Bayer kämpft mit hohen Schulden, schwächelnden Geschäftszahlen und Altlasten aus der Roundup-Klage. Trotz Kurspotenzial von 40 Prozent bleibt ein großes Risiko: Eine Kapitalerhöhung könnte Aktionäre teuer zu stehen kommen!
Ein Kampf an vielen Fronten für das Management von Bayer. Über allem stehen noch offene Klagen zu dem Pflanzenschutzmittel Roundup und eine immer noch sehr hohe Verschuldung von mehr als 30 Milliarden Euro.
Dazu kommt: Im Moment gibt es von der operativen Seite wenig Unterstützung, wie die Zahlen für das vierte Quartal und der Ausblick für 2025 bestätigen. In den drei wichtigen Geschäftseinheiten Agrarchemie, Pharma und Gesundheitsprodukte sind die Ergebnisse unter Druck. Entsprechend ging der operative Ertrag im Quartalsvergleich um mehr als ein Fünftel zurück. Wegen der hohen Schulden schüttet Bayer weiterhin nur einen Mindestbetrag von elf Cent pro Aktie aus. Auch für das neue Geschäftsjahr gibt es keine Entwarnung. Der Mittelwert der Umsatzprognose liegt unter den Erlösen für 2024. Und beim operativen Ertrag wird es sicher weitere Abstriche geben.
Bayer-Aktie: Günstiger Einstieg oder Verwässerungsfalle? Das müssen Anleger jetzt wissen!
Hier hat der Konzern immer noch mit Margenproblemen im Pharmabereich zu kämpfen, die durch das Patentende von wichtigen Wirkstoffen verursacht werden. Für 2025 plant der Konzern mit einem bereinigten Ergebnis pro Aktie von im Mittelwert rund 4,50 Euro. Die Höhe des Gewinns trotz des massiven Gegenwinds zeigt allerdings das große Potenzial der Aktie, sollte Bayer wieder einmal in ruhigeren Bahnen laufen. Und das könnte etwa schon 2026 spürbar werden. Die Patentklippen dürften weitgehend umschifft sein.
Gleichzeitig gibt es bei Agrarchemie neue Produkte, die mehr Gewinn versprechen. Und letztlich beginnen die angestoßenen Kostensenkungsmaßnahmen, ihre Wirkung zu entfalten. Das große Risiko ist allerdings eine Verwässerung der Aktionäre. Bayer will sich umfangreich Kapital genehmigen lassen, das etwa benötigt werden könnte, um US-Klagen beizulegen. Das Kursziel von BÖRSE ONLINE liegt bei 33 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von 40 Prozent entspricht.
Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.