Während die USA mit der Pandemie und deren ökonomischen Folgen kämpfen, treten in China kaum noch Infizierte auf. Die Wirtschaft brummt. China wird zum Jahresende eines der wenigen Länder sein, die ein positives Wirtschaftswachstum aufweisen. In den USA wird ein um 3,7 Prozent schrumpfendes BIP erwartet.
Auch 2021 wird das Reich der Mitte ökonomisch vorn liegen. Mit etwa neun Prozent BIP-Zuwachs rechnen Experten, während für die USA nur fünf Prozent prognostiziert werden.
Das spiegelt sich auch bei den Währungen wider. Der chinesische Yuan hat in den vergangenen sieben Monaten um neun Prozent zum US-Dollar zugelegt. Die Regierung in Peking treibt die Internationalisierung der eigenen Devise voran, um sich unabhängiger von der Welt-Leitwährung Dollar und dem Einfluss der USA zu machen. Der von Donald Trump unter seiner Amtszeit ausgelöste Handelskonflikt hat diesen Wunsch der Chinesen noch verstärkt.
Ein wichtiger Schritt dafür war 2018 die Aufnahme von in Yuan denominierten Anleihen in den Bloomberg Barclays Global Aggregate Index, einem der bedeutendsten Bond-Indizes. Da Yuan-Anleihen anders als Dollar- oder Euro-Bonds noch attraktive Renditen abwerfen, sind diese bei internationalen Anlegern begehrt. So rentiert eine zweijährige Yuan-Staatsanleihe mit etwa 3,0 Prozent bei einer Inflation von 0,5 Prozent. Anders als in den USA und im Euroraum ist der Realzins also noch längst nicht negativ. Weitere Aufnahmen in wichtige globale Bond-Indizes sind geplant, was den Yuan weiter aufwerten lassen sollte.
Zudem hat China mit neun Billionen Dollar Volumen den drittgrößten heimischen Anleihemarkt der Welt. "Im Zuge der Marktliberalisierung sind ausländische Anleger zwar immer öfter vertreten, sie haben aber mit nicht einmal drei Prozent Marktanteil noch viel Aufholpotenzial", erwartet Yii Hui Wong, Portfoliomanagerin beim Vermögensverwalter Nikko Asset Management, noch stark steigende Kapitalzuflüsse.
Yuan ist unterbewertet
Überdies weist der Yuan gegenüber dem Dollar eine Unterbewertung auf. Der Vermögensverwalter Bantleon schätzt diese auf Basis von Kaufkraftparitäten auf 15 Prozent. "Ein Abbau dieser Fehlbewertung wird sich jedoch über mehrere Jahre hinziehen", so Tobias Frei, Portfoliomanager beim Schweizer Unternehmen. Vieles deutet also darauf hin, dass sich die Aufwertung des Yuan zum Dollar fortsetzt.
Mit einem Mini-Future-Short-Zertifikat (ISIN: DE 000 PX1 601 1) von BNP Paribas setzen Anleger mit Hebel drei auf eine Abwertung des Dollar zum Yuan. Die Barriere bei 8,70 Yuan je Dollar ist derzeit 33 Prozent entfernt.