Ripples Kryptowährung XRP hatte zuletzt eine vergleichsweise gute Performance. Nach dem Anstieg im November kam es im Dezember zu einem drastischen Einbruch aufgrund der Klageerhebung der SEC wegen unerlaubter Emission eines Wertpapiers. Zu einer Lösung dieses Rechtsstreits ist es bisher noch nicht gekommen, wenngleich sich zuletzt die Anzeichen auf eine für Ripple vorteilhafte Lösung gemehrt hatten. Entsprechend hatte XRP im April eine fulminante Hausse hingelegt und sich verdreifacht (vgl. Jahreschart unten). Denn XRP hatte erheblichen Nachholbedarf, weil der Coin wegen des Rechtsstreits die Krypto-Hausse überhaupt nicht mitgemacht hatte. Im Krypto-Crash Mitte Mai hatte sich der Kurs dann kurzfristig mehr als halbiert, sich zuletzt aber auf einem Niveau um 1 Dollar wieder stabilisiert.
Dabei hatte der Ripple-Mitgründer Jed McCaleb im vergangenen Monat noch 453 Millionen XRP verkauft. McCaleb arbeitete als Entwickler von 2011 bei Ripple Labs mit. 2014 verließ er das Unternehmen und gründete Stellar Lumens. Als Mitgründer von Ripple erhielt McCaleb eine Abfindung von 9 Milliarden XRP. Nachdem er diese ursprünglich auf einen Schlag verkaufen wollte, hatte man sich auf schrittweise Verkäufe geeinigt. Seit 2016 sind die an McCaleb ausgezahlten XRP an das tägliche Handelsvolumen gekoppelt. Im ersten Jahr der Vereinbarung durfte er 0,5% des durchschnittlichen Tagesvolumens verkaufen, im zweiten und dritten Jahr 0,75%, im vierten Jahr 1% und danach 1,5%. Diese 1,5% limitieren also aktuell die Höhe der möglichen Verkäufe. Laut Berechnungen von Analysten könnte McCaleb bei dem aktuellen Verkaufstempo seinen gesamten XRP-Bestand bis November verkauft haben. Von daher wird auch dieser Belastungsfaktor im Laufe des Jahres an Bedeutung verlieren. Der XRP-Kurs könnte deshalb bald stärker durchatmen, insbesondere wenn es zu einem Kompromiss im Rechtsstreit mit der SEC kommt.