Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 19.02.2019 erstmals online

Nach dem insgesamt sehr schwach verlaufenen Vorjahr zeigt sich der deutsche Aktienmarkt neuerdings wieder von seiner besseren Seite. So kommt der DAX seit dem 27. Dezember immerhin auf ein Plus von fast neun Prozent. Allerdings steht gleichzeitig für die vergangenen 12 Monate noch immer ein Minus von rund 8,5 % zu Buche.

Ob der deutsche Leitindex mit diesem Zwischenspurt sein Pulver bereits verschossen hat oder ob diese Rally der Auftakt für eine länger anhaltende Aufwärtsbewegung ist, bleibt noch abzuwarten. Das DAX-KGV für 2019 mit gut zwölf scheint in internationalen Vergleich nicht hoch zu sein, relativiert sich aber etwas im eigenen Fünfjahresvergleich.

Wie auch immer es mit dem führenden deutschen Marktbarometer weitergehen mag, für einige ausgewählte Aktien unter den 30 DAX-Vertretern ist der Analystenkonsens jedenfalls recht zuversichtlich gestimmt. Zumindest wenn es nach den durchschnittlichen Kurszielen geht. Denn diese bewegen sich bei einigen Titeln erheblich über den aktuellen Notierungen.

Wir haben uns die Zielvorgaben näher angesehen und jene fünf Titel herausgefiltert, die laut den durchschnittlichen Analystenschätzungen am meisten Luft nach oben haben. Konkret bewegen sich bei dem ausgewählten Quintett die Kursziele zwischen 31 Prozent und 74 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Auf Seite 2: Deutsche Post





Deutsche Post-Aktie



In den Fünfer-Kreis jener DAX-Mitglieder mit dem größten Kurspotenzial laut Analystenkonsens hat es die Deutsche Post geschafft. Das durchschnittliche Kursziel bewegt sich hier bei 34,67 Euro. Daraus ergibt sich bei einer aktuellen Notiz von 26,11 Euro ein Aufwärtspotenzial von 32,8 Prozent.

Besonders zuversichtlich sind hier unter anderem die Baader Bank mit einem Kursziel von 46,00 Euro und Goldman Sachs mit einem Kursziel von 45,00 Euro. Allerdings gehen die Meinungen zu dem Logistik- und Postunternehmen weit auseinander. Denn HSBC beispielsweise hält lediglich Notierungen von 24,50 Euro für angemessen.

Zu erklären sind diese unterschiedlichen Haltungen mit diversen Unsicherheiten, die sich derzeit rund um den Konzern ranken. So lautet die Frage, wie es sich auswirken würde, falls Amazon künftig selbst stärker in das Logistikgeschäft einsteigen sollte oder wenn der Welthandel mehr als zuletzt unter dem gestiegenen Protektionismus leiden sollte.

Immer wieder ein intensiv diskutiertes Thema war zuletzt die Erhöhung des Briefportos. Zuletzt hieß es dazu in einem Zeitungsbericht, diese könnte mit Juli als Einführungstermin etwas später erfolgen als bisher gedacht (Anfang April), aber dafür höher ausfallen und so der Deutschen Post langfristig bessere Erhöhungsspielräume verschaffen.

Die Aktie reagierte positiv auf den Bericht und die Analysten der Citigroup sagten dazu, eine solche Portoerhöhung wäre klar positiv für den Titel. Der bisherige Vorschlag, welcher der Post einen Preiserhöhungsspielraum von 4,8 Prozent zugestand, habe die Erwartungen klar enttäuscht und sei auch unter dem vorherigen Spielraum von 7,5 Prozent, der auf drei Jahre verteilt war, geblieben.

Den Gewinn je Aktie sieht der Analystenkonsens von 2018 bis 2022 von 1,78 Euro auf 2,74 Euro steigen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 9,5. Bei der Dividende geht man für 2019 von einer Zahlung von 1,17 Euro aus, woraus sich eine Dividendenrendite von 4,48 Prozent errechnet. Die Analysten unter den Analysten führen vor diesem Hintergrund auch immer wieder die aus ihrer Sicht günstige Bewertung als Kaufargument für den Titel an.

Charttechnik



Langfrist-Anleger hatten mit einem Investment bei den Aktien der Deutschen Post von März 2009 bis Dezember 2017 einigen Spaß. Denn in dieser Zeitspanne kletterte der Kurs stark von 6,65 Euro auf 40,99 Euro. Allerdings hat der Titel seit dem letztgenannten Rekordhoch eindeutig in den Rückwärtsgang geschaltet. Im Tief ging es dabei bis Januar hinunter bis auf 23,54 Euro. Von diesem Zwischentief hat sich die Notiz zuletzt etwas abgesetzt, der mittelfristige Abwärtstrend ist aber noch intakt.



Profil



Die Deutsche Post AG ist ein weltweit führender Post- und Logistik-Konzern. Das Unternehmen stellt Logistiknetze für die globalen Post- und Warenströme sowie die damit verbundenen Informations- und Finanzaktivitäten bereit. Mit den Konzernmarken Deutsche Post und DHL verfügt die Gesellschaft über ein einzigartiges Leistungsspektrum rund um Logistik und Kommunikation (Paket-, Express-, Briefgeschäft). Zudem enthält das Angebot einfach zu handhabende Standardprodukte wie auch maßgeschneiderte Lösungen, die vom Dialogmarketing bis hin zur industriellen Versorgungskette reichen.

Die Deutsche Post unterstützt ihre Kunden in der Verteilung von Presseerzeugnissen sowie Werbe- und Katalogsendungen und bietet Gesamtlösungen für die Unternehmenskommunikation. Über den reinen Transport hinaus werden auch Zusatzleistungen erbracht und beispielswiese Software zur Adressverwaltung oder zur Verwaltung von Verteilgebieten von Postwurfsendungen bereitgestellt. Ende 2016 übernahm der Konzern den britischen Post- und Logistikdienstleister UK Mail.

Auf Seite 3: Volkswagen





Volkswagen-Aktie



Ebenfalls nennenswerte Chancen wittert der Analystenchor bei Volkswagen. Dem deutschen Autobauer traut man im Schnitt einen Anstieg bis auf 187,50 Euro zu. Bei einer aktuellen Notiz von 142,74 Euro verspricht das im Falle einer Zielerreichung einen Anstieg von 31,35 Prozent.

Zuletzt hat sich hier unter anderem Bernstein Research mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von sogar 220,00 Euro zu Wort gemeldet. Allgemein hieß es dabei, die europäischen Autobauer seien in einer besseren Verfassung als vor zehn Jahren und besser aufgestellt, um einer Rezession zu trotzen. Der Sektor sei sehr günstig bewertet, aber eine scharfe Rezession sei darin noch immer nicht eingepreist. Gleichzeitig vertrat er aber die Ansicht, dass die deutschen Autobauer mit ihren hohen Barmitteln in einer Rezession am besten positioniert seien.

Neben der Unsicherheit bezüglich der weiteren Aussichten für die Weltkonjunktur sowie den Absatzchancen des Autosektors sorgt neben den Herausforderungen durch die Umstellung auf Elektrofahrzeuge der von US-Präsident Trump betriebene Handelskrieg für Verunsicherung rund um die Autobranche. So teilte das Ifo-Institut kürzlich für den Fall mit, dass Trump seine Drohung wahrmacht und Strafzölle auf den Import von Autos verhängt, die Lieferung von deutschen Autos in die USA langfristig um fast 50 Prozent zurückgehen könnte, falls dauerhaft Importzölle von zusätzlichen 25 Prozent erhoben würden.

Einflussfaktoren wie diese wirken sich natürlich auch auf die Aktien von Volkswagen aus, wobei der Konzern angesichts eines schwierigeren Marktumfeldes zum Jahresstart ohnehin bereits zu kämpfen hat, Jedenfalls fiel der Gesamtabsatz im Januar um 1,8 Prozent auf 882.200 Einheiten.

Mut macht unlängst aber immerhin eine Einschätzung der UBS-Analysten, wonach Volkswagen am besten in der Lage, Elektroautos zu einem kommerziellen und finanziellen Erfolg zu machen. Derzeit sei der Konzern der aggressivste klassische Autohersteller auf dem Gebiet und investiere mit 30 Milliarden Euro rund 40 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung in den kommenden fünf Jahren. Basierend darauf erhöhte die Schweizer Großbank ihr Kursziel von 200,00 auf 210,00 Euro.

Was ansonsten die Ergebnisschätzungen des Analystenkonsens angeht, so geht dieser für 2019 von einem Gewinn je Aktie von 25,80 Euro aus. Das ist gleichbedeutend mit einem geschätzten KGV von 5,5. Aus Basis einer für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Dividendenzahlung von 5,21 Euro je Anteilsschein winkt außerdem eine Dividendenrendite von 3,65 Prozent.

Charttechnik



Das Chartbild der im DAX enthaltenen Vorzugsaktien von Volkswagen weist von Mai 2003 bis März 2015 einen Anstieg von 21,05 Euro auf 255,20 Euro aus. Zuletzt fiel die Bilanz aber weniger positiv aus. Letztlich ist es so, dass sich die Kurse derzeit nur auf einem bereits Mitte 2011 gültigem Niveau bewegen. Seit Juli bewegt sich der Wert außerdem in einer relativ ungewohnt engen Handelsspanne, die von 133,70 Euro bis 156,14 Euro reicht. Und erst ein Ausbruch daraus nach unten oder nach oben verspricht neue nachhaltige charttechnische Impulse.



Profil



Die Volkswagen AG ist der größte Automobilhersteller in Europa und einer der führenden weltweit. Volkswagen konzentriert seine Tätigkeit auf das Automobilgeschäft und bietet entlang der gesamten Wertschöpfungskette einschließlich der Segmente Finanzdienstleistungen und Finanzierung ein breites und vollständiges Dienstleistungsspektrum an. Der Konzern ist in die Bereiche Automobile und Finanzdienstleistungen strukturiert. Es gehören die Marken Volkswagen, Audi, SEAT, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN zum Portfolio.

Dabei hat jede Marke ihren eigenen Charakter und operiert selbständig am Markt. Das Angebot reicht von verbrauchsarmen Kleinwagen wie dem VW Up! bis zu Luxusautos. Im Bereich Nutzfahrzeuge reicht die Produktpalette von Pick-ups bis zu Bussen und Schwertransportern. In weiteren Segmenten produziert Volkswagen Großdieselmotoren, Turbolader, Turbomaschinen und Kompressoren sowie chemische Reaktoren. Auch Spezialgetriebe für Fahrzeuge und Windräder sowie Gleitlager und Kupplungen gehören zum Sortiment.

Auf Seite 4: Bayer





Bayer-Aktie



Als sehr aussichtsreich stufen Analysten im Schnitt auch ein Investment bei Bayer ein. Bei dem im DAX enthaltenen Chemie- und Pharmakonzern hält man im Schnitt Notierungen von 89,20 Euro für angemessen. Das ist eine Vorgabe, die sich um 30,9 Prozent über den aktuellen Kursen von 68,16 Euro bewegt.

Auch hierbei handelt es sich um einen Wert, der sich zuletzt mit einigen Problemen konfrontiert sah und dessen Aktienkurs daraufhin unter Druck geraten ist. Speziell die Deutsche Bank geht aber davon aus, dass das Unternehmen die jüngsten Turbulenzen bald abschütteln kann. Im Vorfeld der Ende Februar erwarteten neuen Geschäftszahlen bestätigten die dortigen Analysten jedenfalls ihr Kursziel von 115,00 Euro, nachdem sie im Anschluss an eine Kapitalmarktveranstaltung der Gesellschaft keine Veranlassung sahen, etwas an der Einschätzung zu ändern.

Das dominierende Thema war hier zuletzt der Unkrautvernichter Glyphosat und dessen möglichen Krebsrisiken. Bei einem ersten Prozess dazu war Bayer im Vorjahr erstinstanzlich zu 78 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt worden. Dem Vorstand zufolge sei man inzwischen aber besser aufgestellt, um sich vor Gericht zu behaupten. Am 25. Februar beginnt das nächste Verfahren in San Francisco, ein sogenanntes Bellwether Trial, dessen Ergebnis für ähnlich gelagerte Fälle maßgeblich sein dürfte.

Ansonsten hatte das Unternehmen zum Ende des Vorjahres eine längerfristige Geschäftsprognose abgegeben und dabei für 2022 einen Gewinn je Aktie von zehn Euro in Aussicht gestellt. Die bereinigte EBITDA-Marge soll zudem im genannten Jahr mehr als 30 Prozent erreichten. Laut Fondsmanager Jens Ehrhardt von Fondsanbieter und Vermögensverwalter DJE Kapital sind das starke Werte.

Aus seiner Sicht sei mittlerweile das erreichte Ausmaß des Kursrutsches bei Bayer übertrieben. Für sehr langfristig denkende Anleger ergebe sich daraus ein attraltives Chance/Risiko-Verhältnis. Die im Zuge der Glyphosat-Diskussionen bereits erlittenen Kursverluste würden jedenfalls deutlich über einer rational begründbaren Gesamt-Schadenersatzsumme liegen.

Charttechnik



Treue Aktionäre hatten bei Bayer von März 2003 bis April 2015 keinerlei Grund zum Klagen, schließlich stieg da der Kurs von 9,63 Euro auf 143,88 Euro. Seit dem letztgenannten Hoch sieht die Welt für die Anleger allerdings deutlich schlechter aus. Denn die Notiz hat den Rückwärtsgang eingeschaltet. Das bisherige Zwischentief stammt mit 59,16 Euro vom 27. Dezember und trotz der in den vergangenen Wochen zu beobachtenden Kurserholung steckt der Wert weiter in einem intakten mittelfristigen charttechnischen Abwärtstrend.



Profil



Die Bayer AG ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Gesundheit und Agrarwirtschaft. Das breite Sortiment an Produkten und die Forschungsschwerpunkte des Konzerns sind auf die Gesundheitsversorgung, den Pflanzenschutz und die Schädlingsbekämpfung ausgerichtet. Das operative Geschäft ist dabei in die Bereiche Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science inklusive Animal Health untergliedert. Das Produktangebot erstreckt sich von verschreibungspflichtigen Medikamenten über Aspirin, Alka-Seltzer und anderen Schmerzmitteln, Dermatologika, Vitaminen, Blutzuckermessgeräten und Injektionssystemen bis hin zu Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie Produkten für Nutz- und Haustiere.

Des Weiteren forscht die Bayer AG unter anderem an der Entwicklung neuer Medikamente in den Bereichen Herz-Kreislauf und verwandte Erkrankungen, Onkologie und gynäkologische Therapien. Ende 2016 gliederte Bayer sein MaterialScience-Segment um High-End-Werkstoffe aus und notierte es als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Covestro an der Börse. Mitte September 2016 unterzeichneten Bayer und der US-amerikanische Agrarkonzern Monsanto eine Fusionsvereinbarung.

Auf Seite 5: Thyssenkrupp





Thyssenkrupp-Aktie



Sehr viel Luft nach oben haben theoretisch die Aktien von Thyssenkrupp. Denn das von Analysten im Schnitt vergebene Kursziel beläuft sich auf 22,66 Euro. Bei derzeitigen Notierungen von 13,035 Euro ergibt sich eine Chance auf einen Anstieg von 73,8 Prozent.

Allerdings ist das Kurspotenzial deshalb so groß, weil der Kurs des Industrie- und Stahlkonzerns zuletzt deutlich gefallen ist. Das wiederum hat mit schlechten Unternehmensnachrichten zu tun. So machen sich Marktteilnehmer bereits nach der jüngsten Vorlage der Ergebnisse für das erste Quartal im laufenden Geschäftsjahr 2018/19 Sorgen, ob das anvisierte Jahresziel erreicht werden kann. Schließlich hätten sich die Verantwortlichen zuletzt bereits mit Blick auf das zweite Quartal vorsichtig gegeben und ein im abgelaufenen Quartal erzieltes bereinigtes EBIT von 168 Millionen Euro habe deutlich unter dem Jahresziel von über eine Milliarde Euro gelegen.

Allerdings ist es so, dass sich Analysten von dem genannten Ziel bereits verabschiedet haben. Die Konsensschätzung für den Gewinn vor Steuern und Zinsen liegt jedenfalls bereits deutlich darunter. Für Verunsicherung sorgt aber die Frage, ob Thyssenkrupp zur Stärkung der Bilanz nicht auf eine Kapitalerhöhung angewiesen sein wird.

Unter den Optimisten ließ sich die US-Investmentbank Jefferies von alledem aber nicht beirren. Im Anschluss an die jüngste Ergebnisvorlage bekräftigten sie ihre mit einem Kursziel von 23,00 Euro verbundene Kaufempfehlung. Unter anderem setzt man offenbar auf positive Impulse durch ein Sparprogramm sowie die geplante Aufspaltung des Konzerns.

Mit Blick auf den Gewinn je Aktie ist es so, dass der Analystenkonsens für 201(19 (30. September) von 1,11 Euro ausgeht. 2019/20 sollen daraus dann 1,30 Euro je Anteilsschein werden und 2020/21 sogar 1,60 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 8,15, was moderat erscheint. Sollte das Unternehmen diese Vorgabe erreichen, dürfte das den Kurs vermutlich beflügeln. Das Problem bei ThysssenKrupp ist nur, dass erreichte Zielvorgaben zuletzt alles andere als eine Selbstverständlichkeit waren.

Charttechnik



Aus der Sicht von langfristig orientierten Anlegern stellen die Aktien von ThysssenKrupp einen ziemlichen Flop dar. Denn außer volatilen Schwankungen hatte der Wert in den vergangenen 23 Jahren wenig zu bieten. Wobei das ständige Auf und Ab aber auch zum zyklischen Geschäft passt, in dem man sich tummelt. Unter dem Strich ist es jedenfalls so, dass die Aktie derzeit weniger kostet als im Mai 1996. Und frisch markierte Zwischentiefs in Verbindung mit einem mittelfristigen Abwärtstrend sprechen charttechnisch gesehen gegen diesen Wert.



Profil



Die ThyssenKrupp AG ist ein weltweit tätiger Industriekonzern mit den Schwerpunkten Stahl, Industriegüter und Dienstleistungen. Die Gesellschaft besetzt in ihren Kernbereichen Steel, Stainless, Elevator, Technologies und Services überwiegend Top-3-Positionen in den relevanten Märkten. Das Produkt- und Leistungsspektrum reicht dabei von Flachstahl über den Handel mit Werk- und Rohstoffen bis hin zu Personenbeförderungsanlagen.

Ergänzt wird das Angebot durch die Herstellung von hochwertigen Komponenten, die in den verschiedensten Fahrzeugen und Maschinen zum Einsatz kommen. Die ThyssenKrupp AG ist in über 80 Ländern mit eigenen Gesellschaften, Niederlassungen und Büros vertreten. Derzeit plant der Industriekonzern eine Aufteilung in zwei separat börsengelistete Unternehmen.

Auf Seite 6: Wirecard





Wirecard-Aktie



Über ein sehr hohes Kurspotenzial für einen Vertreter aus dem Standardwerte-Index DAX verfügen gemessen an den durchschnittlichen Analystenschätzungen auch die Aktien von Wirecard. Denn das Kursziel für die Anteilsscheine des Zahlungsdienstleisters beträgt 193,41 Euro, was somit um 68,2 Prozent über den aktuellen Notierungen von 115,00 Euro liegt.



Angeblich habe das Unternehmen in Asien Aktiva hin und her geschoben und damit ein sogenanntes Round Tripping betrieben. Wirecard weist diese Vorwürfe allerdings von sich und hat rechtliche Schritte gegen die Zeitung angekündigt. Wie der stark gefallene Aktienkurs belegt, sind die Marktteilnehmer aber eindeutig verunsichert.

Von Seiten der Analysten bei der britischen Bank HSBC heißt es dazu, der Beginn von Ermittlungen durch die Finanzbehörden in Singapur sei weder überraschend, noch sollte er als Schuldbeweis angesehen werden. Überdies seien die - von Wirecard zurückgewiesenen - Anschuldigungen im Vergleich zur Größe von Wirecard und den Verlusten an Marktkapitalisierung nicht als gewichtig zu bezeichnen. <

Gleichzeitig sei es aber so, dass die Volatilität bei der Einschätzung des Titels berücksichtigt werden müsse. Das habe zur Folge, dass die Kaufempfehlung zwar beibehalten, aber das Kursziel deutlich von 240,00 auf 170,00 Euro gesenkt wurde. Als Grund dafür verwies man auf die höheren gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten, die nun statt 7,0 Prozent 8,5 Prozent ausmachten.

Fondsmanager Jens Ehrhardt von Fondsanbieter und Vermögensverwalter DJE Kapital kommentiert das turbulente Geschehen rund um Wirecard wie folgt: "Was in der vergangenen Woche an kri¬tischen Berichten veröffentlicht wurde, reicht nicht zu der Rechtfertigung des erlittenen Verlustes an Börsenwert. Die Anlageidee hinter Wirecard bleibt intakt. Insbesondere im Vergleich mit dem Konkurrenten Adyen ist die Bewertung nun sehr niedrig. Zudem wurde eine mögliche Übernahme für einen Käufer attraktiver."

Charttechnik







Profil



Die Wirecard AG ist einer der führenden internationalen Anbieter elektronischer Zahlungs- und Risikomanagementlösungen. Weltweit unterstützt Wirecard über 20.000 Kunden aus unterschiedlichen Branchen bei der Automatisierung ihrer Zahlungsprozesse und der Minimierung von Forderungsausfällen. Die Wirecard Bank AG bietet Konten- und Kreditkarten-Dienstleistungen sowohl für Geschäfts- als auch Privatkunden und ist Principal Member von VISA, MasterCard und JCB und als Kreditkarten-Acquirer weltweit aktiv.

Der Internetbezahldienst Wirecard ermöglicht Konsumenten sicheres Bezahlen bei Millionen von MasterCard Akzeptanzstellen. Zusätzlich können registrierte Nutzer in Echtzeit untereinander Geld versenden oder empfangen. Darüber hinaus bietet die Wirecard-Gruppe über die eigene Bank Lösungen in den Bereichen Corporate Banking, Prepaid- bzw. Co-branded-Karten- sowie Konten-Produkte; sowohl für Geschäfts- als auch für Privatkunden.

Einschätzung der Redaktion zu Wirecard:
Der obige Artikel vertritt die Einzelmeinung des Autors. BÖRSE ONLINE hat die Wirecard-Aktie derzeit auf "Beobachten" eingestuft. Die Redaktion bleibt bei dieser Einschätzung.
Aus fundamentaler Sicht gibt es derzeit keinen Grund, in die Wirecard-Aktie zu investieren. Das Geschäftsmodell bleibt intransparent, das Risiko weiterer Kursturbulenzen hoch.
Spekulative Anleger mit hoher Risikotoleranz, die nach dem Bafin-Verbot von Leerverkäufen bei Wirecard die Chance auf eine grundsätzliche Erholung der Aktie sehen, können das gegenwärtige Kursniveau zum Einstieg nutzen.