tiefer. Fundamental fällt das Fazit ähnlich aus: Auf Basis der Gewinnschätzungen von Börse Online für 2017 errechnet sich ein KGV von 11,4. Der 10-Jahres-Durchschnitt liegt hingegen bei etwa 15,5, was einem Abschlag von mehr als 25 Prozent entspricht. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt unter dem langjährigen Durchschnitt. Eine so verlockende Gelegenheit gab es in den vergangenen Jahren sehr selten.
Nur aus der charttechnischen Sicht geht der Daumen noch nicht nach oben. Seit Frühjahr 2015 ist die Aktie im Abwärtstrend, selbst eine Erholung von 15 Prozent bis an die 200-Tage-Linie bei 106 Euro würde daran nichts ändern. Vorgelagert zeigt der Chart Widerstände bei 92 und 102 Euro. Nur der weite Abstand von 15 Prozent zum 200-Tage-Durchschnitt deutet auf eine Übertreibung nach unten.
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Vola bietet attraktive Preise
Die ungewöhnlich starke Nervosität am Gesamtmarkt fällt durch die schwebende Übernahme bei Bayer noch etwas größer aus. Dank der hohen Volatilität von 33 Prozent bieten Inline-Optionsscheine sehr attraktive Konditionen. Angelehnt an die charttechnischen Marken bietet die WKN SE3JQP für spekulative Anleger eine gute Alternative zum Direkteinstieg. Bleibt die Bayer-Aktie bis zum Ende der Laufzeit Mitte Dezember in der Spanne von 70 bis 123 Euro, klettert der Schein um 25 Prozent, was einer Rendite p.a. von 54 Prozent entspricht. Teilverkäufe ab Kursen von neun Euro bieten sich an. Natürlich müssen auch die Risiken berücksichtigt werden: Berührt die Aktie die obere oder untere Schwelle, verfällt der Inliner wertlos.
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de
Basiswert | Bayer |
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Kurs Basiswert |
90,3 EUR |
Produkt | Inline-Optionsschein |
WKN | SE3JQP |
Emittent | Societe Generale |
Bewertungstag | 16.12.2016 |
Oberes Limit |
123 EUR |
Unteres Limit | 70 EUR |
Maximalrendite | 25% |
Maximalrendite p.a. |
54% |