Analysten hatten die Übernahmepläne zwar als strategisch sinnvoll bezeichnet, da Bayer gemeinsam mit Monsanto einen weltweit führenden Anbieter für Saatgut und Pflanzenschutzmittel schaffen würde. Sie kritisierten jedoch die Höhe des Preises. Auch beim deutschen Bauernverband, Umweltschützern und in der Politik stießen die Pläne auf Skepsis. Monsanto hat sich als Entwickler des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat, wegen gentechnisch veränderter Produkte und aggressiver Geschäftspraktiken einen schlechten Ruf erworben.
Sollte der Deal erfolgreich sein, wäre es die größte Übernahme in der deutschen Wirtschaftsgeschichte vor dem Kauf des US-Autobauers Chrysler durch Daimler Benz 1998 für 40,46 Milliarden Dollar.
REPUTATION DER MARKE BAYER NUTZEN
Baumann hob die Vorteile eines Zusammengehens hervor. "Monsanto ergänzt uns ideal. Dadurch würde Bayer als Life-Science-Konzern ein weltweit führendes Unternehmen der Agrarwirtschaft", sagte Baumann, der Anfang Mai den langjährigen Bayer-Chef Marijn Dekkers an der Spitze des Leverkusener Pharma- und Chemiekonzerns ablöste. Durch Kooperationen und Lizenzvereinbarungen sei man bereits verbunden.
Baumann deutete zudem an, dass die Marke Monsanto wegen ihres schlechten Images verschwinden könnte. "Die Marke Bayer hat weltweit eine hervorragende Reputation und Stahlkraft. Dies gilt es zu nutzen", sagte der Manager. Zudem stelle sich Bayer seiner Verantwortung. "Unsere Art, Geschäfte zu führen, ist möglicherweise eine andere als die von Monsanto. Ich kann Ihnen zusichern, dass wir auch diese Geschäfte nach den gleichen Maßstäben führen würden wie unsere anderen auch."
Baumann machte zudem deutlich, dass auch künftig der Firmensitz der Bayer AG in Leverkusen bleibt. "Die Verwaltung der Division und für den Bereich Pflanzenschutz bliebe in Monheim, die für den Bereich Saatgut in St. Louis."
Reuters