Am Donnerstagmorgen legte Bayer Quartalszahlen vor. Doch wie fielen diese aus? Gibt es Hinweise auf mögliche Aktivitäten der aktivistischen Investoren? Und kann die Bayer-Aktie vielleicht durch gute Nachrichten bald wieder über 60 Euro stehen?
Donnerstagmorgen um 7:30 Uhr deutscher Zeit legte Bayer Quartalszahlen vor. Doch wie fielen diese aus? Und welche Chancen ergeben sich dadurch für Investoren?
Bayer: Quartalszahlen enttäuschen
Zunächst erstmal keine Kurschancen wie es aussieht, denn die Aktie von Bayer notierte nach Veröffentlichung der Ergebnisse deutlich im Minus. Um mehr als 5 Prozent geht es auf 55,40 Euro um kurz nach 9 Uhr bergab. Hintergrund sind vor allem enttäuschende Ergebnisse beim Chemie- und Pharmakonzern. Gegen 10 Uhr bricht die Bayer-Aktie dann sogar um mehr als sieben Prozent auf 54,30 Euro.
Mit 14,4 Milliarden Euro Umsatz ging dieser nämlich um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, während Analysten mit einem unveränderten Wert gegenüber dem ersten Quartal 2022 gerechnet hatten. Aber auch der Gewinn von Bayer enttäuschte die Marktbeobachter. Das bereinigte EBITDA der Bayer-Aktie sank knapp 15 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro.
Ausblick allenfalls verhalten
Aber auch der Ausblick von Bayer wurde nicht von Jubelstürmen von Aktionären quittiert. So wurde der Ausblick zwar bestätigt, das Ergebnis zum Ende des Jahres soll aber wegen einer schwachen Pharmasparte und niedrigen Glyphosatpreisen am unteren Ende der prognostizierten Spanne liegen. Als Ziel hatte das Management schon zuvor ein bereinigtes operatives Ergebnis von 12,5 bis 13 Milliarden Euro angegeben.
Konzernchef Werner Baumann rechnet aber trotzdem mit einer deutlichen Erholung des Geschäftes im zweiten Halbjahr 2023, da die angesprochenen Schwächen vor allem im Q1 und Q2 auftreten, sich dann aber zusehens abschwächen sollten.
Enttäuschung schlägt sich auch auf Bayer-Aktie nieder
Doch die negativen Meldungen für das erste Quartal dürften sich auch auf den Aktienkurs von Bayer niederschlagen. Zunächst reagierte die Aktie tatsächlich im vorbörslichen Handel verhalten, stürzte dann aber nach Eröffnung der Märkte massiv ab. Insgesamt um sieben Prozent ging es nach unten, was die Aktie nun sogar unter die 200-Tage-Linie schickt. Hier ist für Anleger jetzt erhöhte Vorsicht geboten. Bricht die Aktie durch die 200-Tage-Linie so sieht es nicht so gut aus. Anleger bewahren aber Ruhe und schauen sich den Investmentcase für Bayer nochmal detailliert an.
Anleger sollten daher zunächst eine Bodenbildung der Aktie abwarten. Besonders spannend wird zu sehen sein, mit welchen Maßnahmen die aktivistischen Investoren auf die Quartalszahlen reagieren. Eine Nachricht aus diesem Bereich bleibt vorerst nämlich die einzige Chance darauf, dass die Bayer-Aktie wieder kurzfristiges Kurspotenzial hat. Analysten sehen trotzdem aktuell für die Aktie ein Aufwärtspotenzial von 38 Prozent.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.