"Wir haben aber auch allen Grund, über das Jahr 2016 hinaus optimistisch zu sein." Für die 66 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Monsanto will sich Bayer nun die erforderlichen Genehmigungen bei den Behörden einholen. Noch in diesem Jahr soll dafür der Antrag in den USA gestellt werden und voraussichtlich im ersten Quartal 2017 in der EU.

Bayer hatte sich Mitte September nach monatelangem Ringen mit Monsanto geeinigt. Für den vor allem für das Schmerzmittel Aspirin bekannten Chemie- und Pharmakonzern wäre es nicht nur der größte Zukauf in der mehr als 150-jährigen Firmengeschichte. Es wäre auch die bislang größte Übernahme eines deutschen Unternehmens. Dafür hat Baumann bereits viel Kritik einstecken müssen. Nicht nur von Umweltschützern, auch Investoren hatten ihre Bedenken geäußert.

Nach Bekanntgabe der Übernahme sei Bayer in intensiven Dialog mit seine Investoren gegangen, sagte Baummann dazu. "Das Feedback war positiv." Dies gelte vor allem für den Kaufpreis und die Gebühr von zwei Milliarden Dollar, die Bayer an Monsanto zahlen muss, sollten die Kartellbehörden die Freigaben für die Übernahme nicht erteilen. Beides sei niedriger ausgefallen als am Markt befürchtet. Vor allem aus den USA habe Bayer sehr positive Rückmeldungen erhalten, dagegen hätten sich Investoren in Europa und Pharmaanleger verhaltener geäußert, wenn auch mit deutlich positiverem Grundton als zu Beginn, gestand Baumann ein.

ÜBERRASCHEND KRÄFTIGER GEWINNANSTIEG IM PHARMAGESCHÄFT



Investoren hatten sich vor allem besorgt gezeigt, dass unter einer Übernahme von Monsanto das Pharmageschäft von Bayer leiden könnte. Im dritten Quartal legte dieses bei Umsatz und Ergebnis weiter kräftigt zu. "Unsere neueren Produkte verzeichneten weiterhin eine starke Entwicklung", erklärte Baumann. Aber auch die Kunststofftochter Covestro, die bereits am Dienstag ihr Zahlenwerk vorgelegt hatte, und das Agrarchemiegeschäft CropScience schlugen sich deutlich besser als gedacht. Insgesamt steigerte Bayer seinen bereinigten Betriebsgewinn im dritten Quartal um sechs Prozent auf 2,68 Milliarden Euro. Analysten hatten dagegen ein Ergebnis knapp unter Vorjahresniveau erwartet. Unter dem Strich verdiente Bayer 1,18 Milliarden Euro, ein Plus von fast 19 Prozent. Der Umsatz kletterte um gut zwei Prozent auf 11,26 Milliarden Euro.

Für das Gesamtjahr rechnet Baumann unverändert mit einem Anstieg des bereinigten operativen Gewinns im oberen einstelligen Prozentbereich. Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft soll nun ebenfalls eine Steigerungsrate im oberen einstelligen Prozentbereich aufweisen, nachdem bislang ein Zuwachs im mittleren bis oberen einstelligen Bereich in Aussicht gestellt worden war. Dazu solle auch eine bessere Steuerquote beitragen. Der Konzernumsatz soll währungsbereinigt inklusive Covestro weiterhin im unteren einstelligen Prozentbereich auf 46 bis 47 Milliarden zulegen.

rtr