Bayers strebe in allen Bereichen weitere Umsatz- und Ergebniszuwächse an, die im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln besonders hoch ausfallen sollen. "Hierzu soll vor allem die erfreuliche Entwicklung unserer neueren Produkte beitragen, deren Spitzenumsatzpotenzial wir jetzt bei insgesamt mehr als zehn Milliarden Euro sehen", betonte Baumann. Bislang waren mindestens 7,5 Milliarden Euro veranschlagt worden.

Das Pharmageschäft bleibt damit auch nach dem Zukauf von Monsanto die tragende Ergebnissäule im Konzern. Bayers Optimismus könnte Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen, die befürchtet hatten, dass das traditionsreiche Pharmageschäft nach der 66 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns ins Hintertreffen geraten könnte. Seit 2009 hat Bayer fünf neue Medikamente auf den Markt gebracht, die teils wie der Blutgerinnungshemmer Xarelto und das Augenmittel Eylea Milliardenumsätze erzielen.

Vor allem von diesen beiden Blockbuster-Medikamenten verspricht sich Baumann künftig noch höhere Umsätze als bislang erwartet. Beim Gerinnungshemmer Xarelto geht er nun von einem Spitzenumsatzpotenzial von mehr als fünf (bisher: ca. 3,5) Milliarden Euro und beim Augenmittel Eylea von über 2,5 (bisher: mindestens 1,5) Milliarden aus. Bayer habe zudem sechs weitere Produkte in der Entwicklung mit einem Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt mindestens sechs Milliarden Euro.

BAYER GESTEHT FEHLEINSCHÄTZUNG BEI MERCK-SPARTENKAUF EIN



Bis zum Jahr 2018 soll die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln auf 32 bis 34 Prozent von 30,1 Prozent im vergangenen Jahr steigen. Bayer plant zudem währungsbereinigt ein jährliches durchschnittliches Umsatzwachstum von rund sechs Prozent. Auch das Agrarchemiegeschäft CropScience peilt eine höhere Rendite an, die im dritten Jahr nach Abschluss der Monsanto-Übernahme auf mehr als 30 (2015 proforma: ca. 27) Prozent steigen soll.

Deutlich geringer soll der Renditezuwachs im Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten ausfallen: Dort soll die Marge bis 2018 auf etwa 25 von 24 Prozent im vergangenen Jahr steigen. Bayer hatte den Bereich 2014 mit der Übernahme der Gesundheitspräparate-Sparte des US-Pharmakonzerns Merck& Co für gut zehn Milliarden Euro gestärkt. Der Bayer-Vorstand räumte nun ein, dass die Integration des Zukaufs seinerzeit den Geschäftsbetrieb stärker unterbrochen hatte als angenommen. Zudem sei das Risiko aus den Schwankungen der Geschäfte in Schwellenländern unterschätzt worden. Bei Monsanto müssen die Leverkusener nun beweisen, dass sie ihrem Anspruch - umfassende Erfahrungen in der erfolgreichen Unternehmensintegration zu haben - gerecht werden.

rtr