Zuletzt notierten sie 3,10 Prozent im Minus bei 99,66 Euro. Henkel-Papiere büßten 1,75 Prozent auf 84,40 Euro ein. Beide Anteilsscheine gehörten damit zu den schwächsten Werten im Dax, der zeitgleich knapp im Minus lag.
Henkel erlitt im Zuge der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr einen Umsatz- und Ergebniseinbruch. Während sich das Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln robust entwickelte, musste die Klebstoffsparte wegen einer deutlich sinkenden Nachfrage in der Autoindustrie Einbußen hinnehmen. Auch das Kosmetikgeschäft verlief schwächer. Einen Ausblick auf das Gesamtjahr gab Henkel weiter nicht.
Auch Beiersdorf verdiente in den ersten sechs Monaten erheblich weniger als im Vorjahr. Die Umsätze sanken - bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte - um 10,7 Prozent. Sowohl in der Consumer-Sparte als auch im Klebstoffgeschäft verzeichnete Beiersdorf organisch prozentual zweistellige Rückgänge. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Hamburger einen Umsatzrückgang und eine deutlich niedrigere Rendite.
JPMorgan-Analystin Celine Pannuti zog vom bisherigen Jahresverlauf bei Henkel ein enttäuschtes Fazit. Das Halbjahr sei beim Ergebnis unter dem Strich schwach verlaufen, auch wenn der Umsatz die Erwartungen leicht übertroffen habe. Die Perspektiven für eine Verbesserung der Marge in der zweiten Jahreshälfte hält sie für begrenzt. Für Beiersdorf konstatierte sie ein gemischtes Bild. Die Margenziele für das Gesamtjahr lägen erheblich unter denen des Vorjahres, monierte die Expertin.
Nach Aussage von Goldman Sachs-Analyst John Ennis lagen die Henkel-Kennziffern für das zweite Quartal im Rahmen der Erwartungen. An den Schätzungen für das Gesamtjahr dürfte sich nur wenig ändern. Die Beiersdorf-Resultate hätten insgesamt den Erwartungen weitgehend entsprochen, beim operativen Ergebnis (Ebit) hätten sie leicht darüber gelegen.
Henkel habe im Segment Klebstoffe die Erwartungen leicht verfehlt, bemerkte Molly Wylenzek vom Analysehaus Jefferies. Im Geschäft mit Wasch- und Schönheitsmitteln hätten die Düsseldorfer hingegen etwas besser abgeschnitten als erwartet. Negativ seien aber die Marktanteilsverluste in Nordamerika im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel. Bei Beiersdorf seien die Margen besser als erwartet ausgefallen. Allerdings habe der Jahresausblick enttäuscht.
rtr