Von Januar bis März steigerte Bayer seinen Umsatz um 11,7 Prozent auf 13,24 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft - also ohne Wechselkursschwankungen und Zu- und Verkäufe - hätte das Plus 9,4 Prozent betragen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten erhöhte sich noch kräftiger um 14,9 Prozent auf 3,89 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 2,08 Milliarden Euro - 37,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten bei Bayer insgesamt weniger erwartet. Grund: Im ersten Quartal sorgten kräftige Zuwächse bei Covestro und ein robustes Pharmageschäft für Schwung. Die Leverkusener halten 53 Prozent an Covestro.

Dank des guten Jahresstarts erhöht der Pharmakonzern seine Prognose. Der Umsatz dürfte inklusive der vor mehr als einem Jahr an die Börse gebrachten Kunststofftochter Covestro nun "deutlich" auf etwa 51 Milliarden Euro klettern, sagte Bayer-Chef Werner Baumann. Zuvor hatte der Medikamentenhersteller mit Einnahmen von über 49 Milliarden Euro gerechnet. Auch der operative Gewinn dürfte nun "signifikant" zulegen. Zum Jahresbeginn war Baumann lediglich von einem Ergebniswachstum in mittleren einstelligen Prozentbereich ausgegangen. Nun erwartet der Bayer-Chef ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

An der Börse kamen die Zahlen sehr gut an: Titel von Bayer lagen mit fast drei Prozent an der Spitz des Dax. Bernstein-Analyst Jeremy Redenius sprach von einem durch die Bank starken Quartal. "Besonders erfolgreich waren wir erneut mit unseren Hauptwachstumsprodukten", sagte Bayer-Chef Baumann mit Blick auf das Pharmageschäft. Diese hätten sich "sehr gut" entwickelt. Der Blutverdünner Xarelto, das Augenmittel Eylea, die Krebsmittel Xofigo und Stivarga sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas sorgten für Schub. Ihr Umsatz schnellte auf 1,45 (Vorjahr: 1,19) Milliarden Euro in die Höhe. Für 2017 peilt Bayer laut früheren Angaben für diese Mittel mehr als 6 Milliarden an. Im September hatte Baumann die Ziele für die Spitzenumsätze auf über 10 Milliarden Euro angehoben.

Zum Thema Monsanto-Übernahme gab es bei Vorlage des Quartalsberichts keine Neuigkeiten. Der Zeitplan für die Mega-Übernahme wurde mit keinem Wort erwähnt. Ein Sprecher erklärte aber auf Nachfrage, dass sich keine Änderungen ergeben hätten. Es sei weiterhin Ende 2017 mit einem Abschluss der Rekordübernahme des US-Saatgutkonzerns zu rechnen. Die Übernahme dürfte auf der Hauptversammlung des Dax-Konzerns an diesem Freitag in Bonn breiten Raum einnehmen. Der 66 Milliarden US-Dollar schwere Mega-Deal würde Bayer mit einem Schlag zur weltweiten Nummer eins bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln machen. Es ist der größte Zukauf eines Konzerns aus Deutschland. Die Behörden rund um den Globus müssen aber noch zustimmen.

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Einschätzung der Redaktion



Die guten Zahlen sowie die Prognoseerhöhung geben der Bayer-Aktie weiter Schwung. Der mittelfristig geplante Verkauf des Covestro-Anteils dürfte mit den nun gemeldeten Zahlen nochmals einträglicher werden. Insgesamt ist der Konzern weiter auf einem gut Weg sich in der derzeit durch Übernahmen stark konsolidierenden Pharma- und Chemiebranche eine Spitzenstellung zu erarbeiten.

Empfehlung: Kaufen.

Kursziel: 123,00 Euro
Stoppkurs: 95,00 Euro