Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf("Nivea") will seinen behutsamen Wachstumskurs fortsetzen. Für das neue Geschäftsjahr plant Beiersdorf mit einem Umsatzplus von drei bis vier Prozent. Die operative Marge soll das Rekordniveau des Vorjahres leicht übertreffen. Beiersdorf setzt dabei auf bewährt Produkte, aber auch Innovationen. Konzernchef Stefan Heidenreich verweist unter anderem auf ein neues Deo, dessen Schutz 48 Stunden halten soll. Zuletzt hatten die Hanseaten unter anderem eine speziell auf Männer ausgerichtete Handcreme auf den Markt gebracht.
Die Prognose für das neue Jahr liegt im Rahmen der Analystenschätzung. Enttäuscht waren einige Börsianer von der Dividende. Für das vergangene Jahr will Beiersdorf 70 Cent je Aktie ausschütten. Und das obwohl das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie im vergangenen Jahr um 15 Prozent gestiegen ist. Beiersdorf hat allerdings die Dividende bereits seit dem Jahr 2008 nicht mehr angehoben - eine Politik, die offenbar vom Großaktionär gestützt wird.
Die Maxingvest Gruppe hält knapp 51 Prozent der Aktien.
Die neuen Zahlen bestätigen Beiersdorf als unspektakuläres, aber zuverlässiges Investment. Das Kerngeschäft Kosmetik ist relativ unabhängig von den Schwankungen der Weltwirtschaft, die Konzernbilanz kerngesund. Abschreckend wirkt zunächst das hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktie. Auf Basis der Gewinnschätzung für 2016 liegt das KGV derzeit bei 26 - höher als bei jedem anderen DAX-Konzern. Defensive Wachstumswerte werden aber meist zu höheren Vielfachen gehandelt. Die Beiersdorf-Aktie notierte im Schnitt der vergangenen zehn Jahre mit der 24fachen Gewinnerwartung.
Die meisten Analysten stufen die Aktien als Halteposition ein. Wir sind optimistischer und belassen die Aktie aufgrund ihrer defensiven Qualität mit einem Kursziel von 100 Euro auf unserer Empfehlungsliste. Als Stoppschwelle bieten sich Kurse um 65 Euro an.