Zum neuen Vorstandsvorsitzenden wurde Vorstand Vincent Warnery (52) mit Wirkung zum 1. Mai 2021 ernannt. Der Vertrag des Franzosen sei zudem um fünf Jahre bis Ende Januar 2027 verlängert worden. Warnery ist derzeit für den Geschäftsbereich Pharmacy & Selective sowie das Nordamerikageschäft verantwortlich. Er gehört dem Beiersdorf-Vorstand seit Februar 2017 an.
In den vergangenen Monaten hatte es bereits mehrere Wechsel beim Personal gegeben. So wurde Finanzchefin Dessi Temperley Anfang des Jahres durch Astrid Hermann ersetzt. Auch der Abgang von Marketingvorstand Asim Naseer wurde angekündigt. Das "Manager Magazin" hatte zudem zuletzt berichtet, dass auch Warnery kurz vor dem Absprung stehen sollte. Beiersdorf hatte zuletzt maue Ergebnisse abgeliefert. Im Corona-Jahr 2020 schrumpfte der Umsatz im Vergleich zu 2019 um 8,2 Prozent auf 7,025 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn brach um 19,3 Prozent auf 636 Millionen Euro ein.
Auch in diesem Jahr erwartet Beiersdorf keine großen Sprünge. Ein weiteres Investitionsprogramm wird die Profitabilität belasten. Zusätzlich 300 Millionen Euro will Beiersdorf in Digitalisierung, Wachstumsmärkte und Nachhaltigkeit stecken. Bereits 2019 hatte der Konzern ein millionenschweres Maßnahmenpaket aufgelegt: 70 bis 80 Millionen jährlich steckt der Nivea-Konzern in seine Hautpflegesparte, um deren Wachstum zu beschleunigen.
Im ersten Quartal 2021 schnitt Beiersdorf dabei besser ab als ursprünglich erwartet. Der Umsatz stieg organisch - ohne Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe - um 6,3 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro, wie Beiersdorf am Mittwoch bei der Vorlage der endgültigen Zahlen bestätigte. Dabei profitierten die Hamburger von einem deutlichen Plus bei ihrem Klebstoffgeschäft Tesa. Das Hautpflegegeschäft erzielte ein leichtes organisches Wachstum. Bei Beiersdorf trägt allerdings das Konsumentengeschäft den Löwenanteil zum Umsatz bei, das Klebstoffgeschäft ist vergleichsweise klein. Das Unternehmen hatte bereits Anfang April vorläufige Zahlen vorgelegt.
Den Ausblick bekräftigten die Hamburger erneut und begründeten dies mit den Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Für 2021 erwartet der Konzern ein organisches Umsatzwachstum. Die bereinigte operative Marge (Ebit) dürfte wegen der Investitionen lediglich auf dem Vorjahresniveau von 12,9 Prozent liegen.
Beiersdorf war im März nach gut zwölf Jahren aus dem Deutschen Aktienindex Dax (DAX 30) abgestiegen und musste für Siemens Energy Platz machen in der ersten deutschen Börsenliga.
dpa-AFX