Eine Erkrankung der Herzkranzgefäße
ist gefährlich; unbehandelt kann sie
zum Infarkt führen. Um den Herzmuskel
auch weiterhin gut mit Blut und
Sauerstoff zu versorgen, wird Patienten
daher oft ein Stent eingesetzt. Zu den führenden
Herstellern dieser Gefäßstützen
zählt Medtronic. Der global agierende US-Konzern
erzielt mit Cardio und Vascular
jährlich zehn Milliarden Euro Umsatz.
Auch bei Diabetes agiert Medtronic erfolgreich.
Derzeit startet das Unternehmen
die Markteinführung der Insulinpumpe
MiniMed 640G. Das System ist weltweit das
erste, das automatisch die Insulinabgabe
stoppt, wenn Sensoren am Körper des Patienten
ein Absinken des Glukosespiegels
in kritische Bereiche melden. Sobald sich
der Wert wieder erholt hat, gibt die Pumpe
erneut Insulin ab. Die ständigen Innovationen
des Unternehmens gefallen Stefan
Blum. Der Fondsmanager des BB Medtech
hat daher die Aktie mit fast zehn Prozent
im Portfolio seines Fonds gewichtet.
Chancen auf Kursgewinne erkennt Blum
auch bei Intuitive Surgical. Das Unternehmen
produziert Operationsroboter, die bei
Prostataentfernungen und bei Adipositas-
OPs eingesetzt werden. Die vierarmigen
Chirurgen - ausgerüstet mit Kameras, die
dreidimensionale Bilder liefern, und Spezialinstrumenten
- ermöglichen exakte
Schnitte und Punktionen. Die Blutverluste
sind dadurch geringer, es bleiben kaum
Narben und die Genesung der Patienten
verläuft schneller. "Durch den Einsatz von
Robotern stellen die Krankenhäuser
zudem eine stetige Qualität sicher und sparen
Kosten", erklärt Blum.
Bislang haben Anleger mit dem BB Medtech
sehr gut verdient. Auf Sicht von fünf
Jahren schaffte das aus rund 50 Werten bestehende
Portfolio 210 Prozent Plus. Seit
Jahresanfang bringt es der Fonds auf knapp
19 Prozent. Trotz dieser bereits starken
Entwicklung rechnet Blum mit einer Fortsetzung
des Aufwärtstrends. "Das volle
Wertsteigerungspotenzial neu zugelassener
Produkte, wie etwa das implantierbare
CardioMEMS Implantat zur Herzpatientenüberwachung
von St. Jude oder der beschichtete
Katheter von Teleflex, der die Infektionsraten
auf nahezu Null reduziert, ist
in den Kursen noch nicht enthalten.
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Billiger als Biotech
Zu den langfristigen Treibern in der Medizintechnik
zählt Blum die steigende Lebenserwartung
und die damit einhergehenden
Zunahme von Krankheitsfällen
sowie die wachsende Nachfrage in Schwellenländern
nach besserer medizinischer
Versorgung. Auch an der US-Gesundheitsreform
entzünde sich Kursfantasie. "Dank
Obamacare steigen die lange Zeit stagnierenden
Patientenzahlen wieder."
Zudem grassiert, wie bei Biotechs, das
Fusionsfieber. Nach Übernahmen im
Large-Cap-Bereich wie beim Kauf von
Carefusion durch Becton Dickinson erwartet
Blum nun vermehrt Akquisitionen
bei mittelgroßen Firmen. Im Vergleich zu
Biotech weisen Medtech-Werte ein konservativeres
Rendite-Risiko-Profil auf. Auch
die Bewertungen sind günstiger. Bei Medtech
liegt das durchschnittliche Kurs-
Gewinn- Verhältnis bei 17, bei Biotech-Aktien
dagegen bei über 30.
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