Am Aktienmarkt kam die Nachricht gut an. Der Kurs der Bayer-Aktie gewann 1,5 Prozent. Der Unkrautvernichter hatte 2017 für Schlagzeilen gesorgt, nachdem eine neue Formulierung von Dicamba nach Einschätzung von Landwirten und Experten zu erheblichen Schäden an der Ernte geführt hatte. Das hatte eine Welle von Beschwerden und Klagen gegen den Hersteller Monsanto ausgelöst, den Bayer im Sommer für rund 63 Milliarden Dollar übernommen hatte.

Nach Einschätzung von Experten hatte sich Dicamba verflüchtigt, war über die Felder getrieben und erreichte so auch Pflanzen, die nicht gegen das Mittel durch gentechnische Veränderung gewappnet waren. Wäre es zu einem Verbot gekommen, hätte den Bauern der Anreiz gefehlt, das darauf abgestimmte Saatgut zu kaufen. Bayer hätten dadurch Umsatzeinbußen gedroht.

Dicamba wird außer von Monsanto auch von dem deutschen Chemiekonzern BASF und dem US-Rivalen DowDuPont hergestellt. Monsanto hatte den Landwirten vorgeworfen, die Anleitung zur Anwendung des Herbizids nicht genau befolgt und Dicamba unsachgemäß aufgetragen zu haben. Bayer will diese nun hinsichtlich der neuen Beschränkungen durch die EPA schulen. Die Landwirte hatten die Entscheidung der EPA mit großer Sorge erwartet, da sie nicht sicher waren, ob sie im nächsten Jahr Saatgut, das gegen Dicamba resistent ist, anpflanzen sollen. Durch die Verlängerung der Registrierung um weitere zwei Jahre mit wichtigen Aktualisierungen, die dem Produkt zusätzliche Beschränkungen auferlegen, hätten nun alle Interessengruppen Sicherheit für die kommende Vegetationsperiode, erklärte die EPA.

rtr