Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat sein zuletzt eingedampftes Umsatzziel für 2015 erreicht. "Beiersdorf hat im Jahresverlauf kontinuierlich an Fahrt gewonnen und insbesondere in der zweiten Jahreshälfte deutlich zugelegt", sagte Vorstandschef Stefan Heidenreich am Donnerstag. Der Firmenlenker gab sich auch für dieses Jahr zuversichtlich. "Wir haben eine gute Basis geschaffen, um auch 2016 trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen wirtschaftlich erfolgreich zu sein."

Nach vorläufigen Zahlen stieg der Erlös 2015 organisch um drei Prozent auf 6,69 Milliarden Euro, wie der Hersteller von Marken wie Nivea, Eucerin oder Tesa bekannt gab. Damit trafen die Hamburger die Analystenprognose. Die Entwicklung der Tochter Tesa, die zuletzt fast ausschließlich aufgrund von Währungseffekten zulegte, hatte den Henkel - und L'Oreal -Konkurrenten im November veranlasst, die Messlatte für den Umsatzzuwachs im Konzern von drei bis fünf Prozent auf drei bis vier Prozent zu senken. Im Gesamtjahr erzielte Tesa mit 1,14 Milliarden Euro einen Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau, mehr hatte Heidenreich der Tochter zuletzt auch nicht mehr zugetraut.

KOSMETIK MACHT BEIERSDORF FREUDE



Gut liefen zuletzt jedoch vor allem die Verkäufe von Kosmetika und Shampoos in Amerika und Osteuropa, was den Dax-Konzern im November bei der operativen Rendite (Ebit-Marge) zu mehr Zuversicht ermutigte. Beiersdorf bekräftigte die Prognose, wonach 2015 vom Umsatz "deutlich" mehr Gewinn übrig bleiben solle. Zuvor hatte das Unternehmen einen leichten Anstieg vorausgesagt. Im Vorjahr hatte die Rendite bei 13,7 Prozent gelegen. Bereits nach neun Monaten erreichte die Norddeutschen eine Marge von 14,9 Prozent. Und die Kernmarken Nivea, Eucerin und La Prairie gaben nochmals Gas: Den Umsatz mit Konsumgütern steigerte Beiersdorf im Gesamtjahr organisch um 3,6 Prozent, allein im zweiten Halbjahr um 5,7 Prozent.

AKTIE SCHLÄGT SICH BESSER ALS DER MARKT



Die Nachrichten kamen an der Börse recht gut an. Die Aktie des Dax-Konzerns hielt sich gegen den schwachen Trend im frühen Handel leicht im Plus.

Beim französischen Weltmarktführer L'Oreal waren die Geschäfte zuletzt nicht so rund gelaufen wie erhofft, weil sich die Umsätze mit Luxus-Produkten in Hongkong und an Flughäfen abschwächten. Der stark in China engagierte Konsumgüterkonzern Henkel zollte zuletzt dem schwächeren Wachstum in der Volksrepublik Tribut. Weil dort das für den Konzern größte Geschäft mit Klebstoffen nicht so rund läuft wie erhofft, erwartet Henkel-Chef Kasper Rorsted für 2015 ein organisches Umsatzwachstum von etwa drei Prozent.

Reuters