Die Serie der Sanktionen gegen Russland sorgt an der Börse für hohe Verunsicherung. Im März kühlte das Wachstum der deutschen Industrie bereits merklich ab. Was vor allem auf die Notierungen der Industriewerte drückt. Im Sog hat es auch die Aktie von Befesa erwischt. Vom Allzeithoch Anfang April ging es rund zehn Prozent nach unten.
Die deutsch-spanische Firma ist darauf spezialisiert Abfälle aus der Metallindustrie wie Stahlstaub, Schlämme und Schlacken zu verwerten und Metalle wie Aluminium und andere Inhaltsstoffe zurück in den Kreislauf zu bringen. Mit dem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Geschäftsmodell erzielte Befesa 2021 das höchste Ebitda-Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Der Nettogewinn verdoppelte sich auf knapp 100 Millionen Euro.
Im großen Bild geht die Wachstumsgeschichte weiter. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel der Befesa-Aktie nach den Jahreszahlen auf 90 Euro angehoben. Etwas vorsichtiger sind die Analysten von Oddo BHF mit dem Kursziel von 78 Euro. Befesa selbst will auch 2022 ein zweistelliges Ergebniswachstum erzielen. Das Umfeld dafür stimmt. Denn die Preise für Industriemetalle wie beispielsweise Aluminium oder Zink notieren auf Rekordhoch. Zudem hat Befesa seine Aktivitäten in den bedeutenden Produzentenländern China und USA stark ausgeweitet. Dort ist der Recycling-Anteil noch auf sehr niedrigem Niveau.
Aktuell überwiegt aber die Sorge über einen Einbruch der Wirtschaft. Die Kursdelle bietet langfristig orientierte Anleger einen günstigen Einstieg. Zudem ist Befesa Mitglied im Nachhaltigkeitsindex GCX. Der von der Börse Hannover und der Agentur Oekom Research geführte Index hat mit die striktesten Auswahlkriterien. Das ist besonders für Anleger, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, von Bedeutung.
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Kursziel: 90 Euro
Stoppkurs: 53 Euro