Bayer hatte bereits vor rund zwei Jahren Käufer für das Geschäft gesucht, dann aber entschieden, es zunächst weiter zu behalten. Die Sparte hatte nach früheren Informationen von Insidern damals nicht genügend Interesse von potenziellen Bietern wie etwa Sanofi angezogen. Das Geschäft mit Blutzucker-Messgeräten für Diabetiker ist bei Bayer im Segment Medical Care angesiedelt. Mit den Geräten der Marke Contour erzielte der Konzern im vergangenen Jahr Umsätze von 722 Millionen Euro.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, Beteiligungsgesellschaften wie Cinven, EQT Partners und Triton könnten sich das Diabetes-Geschäft anschauen. Bei diesen Investoren war keine Stellungnahme erhältlich.

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TRENNUNG VON RANDBEREICHEN

In den USA spürt Bayer in dem Geschäft derzeit einen härteren Wettbewerb und Preisdruck. Zwar steigt die Zahl der Diabetes-Kranken rapide an, allerdings gibt es bei Messgeräten inzwischen viele Anbieter. Zudem sind hohe Investitionen nötig, um in dem Geschäft technologisch vorne mitmischen zu können. Im vergangenen Jahr stagnierte der Umsatz mit Bayer-Geräten der Marke Contour. Zu den großen Konkurrenten zählen der Schweizer Roche -Konzern sowie die US-Unternehmen Johnson & Johnson and Abbott Laboratories.

Bayer ist momentan dabei, sich von Randbereichen in seinem Gesundheitsbereich HealthCare zu trennen. Im Mai hatten die Leverkusener angekündigt, ihr Geschäft mit Produkten zur Behandlung von Gefäßerkrankungen für 415 Millionen Dollar (300 Millionen Euro) an den amerikanischen Medizintechnik-Hersteller Boston Scientific zu verkaufen. Auch dieses Geschäft mit Jahresumsätzen von 85 Millionen Euro gehört zur Sparte Medical Care, die damit neben den Blutzucker-Messsystemen für Zuckerkranke noch das Geschäft mit Kontrastmitteln für die Radiologie umfasst. Insgesamt steht Medical Care bei Bayer für 2,5 Milliarden Euro Jahresumsatz.

Reuters