Dieser DAX-Konzern überrascht Anleger am Donnerstag mit exzellenten Nachrichten, doch können diese vielleicht noch mehr bewirken als nur ein kleines Plus bei der Aktie? Sind diese Zahlen jetzt der Befreiungsschlag?
Der Henkel-Konzern schien in den vergangenen Jahren in einen regelrechten Dornröschenschlaf gefallen zu sein. Doch in letzter Zeit wuchsen immer mehr die Bemühungen um einen Turnaround sowie Wachstum bei Gewinn und Umsatz. Dies scheint dem Konzern nun schon in Ansätzen gelungen zu sein:
Sind diese Nachrichten der Befreiungsschlag für die Henkel-Aktie?
Denn Henkel hat im dritten Quartal den organischen Umsatz in die Höhe geschraubt und hebt deshalb erneut seine Prognose an. Der Hersteller von Pritt und Persil erwartet nun im Gesamtjahr ein organisches Umsatzplus von 3,5 bis 4,5 (bisher: 2,5 bis 4,5) Prozent, wie er am Donnerstag mitteilte. Henkel will dabei auch profitabler als bisher angekündigt arbeiten: Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie soll nun im Gesamtjahr um 15 bis 25 Prozent zulegen. Henkel profitierte im Quartal erneut von Preiserhöhungen. Zudem kommt der Konzernumbau schneller voran als geplant.
Im dritten Quartal stieg der organische Umsatz um 2,8 Prozent auf rund 5,4 Milliarden Euro, wie Henkel weiter mitteilte. Inklusive der Effekte aus der Trennung vom Russland-Geschäft sank der Umsatz indes nominal um neun Prozent. Henkel hatte den Verkauf der Aktivitäten nach der Invasion Russlands in der Ukraine angekündigt. Organisch - also ohne diesen Effekt - konnte Henkel vor allem mit Waschmitteln und Haarpflegeprodukten punkten.
"Wir haben auch im dritten Quartal trotz eines weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds unseren Wachstumskurs erfolgreich fortgesetzt", bilanzierte Konzernchef Carsten Knobel. Knobel hatte das kriselnde Kosmetikgeschäft Henkels mit der Waschmittelsparte zusammengelegt. Er will den Konzern mit der neuen Sparte schlagkräftiger machen - aber auch die Kosten drücken. Von den in einem ersten Schritt bis Ende 2024 angepeilten Netto-Einsparungen von etwa 250 Millionen Euro sollen nun bereits mehr als 80 Prozent bis Ende 2023 realisiert werden, erklärte Henkel.
Henkel-Aktie: Wie geht es weiter?
Dies sind also extrem positive Nachrichten für Henkel-Aktionäre und die Anteilscheine machten am Donnerstag auch in einer ersten Reaktion einen Sprung um 3,4 Prozent nach oben. Nachdem die Papiere noch vor wenigen Wochen an ihrem Jahrestief gestanden hatten, konnte so auch wieder die 50-Tage-Linie nach oben durchbrochen werden.
Allerdings könnten die guten Ergebnisse für Henkel noch viel mehr bedeuten, denn die Meldung scheint ein Befreiungsschlag aus dem jahrelangen Dornröschenschlaf und der Beginn eines vielleicht sehr erfolgreichen Turnarounds. Dementsprechend besteht noch viel Luft nach oben, wenn der Konzern auf diesem Niveau weitermachen kann und so langsam dürfte auch die Fantasie bei den Anlegern zurückkehren.
Wer davon profitieren will, kann in die Aktie investieren, insofern sich der Anstieg über die 50-Tage-Linie als nachhaltig erweist. Ein erstes Ziel wäre vorerst die 200-Tage-Linie bei 64 Euro, allerdings kann es bei positiven operativen Impulsen noch viel weiter nach oben gehen. So empfiehlt Börse Online den Titel beispielsweise ebenfalls zum Kauf und das mit einem Kursziel von 84 Euro.
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Mit Material von Reuters
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