Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) fiel von Januar bis März um gut sechs Prozent auf 4,12 Milliarden Euro. Analysten hatten jedoch einen weitaus stärkeren Rückgang auf 3,82 Milliarden Euro erwartet. Bayer-Aktien profitierten davon und waren mit einem Plus von vier Prozent größter Gewinner im Leitindex Dax.
Der Umsatz sank im ersten Quartal um vier Prozent auf 12,33 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand jedoch ein Plus von 2,8 Prozent zu Buche. Im Pharmageschäft trat Bayer trotz guter Geschäfte mit seinen Blockbuster-Arzneien Xarelto und Eylea auf der Stelle. Im Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten sank der Umsatz vor allem mit Erkältungsprodukten wegen der erhöhten Hygienemaßnahmen im Zuge der Pandemie. Dagegen ging es im Agrarbereich nach mauen Geschäften und milliardenschweren Abschreibungen im vergangenen Geschäftsjahr wieder aufwärts - vor allem dank Zuwächsen in Lateinamerika und Asien. Bayer profitierte von einer wachsenden Nachfrage nach Herbiziden und höheren Preisen, insbesondere bei den glyphosathaltigen Roundup-Unkrautvernichtungsmitteln, sowie bei Fungiziden.
Vor allem dank des Agrargeschäftes habe der Umsatz im Quartal vier Prozent über den Analystenerwartungen gelegen, urteilten die Experten von Credit Suisse. Die besseren Aussichten und eine Beilegung der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA dürften zu einer weiteren Verbesserung der Stimmung führen. Entscheidende Neuigkeiten zu den Glyphosat-Klagen gab es am Mittwoch aber nicht. Am 19. Mai steht jedoch eine mit Spannung erwartete Anhörung zu einem wichtigen Teil des Glyphosat-Vergleichs bei dem zuständigen Richter Vince Chhabria an, bei der es um die Einigung mit Klägeranwälten hinsichtlich des Umgangs mit künftigen Klagen wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Unkrautvernichters geht. Dieser muss Chhabria noch grünes Licht geben.
Im ersten Quartal belasteten Vergleichszahlungen für Rechtsfälle in den USA den frei verfügbaren Mittelzufluss (Free Cash-Flow). Dieser lag bei minus 3,23 Milliarden (Vorjahr: minus 793 Millionen) Euro. Bis Jahresende könnte er auf bis zu minus vier Milliarden Euro absacken, wie der Konzern unlängst prognostiziert hatte. Für 2021 bekräftigte Baumann seine Ziele: Währungsbereinigt peilt Bayer einen Umsatz von etwa 42 bis 43 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ergebnis von 11,2 bis 11,5 Milliarden an. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen bei einem Umsatz von 41,4 Milliarden Euro ein bereinigtes Ergebnis von 11,5 Milliarden Euro erzielt.
rtr