Der Vergleich kostet den Konzern 1,6 Milliarden Dollar. Der Betrag war erwartet und in den Halbjahreszahlen zurückgestellt. Deshalb werden die Folgequartale nicht mehr belastet sein. Der dickste Brocken an Schadensersatz steht aber mit der Causa Monsanto noch aus. Zwar hat Bayer im ersten Halbjahr die voraussichtlichen Kosten eines Vergleichs im Streit um angebliche Krebsrisiken bei glyphosathaltigen Unkrautvernichtern zurückgestellt, doch nachdem sich der zuständige US-Bundesrichter an bestimmten Punkten des Vergleichs störte, zog Bayer jenen Teil zurück, der den Umgang mit künftigen Fällen abdeckte.
Gleichwohl gilt die Einigung in Höhe von 9,6 Milliarden Dollar. Allerdings hat Bayer betont, dass mit einer umfänglichen Einigung auch künftige Rechtsstreitigkeiten abgedeckt sein müssten. Solange das nicht der Fall ist, schwebt das Monsanto-Risiko wie ein Damoklesschwert über der Aktie. Der Kurs dürfte allerdings einen großen Teil dieser Risiken widerspiegeln. Angesichts eines Gewinnziels von 6,70 bis 6,90 Euro pro Aktie ist das KGV auf Basis der bereinigten Erträge für 2020 einstellig. Kaum eine DAX-Aktie ist so niedrig bewertet. Der Börsenwert des gesamten Konzerns ist nur noch so hoch wie der für Monsanto gezahlte Preis. Bevor Bayer 2016 sein Übernahmeinteresse für den US-Konzern bekundete, notierte die Aktie bei dreistelligen Kursen. Risikobereite Anleger setzen darauf, dass mit einer Einigung in den kommenden Monaten zumindest ein Teil aufgeholt werden kann.
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